SPD-Fraktion kritisiert vorgefertigte Meinung der Verwaltung

Arens fordert keine Tabus bei Standortfrage

Alexander Bieseke

Bad Driburg. Mit Verwunderung reagiert die SPD Fraktion im Rat der Stadt Bad Driburg auf das Interview mit „Bildungsdezernent“ Damer. (Anm.d.R.: BDiB berichtete)

Thomas Arens, Fraktionsmitglied SPD

Zum Hintergrund: Im Jahr 2018 bildete die Stadt Bad Driburg durch Zusammenlegung der ehemaligen Kath. Grundschule und der Gemeinschafts-Grundschule am Standort Kapellenstraße die Grundschule „Unter der Iburg“. Durch die Zusammenlegung bildete die Stadt eine der größten Grundschulen im Kreis Höxter mit derzeit 500 Schülern. Dazu kommt noch der Teilstandort in Pömbsen. So die Pressemitteilung der SPD-Fraktion durch Thomas Arens, stellvertretender Fraktionsvorsitzender.

Leider sei die Schule baulich immer noch in getrennten Räumlichkeiten und Gebäuden untergebracht. Die baulichen Defizite der Schule „Unter der Iburg“ zum Beispiel, fehlende Toilettenanlagen, fehlende Kleingruppen-Arbeitsplätze, fehlende Barrierefreiheit usw. wurden in einem Ortstermin der Mitglieder des Rates 2021 mehr als deutlich. Auch das alte Problem mit der Belastung durch Radon sei noch nicht endgültig beseitigt. Die Verkehrssituation sei weiterhin schlecht und ungelöst. Die wenigsten Schüler*innen kämen zu Fuß zur Schule, so Arens. Schließlich seien die Wohnbereiche in der Südstadt und dem Bereich am Steinberg mehr als 2 km entfernt. Es bestünde überall dringender Handlungsbedarf!

Bereits Ende 2021 wäre eine Machbarkeitsstudie beschlossen worden. Federführend wären hier Mitarbeiter*innen im Hochbauamt der Stadt. Es sollten danach alle Möglichkeiten vom Standort, Neubau, Teilneubau, Abriss oder Renovierung im Bestand durchdacht und abgewogen werden. Das alles in enger Abstimmung mit den Lehrkräften der „Schule unter der Iburg“. Schließlich müsse alles zum pädagogischen Konzept passen, so Arens.

Durch personelle Veränderungen im Hochbauamt wurde ein Ingenieurbüro mit der Erstellung der Machbarkeitsstudie beauftragt. Ein extra gebildeter „Arbeitskreis Schule“ solle hier fraktionsübergreifend unterstützen.

Verwundert zeigt sich Arens darüber,  dass im Interview mit „Bildungsdezernent“ Damer unter anderem zu lesen sei, dass die Schule 6-zügig ausgebaut werden soll. Er vermisse dazu einen Beschluss?
“Auch an der Standortfrage würde nicht gerüttelt”, wird Damer zitiert: Weiter zitiert Arens: „In einvernehmlicher Abstimmung mit der Schulleitung sind wir der festen Überzeugung, dass die Schule unter der Iburg definitiv an diesem Standort bleiben sollte …“.

Nun fragt er sich, wozu dann noch eine Machbarkeitsstudie, die auch die Standortfrage mit beleuchten solle, notwendig sei.
Gleichzeitig fragt Atens sich, ob auch das Radonproblem am Standort Kapellenstrasse bestehen bliebe, denn natürliche Radonquellen ließen sich nicht einfach abstellen. Die Einrichtung und Aktivierung eines Arbeitskreises Schule sei nach Meinung der Fraktion viel zu spät!

Das Fazit der Fraktion: “Die derzeitige bauliche Situation der „Schule unter der Iburg“ ist desolat, darüber sind sich alle einig! Dass unsere Kinder überhaupt noch Spaß am Lernen haben, ist dem engagierten Team der Lehrer*innen zu verdanken. Sie haben es verdient, an einer Schule unterrichten zu dürfen, die auch baulich alle Voraussetzungen für eine gute pädagogische Arbeit bietet.
Darum fordern wir eine Machbarkeitsstudie ohne vorzementierte Verwaltungsmeinung. Keine Tabus bei der Standortfrage. Keine Tabus bei Ausweichmöglichkeiten und Verkehrsanbindung.
Lassen wir die Expert*innen arbeiten und warten wir auf ihren Bericht.

Große Pläne für die „Schule unter der Iburg“