Alhausen

Rund 730 Einwohner hat das Dorf, das Friedrich Wilhelm Weber (1813-1894) als Idylle bezeichnete. „Das ist dort hinter den Weiden, das Dörfchen treu und gut, / Der einzige Winkel der Erde, wo meine Seele ruht.“ Für die älteren Mitbürger ist der Arzt, Dichter und Politiker immer noch der erste Repräsentant ihres Dorfes. Das Weberhaus ist beliebter Anlaufpunkt für Wanderer. „Um 1580, als die holländischen Horden Westfalen überfallen, entsteht auch in Alhausen eine Bürgerwehr.“ So heißt es bei Wikipedia.

Auch wenn sich kein Holländer im Dorf blicken ließ, waren die Bürger gerüstet. Nicht zufällig gibt es in diesem wehrhaften Ort ein Ehepaar, das kürzlich die diamantene Hochzeit feierte und sich in 60 Jahren Ehe nie gestritten hat. Um den Bach in der Dorfmitte könnte man streiten. Eine Ratsfraktion forderte 2016 mehr Umweltschutz und Heimatpflege: „Freiheit für den Rautebach!“ Die Alhausener hatten bereits 1755 die erste Volksschule, und bis 2016 war die Anne-Frank-Schule, Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen, eine anerkannte Bildungseinrichtung.

Wie aktiv die Dorfbewohner sind, sieht man an ihrem regen Vereinsleben: Man findet u.a. eine Freiwillige Feuerwehr und eine Löschgruppe mit einem eigenen Förderverein, eine Schützengilde, den Sportverein Rot-Weiß, eine Reitsportgemeinschaft, den Förderverein der Dreizehnlindenhalle, die KLJB und die St. Vitus-Gemeinde im Pfarrverbund. Viele Straßennamen erinnern an alte Zeiten und Webers Dichtkunst: Auf der Thingstätte, Dreizehnlindenweg, Hinter der Zehntscheune, In der Stiege, Weberplatz und Weberring. Über den Rosenberg erreicht man den Ortsteil zu Fuß in etwa 40 Minuten.

St.-Vitus-Kirche in Alhausen