Dienstleistungsvertrag unter Dach und Fach


Betonung auf künftigen gemeinsamen Marketingaktivitäten

Bad Driburg. Was lange währt, wird endlich gut. Der neue Dienstleistungsvertrag zwischen der Stadt Bad Driburg und dem Gräflichen Park ist von beiden Seiten unterschrieben und kann pünktlich am 1. April in Kraft treten. Nach einer intensiven Diskussion stimmten 21 Ratsmitglieder für den Vertrag, 13 stimmten dagegen.

Die Argumente sind ausgetauscht. Dass der neue Vertrag wesentlich teurer wird als der alte, mag manchem nicht gefallen. Die Kostenberechnung ist durch die Bezirksregierung Detmold geprüft und genehmigt worden. Die Vertragspartner haben sich geeinigt.

Bürgermeister Burkhard Deppe blickt zum Vertragspartner. Daneben Michael Scholle, Beigeordneter und Verhandlungsführer auf Seiten der Stadt.

Wie Bürgermeister Burkhard Deppe vor Gästen und Pressevertretern erläuterte, leistet die Stadt Bad Driburg einen zusätzlichen Investitionsbeitrag zur Erhaltung und Entwicklung des Gräflichen Parks. Man müsse sich aufgrund externer Ereignisse auf einen Strukturwandel einstellen. Es wäre töricht gewesen, den Kurpark nicht bestehen zu lassen. Im Vordergrund stehe Bad Driburg als Gesundheitsstandort. Der Vertrag leite eine gute Zukunft ein. Allen Ratsmitgliedern sei seine Bedeutung bewusst gewesen.

Die Laufzeit von 15 Jahren gebe Gestaltungssicherheit. Die Kurbeiträge könnten zukünftig regelmäßiger angepasst werden. Viele geplante Projekte in der Stadt seien ohne den Gräflichen Park undenkbar. Der höhere Beitrag für die Nutzer des Parks sei gerechtfertigt. Er erhoffe sich eine Aufbaustimmung und das Ende der bleiernen Corona-Zeit. Auch für die Gastronomie, den Handel sowie die Gesundheits- und Immobilienwirtschaft sei eine Lösung wichtig gewesen.

Im Unterschied zu den alten Verträgen eröffnet der neue laut Presseerklärung der Stadt „die Möglichkeit gemeinsamer und abgestimmter Investitionen, an denen sich die Stadt Bad Driburg auch beteiligen wird. Dazu dienen im Vorfeld vereinbarte Strategiegespräche und Ortstermine.“ Der Gräfliche Park stelle Infrastrukturen bereit, etwa für Veranstaltungen der Driburg Touristik. Künftig sollten Marketingaktivitäten stärker gebündelt und gemeinsam ausgerichtet werden. Es sei möglich, „den Standort im Wettbewerb der benachbarten Heilbäder voranzubringen“.

Marcus Graf von Oeynhausen-Sierstorpff

Parkbetreiber Marcus Graf von Oeynhausen-Sierrstorpff betonte, er freue sich auf neue Perspektiven und sehe ein gutes Fundament, um die Stadt und das Bad weiter auszubauen. Die Verhandlungen über einige Jahre seien hart und intensiv gewesen. Ein Drittel des Kurbeitragseinkommens würde durch gräfliche Einrichtungen generiert. Die Unterzeichnung des Vertrages sei ein historischer Moment. Marcus Graf von Oeynhausen-Sierstorpff bedankte sich bei Geschäftsführer Volker Schwartz, der mit ihm gemeinsam gerungen habe, und bei allen Mitarbeitern des Gräflichen Parks, der nun für 15 Jahre Planungssicherheit habe. Der Fortbestand des einzigen privat betriebenen Kurparks in Deutschland und die Arbeitsplätze im Gräflichen Park seien gesichert.
Volker Schwartz bezeichnete den Abschluss als schöne Basis: „Unterschreiben, in die Schublade legen und nun gemeinsam mit Leben erfüllen!“

Auch der erste Beigeordnete Michael Scholle zeigte sich erleichtert über den guten Abschluss der langen Verhandlungen. Das Ziel sei ein Entwurf für politische Diskussionen und ein Aufeinanderzugehen der Parteien gewesen. Das Ergebnis sei eine Win-Win-Situation. Der touristische und der Gesundheitsansatz seien entscheidende Aspekte gewesen. Der Geist des Vertrages könne innovative Instrumente und fruchtbare Synergien bei der Zusammenarbeit hervorbringen.
Die erste stellvertretende Bürgermeisterin Christa Heinemann hält den Vertrag für zukunftweisend, sie setze Vertrauen in ihn. Stadt und Gräflicher Park könnten in Zukunft ein Wir-Gefühl entwickeln.
Detlef Gehle, zweiter stellvertretender Bürgermeister, zeigte sich erfreut: „Nun haben wir das Fernlicht angeschaltet und können positiv nach vorn sehen.“

Der neue Heilbadvertrag zwischen der Stadt Bad Driburg und dem Gräflichen Park sieht laut Pressestelle der UGOS eine Zahlung vom 1. April 2021 bis zum 31.12.2021 von monatlich 130.000 Euro zzgl. Investitionskostenzuschuss vor. Der Vertrag ist ein „dynamischer“ Zukunftsvertrag über 15 Jahre, der so angelegt ist, dass der Betrag in Zukunft sinkt, bis nach zwei Jahren eine festgelegte Indexierung wirksam wird.

Nach Vertragsunterzeichnung im Sitzungssaal. Volker Schwartz, Geschäftsführer Gräflicher Park, Detlef Gehle, 2. stellv. Bürgermeister, Christa Heinemann, 1. stellv. Bürgermeisterin und Michael Scholle, Beigeordneter (stehend v.l.)

Titelbild: Marcus Graf von Oeynhausen-Sierstorpff mit Bürgermeister Burkhard Deppe nach der Vertragsunterzeichnung am Haupteingang des Gräflichen Parks

Foto: UGOS

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