Die Kunst ist in der Krise bedeckt, aber nicht unsichtbar


Driburger Aquarellmalerin macht Menschen in der schweren Zeit Mut


Bad Driburg. (ap) Der 2. Lockdown lässt den November noch dunkler wirken. Nicht zuletzt, weil seit seinem Beginn viele Kunst- und Kulturveranstaltungen, die Farbe in den grauen Monat hätten bringen können, erneut abgesagt werden mussten.

Nicole Drude inmitten ihres Ateliers im Eggiweg 6, Bad Driburg


Auch die Bad Driburger Künstlerin Nicole Drude ist betroffen: Im Rückblick auf die vergangenen Monate bedauert sie neben einem ungeplant langen Aufenthalt an ihrem Hamburger Wohnsitz ohne Besuche bei ihren Eltern vor allem die ausgefallene Teilnahme an der Initiative Offenes Atelier“ des Kunstvereines Paderborn e. V.
„Ich hätte gerne Gespräche mit Besuchern geführt, habe mich letztendlich – wie manch anderes Atelier in der Umgebung – aufgrund der Situation dagegen entschieden.“ berichtet die 48-Jährige, deren Arbeit sich von Fotografie und Installationen über Video und Collage bis hin zu der von ihr am meisten favorisierten Technik, der Aquarellmalerei erstreckt.
Neben ihrem farbigen Mitmischen in der lokalen Künstlerszene (unter anderem auch im ARTD Driburg e. V.) konnte Frau Drude dabei bereits internationale Erfolge verbuchen (unter anderem 2015 Beteiligung an Art Olympia, International Open Art Competition im Toshima Ecomusee Town in Ikebukuro, Tokio mit dem Bild “Graduate Student“). Auch für die Beteiligung an dem kuratorischen Projekt „Help Hope Nepal Mural“ auf der Spectrum Miami Kunstmesse im Dezember 2015 war sie nominiert.
Hier und heute jedoch bedeutet Kunst für Frau Drude, trotz der durch die Pandemie verursachten Unwägbarkeiten, nicht zu vergessen, dass es die Kunst noch gibt. Schließlich sind es neben den Ausstellungen in erster Linie die Künstler selbst, welche in ihren Ateliers die Magie wirken und mit den jeweiligen Medien ihren Ideen Gestalt geben:
„Letztendlich entsteht Kunst dort, wo der Künstler aktiv ist. Es ist daher wichtig, nicht zu vergessen, dass es auch jetzt in ganz Deutschland Menschen gibt, die an Dingen arbeiten, welche ihnen sehr am Herzen liegen – auch wenn sie diese vielleicht gerade jetzt nicht präsentieren können. Dennoch sollte es uns motivieren zu wissen: Die Kunst ist vielleicht derzeit nicht so sichtbar, wie es üblicherweise der Fall ist, aber sie ist nicht verschwunden.“
Nach drei erfolgreich realisierten Ausstellungsprojekten im Sommer (unter anderem „Galerie der Einheit“, Potsdam und „Rosa-Bartl-Kunstpreis, Hamburg) arbeitet Frau Drude selbst derzeit an Bilderserien, bei denen sie neben den Themen Landschaft und Feminismus auch die Stimmung der Zeit behandeln wird.

Schon groß rumgekommen: Beim Art Olympia, International Open Art Competition wurde das Portrait “Graduate Student“ (1. v. r.) 2015 im Toshima Ecomusee Town in Ikebukuro, Tokio ausgestellt. Zusammen mit dem Nachbarbild gehört es zu der sechsteiligen Wandarbeit „Altar Lebens der Frau“

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