Bad Driburg von unten

Bad Driburg. (eh) Im Kurpark von Bad Driburg gedeiht der Rhododendron prächtig. Die Rosen im Rosengarten belohnen die viele Arbeit der Gärtner jedoch nur mit einem mäßigen Wachstum. Nebenan liegt der Rosenberg. Ach, hätte man den Rosengarten doch nur dort angelegt!

An der Brunnenstraße erlaubt eine Baugrube den Blick in die Gesteinsschicht unter dem Kurpark. Man sieht rot. Das Gestein heißt Röt und ist ein Sandstein. Dieser rötliche Sandstein bildet den Sockel, auf dem Bad Driburg liegt. Auf diesem Sockel liegen auch die Berge, die den Talkessel einfassen.

Diese sind selbst aus Muschelkalk und jeder weiß, dass sich Kalk leicht im Wasser löst. Bäche haben den Muschelkalk im Talkessel aufgelöst bis auf den Röt, der dem Wasser mehr Widerstand leistet. Darum ist der Boden des Talkessels auch ziemlich flach.


Was hat das jetzt mit dem Rhododendron und den Rosen zu tun? Der Sandstein verwittert zu einem sauren Boden, der Muschelkalk zu einem basischen. Irgendwo im Wildgehege liegt der Übergang zwischen beiden. Dort wo es ansteigt, setzt der Muschelkalk ein. Der Rhododendron liebt den sauren Sandstein, die meisten Rosen den basischen Muschelkalk, so die heimischen Hagebutten, die dem Rosenberg sicherlich seinen Namen gaben.

Röt, dieser rötliche Sandstein bildet den Sockel, auf dem Bad Driburg liegt



Der Röt wird auch Oberer Buntsandstein genannt. Er ist so etwas wie der Sandstrand des Meeres, das ihn dann ganz überflutete und in dem sich später der Muschelkalk bildete. Zeitlich befinden wir uns da noch vor dem Auftreten der Dinosaurier.



Im Bild sieht man ganz deutlich mehrere Spünge die die Schichten schräg vertikal zerbrechen. Ganz rechts ist eine Verschiebung von mehreren Metern. Man fühlt wie da ein seitlicher Druck ausgeübt wurde, so dass sich Teile nach oben geschoben haben. Das Phänomen nennt man Bruchschollentektonik. Auch wenn Afrika weit weg ist, diese Sprünge entstanden als die afrikanische Erdplatte gegen die eurasische knallte, wodurch weiter im Süden die Alpen aufgeworfen wurden. 



Solche Sprünge spielen auch eine Rolle für das Grundwasser, das in ihnen aufsteigen kann. In Bad Driburg werden sie als Mineralwasser in Flaschen abgefüllt.