Textilingenieurin mit dem Anspruch der Nachhaltigkeit

Bad Driburgerin eröffnet Nähwerkstatt

Alexander Bieseke

Bad Driburg.  Mit 60 Jahren möchte es  Petra Boeckmann noch einmal wissen. Die gelernte Bekleidungsfertigerin, so der Name des Ausbildungsberufes, hatte schon seit längerer Zeit mit dem Gedanken gespielt, sich mit ihrem Know-how selbstständig zu machen. Die bei etlichen namhaften Unternehmen wie Calida (Luzern), Falke (Schmallenberg), Mustang (Schwäbisch Hall), Compessa (Bielefeld) und C&A (Düsseldorf) im In- und Ausland tätige Textilingenieurin, hat ihre Nähwerkstatt in dem kleinen Lädchen neben der Drogerie Hagemann in der oberen Langen Straße eröffnet.

Hell und freundlich erscheint das Ladenlokal, wo bis vor kurzem schon einmal Handarbeiten angeboten wurden.

Die Tätigkeiten nach einem vierjährigen Studium zu einer Textilingenieurin gehen weit über das einfache Bedienen von Maschinen hinaus. Sie überwachte und steuerte verschiedene Prozesse der Textilherstellung. Laut Berufsbeschreibung forschen diese an neuen Verfahren und Textilien, prüfen die Materialien und die hergestellten Produkte. Die Qualitätssicherung ist ebenso wichtig. Vermarktung und das Designen von Textilien gehört ebenfalls zu den Tätigkeiten. Das führte Boeckmann regelmäßig ins Ausland. Für das Einhalten von Sicherheits- und Umweltbestimmungen ist eine Textilingenieurin ebenfalls verantwortlich.

Boeckmann hat die Veränderung der Herstellungsprozesse von Textilien in den vergangenen Jahrzehnten im wahrsten Sinne des Wortes am Leib verspürt. Dass die meisten Produktionen mittlerweile im asiatischen und südamerikanischen Raum stattfinden dürfte bekannt sein. Dabei sei das Thema Nachhaltigkeit zusehends in den Hintergrund gerückt. Die Folgen sehen wir heute, so Boeckmann. Gleichzeitig zeigt sie ihre Kreationen in die Kamera. Ein Gürtel aus einer alten Jeanshose oder einen Wand-Oragnizer aus wiederverwertbaren Textilien.

Eine getragene Jeanshose als Gürtel im “zweiten Leben”
Aus dem Rest einer ehemaligen Jeans wird ein praktischer Wand-Organizer

Upcycling nennt man das. Das bedeutet, dass Kleidung, Möbel oder Geräte nicht einfach nur recycelt, sondern aufgewertet würden. Beim Upcycling verschafft man einem ausgedienten Gegenstand einen neuen Lebenszyklus.

Dieses Wissen, auch die Vermittlung der Notwendigkeit von mehr Nachhaltigkeit gerade auch in dieser Branche, will sie nun weitergeben. Dazu stellt sie verschiedene Nähmaschinen zur Verfügung, deren Plätze man mieten, um unter Anleitung selbst kreativ werden zu können. Inwieweit Nähkurse einmal verwirklicht würden, könne sie momentan noch nicht abschätzen. Da wartet sie noch auf entsprechende Rückmeldungen und Interessenbekundungen. Inwiefern sie Nähzubehör ins Sortiment mit aufnimmt, würde sich auch zeigen, so Boeckmann.

Natürlich näht sie auch selbst. Dazu zählen die Maßschneiderei genauso wie Reparaturen.

Öffnungszeiten 

Dienstag bis Freitag
10 - 12 Uhr und von
15 - 18 Uhr

Samstag von
10 - 14 Uhr

♿️ Geschäft ist
stufenlos erreichbar
Eine Auswahl von Kreationen
Diese Plätze kann man mieten.