Doris Dietrich
Bad Driburg. Am Sonntag, dem 5. Februar fand in der Kirche „Zum Verklärten Christus“ ein besonderer Abend statt. Unter dem Thema „Salz der Erde sein“ hatten der Kernstadtpfarrgemeinderat und der Taizé-Chor zu einer „Light Hour“ eingeladen. Atem holen, Stille erleben, gemeinsam singen, beten und Ruhe finden – so konnte man in der Ankündigung lesen.
Beim Betreten des Gotteshauses wurden die Besucher von einem Meer aus Lichtern empfangen. Viele zündeten selbst eine Kerze an und nahmen in den Kirchenbänken Platz. Der Taizé-Chor unter der Leitung von Ulrike Gehle stimmte mit den ersten Liedern „In dunkler Nacht“ und „Nah ist der Herr“ ein. Das Besondere an Taizé-Gesängen ist, dass sie aus einer Strophe bestehen und vielfach wiederholt werden. Die instrumentale Begleitung erfolgte durchPetra Schult (Querflöte), Barbara Wittrock (Querflöte), Barbara Rieckmann (Altblockflöte), Mechthild Ziser (Sopran-Blockflöte), Melanie Humborg (Oboe) und Claudia Mertens (E-Piano).
Anne Frank als Gemeinderefentin begrüßte alle u.a. mit den Worten: „Abschalten, eine Pause machen, Stille halten, nachdenken und zusammen singen.“ Die Besucher stimmten in weitere Taizé-Gesänge ein, die nicht nur in Deutsch, sondern auch in Lateinisch wie „Confitemini Domini“ oder Englisch wie „The Kingdom of God“ erfolgten.
Die „Light Hour“ wurde durch das Engagement vieler fleißiger Helfer möglich. Die Fäden liefen bei Melanie Humborg zuammen. Für die Lichtinstallation zeichneten Patrick Ziser und Tobias Hartmann verantwortlich. Viele Kerzen und Lichter wurden am Vortag von Louis Humborg in der gesamten Kirche und den Fensternischen platziert. Auch die Dekoration der Holz-Flammen fand vorn ihren Platz.
Melanie Humborg äußerte am Ende des Abends ihre Freude: „Der Taizé-Chor und die Musiker haben die Gemeinde wunderbar musikalisch begleitet, so dass es eine schöne „Light Hour“ war.“
Der Taizé-Chor freut sich über neue Sängerinnen und Sänger. Wer Freude am Singen hat, ist gern gesehen und jederzeit herzlich willkommen. Die Proben erfolgen jeden Dienstag im Pfarrgemeinderaum Langeland. Bei Fragen steht Ulrike Gehle unter der Telefonnummer 05253/7239 gern zur Verfügung.
Infobox
Taizé stammt aus Frankreich. In dem kleinen, gleichnamigen Dorf zehn Kilometer nördlich von Cluny residiert die Communauté de Taizé, ein internationaler, ökumenischer Männerorden. Zu den Mitgliedern der Gemeinschaft gehören aktuell rund 100 Christen verschiedener Nationalitäten und Konfessionen. Ins Leben gerufen wurde die Communauté de Taizé von Frère Roger im Jahre 1942. Bekannt ist die Gemeinschaft vor allem durch die ökumenischen Jugendtreffen, zu denen jedes Jahr tausende Besucher vieler Nationalitäten und Konfessionen pilgern.
Die Gesänge aus Taizé sind religiöse Gesänge, die in der Communauté de Taizé in Taizé entstanden. Sie bestehen aus einer Strophe, sind kurz und in schlichtem Satz. Charakteristisch ist das musikalische Element des Ostinato, der vielfachen Wiederholung kurzer Antwortgesänge. Für viele Gesänge gibt es Instrumentalbegleitstimmen oder instrumentale Solopartien für Holzblasinstrumente, Blechblasinstrumente, Streicher- und Tasteninstrumente. Über 200 Gesänge wurden von Bruder Robert Giscard, einem der ersten Angehörigen der Communauté, komponiert.
Die Ordenstracht der Brüder von Taizé
Die Ordensbrüder der Communauté de Taizé tragen einen weißen Habit. Er wird von den Brüdern üblicherweise nur zu den drei täglichen Gebeten getragen und gelegentlich vom Prior bei öffentlichen Auftritten. Der Habit besitzt eine Kukulle, ein bodenlanges Übergewand mit sehr weiten Ärmeln.
Das Taizé-Kreuz
Das Taizé-Kreuz vereint zwei bekannte christliche Symbole: das Kreuz und die Taube. Das Kreuz steht für Tod und Auferstehung Jesu sowie die Hoffnung der Gläubigen auf das ewige Leben. Die Taube hingegen gilt als Symbol des Friedens und steht zugleich für den Heiligen Geist.
Hörbeispiel: „The Kingdom of God“- Taizé-Gesang: