Meinolf Tewes ausgezeichnet

Bischof-Bernhard-Gedenktag in Dringenberg

Alexander Bieseke

Bad Driburg-Dringenberg. In Dringenberg wird eine schöne alte Tradition seit Jahren von den Bewohnern sowie der Stadt Bad Driburg gepflegt. So auch gestern Abend, dem 2. Februar 2023. Dringenberger, die sich um den Ort verdient gemacht haben kommen zu einer Eucharistiefeier und einem gemeinsamen Abendessen zusammen – und die Kinder erhalten Streuseltaler. Dies alles geschieht im Gedenken an Ortsgründer Bischof Bernhard V. zur Lippe. Der Paderborner Fürstbischof hatte im Jahr 1341 verfügt, dass nach seiner Beisetzung alle Dringenberger, die sich um den Ort verdient machen, zu einem Mahl zusammenkommen und seiner gedenken sollten.

Darüber hinaus sollte jedem Kind eine Brezel zugeteilt werden. Dieses Vermächtnis hat bis heute Bestand. 

Meinolf Tewes hatte gestern für seinen unermüdlichen Einsatz für das Bergdorf eine verdiente Auszeichnung erhalten.

Urkunde für Meinolf Tewes
Foto: Matthias Goeken

“Meinolf Tewes ist in Dringenberg fest verwurzelt. Seit Jahren packt er die Dinge an und unterstützt die Gemeinschaft. Als langjähriges Mitglied im Stadtrat und als Bezirksausschussvorsitzender wirkt er maßgeblich an Verbesserungen für die Stadt und für die Ortschaften mit”, so schrieb das Westfalen-Blatt im vorigen Jahr.

Am 25. Juli wandte er sich mit persönlichen Worten an die Dringenberger sowie die Siebensterner, für die er als Bezirksausschussvorsitzender ebenfalls zuständig war:

“Liebe Dringenbergerinnen, Liebe Siebensternerinnen,

heute muss ich mich persönlich an Sie / Euch richten.

Nach 12 Jahren als Ratsmitglied der Stadt Bad Driburg und als Bezirksausschussvorsitzender des Bezirksausschuss Dringenberg/Siebenstern trete ich aus gesundheitlichen Gründen spätestens zum 1.10.2021 zurück.
Ich möchte betonen, dass es keine anderen Gründe gibt.

Meine ganze Kraft benötige ich jetzt für mich, meine Familie und meine Firma.

Die (politische) Arbeit für Dringenberg hat mir mit meinem Bezirksausschuss und besonders mit den vielen Begleitern sehr viel Spaß gemacht.
Aber jetzt ist es an der Zeit aufzuhören. Mein besonderer Dank gilt Bürgermeister Burkhard Deppe, der stets ein offenes Ohr für meine Ideen und Wünsche hatte. Mit Burkhard habe ich hoffentlich noch lange ein freundschaftliches Verhältnis.

Für Dringenberg hoffe ich weiterhin auf eine gute Entwicklung für uns alle.
Dorfladen, Grundschule, Neubaugebiet, Sanierung von Straßen, Neugestaltung des Burgvorplatz sind auf einen guten Weg.
Corona ist hoffentlich bald geschafft.

Meine Nachfolger*innen wünsche ich eine glückliche Hand und biete meine Hilfe an, wenn sie erwünscht ist.

Gern hätte ich mit Euch das 700-jährige Bestehen Dringenbergs als Vorsitzender des Bezirksausschusses gefeiert, aber auch hier wird der Ausschuss für unser Stadtjubiläum seine Arbeit sicher gut fortsetzen.

Bitte bleibt engagiert für Dringenberg.
Es lohnt sich.

Mit freundschaftlichen Grüßen
Meinolf Tewes

Titelbild: Stadt Bad Driburg von links: Heinrich Brinkmöller (Altbürgermeister), Dieter Legge (Bezirksausschussvorsitzender Dringenberg), Matthias Goeken (MdL), Meinolf Tewes (Preisträger), Bürgermeister Burkhard Deppe, Marion Tewes, Pfarrer Hubertus Rath, Domvikar Hans Jürgen Rade.

Infobox

Bischof Bernhard V. zur Lippe, Bischof von Paderborn
(1277 bis 1341).

Bischof Bernhard V. zur Lippe war Gründer von Pfarrei, Stadt und Burg Dringenberg. Nachdem er im Jahr 1316 die Freigrafschaft Dringen vom Grafen zu Everstein erworben hatte, ließ er 1318 den 298 Meter über dem Meeresspiegel gelegenen Bergsporn roden und errichtete dort die wehrhafte Burg. Gleichzeitig bot er allen umliegenden Ortschaften an in den Schutz der Burg zu ziehen. Das war der Beginn von Dringenberg.

Mit den erweiterten Stadtrechten, die Dringenberg am 3. Mai 1330 erhielt, hatte Bernhard V. angeordnet, dass – so steht es im Testament –

»jeweils am Jahrestag seines Begräbnisses in der Pfarrkirche eine festliche Messe gefeiert werden solle, an der die Bevölkerung im Festgewand teilzunehmen habe. Der Bürgermeister solle ein großes Wachslicht, die Stadträte ein Geldopfer darbringen. Die Dringenberger sollen für das Seelenheil des Gründerbischofs eifrig beten. Nach der heiligen Messe sollen sich alle, die in Dringenberg ein Amt haben, zum traditionellen Bischof-Bernhard-Mahl treffen und jedem Kind solle zum Tag des Begräbnisses eine Brezel zugeteilt werden.«

Bischof Bernhard V. starb am 30. Januar 1341. 3 Tage später, am 2. Februar 1341 wurde er im Mittelschiff des Paderborner Domes beigesetzt.

Dieser letzte Wunsch des Bischofs wird bis heute in leicht veränderter Form im Burgdorf Dringenberg befolgt.

Der geschichtsträchtige Tag wird auch genutzt, um den Kindern des Ortes die Geschichte von Dringenberg näher zu bringen.