So will die Stadt Bad Driburg Energie sparen

„Es wird aber niemand frieren müssen!“

Bad Driburg. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck rief kürzlich zum sparsameren Umgang mit Energieressourcen auf. Damit es nicht bei einem Appell bleibt, überlegen Privatkunden, Unternehmen und auch die Kommunen, wie sie vor allem beim Heizen Öl und Gas einsparen und sich auf eine Mangelsituation einstellen können.

Energiesparen – aber wie? Foto: Pixaby

Dr. Heinz-Jörg Wiegand beantwortete Bad Driburg im Blick Fragen zu städtischen Maßnahmen und stellte einen umfangreichen Katalog vor.

Ältere Heizungsanlagen sollen überprüft und z.B. ihre Vorlauftemperatur verringert werden.
In Neubauten sollen Luft-Wärme-Pumpen eingebaut werden, verbunden mit Fußbodenheizungen und Photovoltaik-Einspeisungen.
Fenster in älteren Gebäuden sollen durch Mehrfachverglasungen ersetzt werden.
Standardwerte sollen abgesenkt werden, etwa beim automatischen Ein- oder Ausschalten von Heizungen bei niedrigen Temperaturen.

Städtische Solarfelder sollen die Verwendung von Gas zur Stromerzeugung einschränken helfen.
Die BürgerInnen sollen aufgeklärt werden, Hinweise, Appelle und aktuelle Tipps sollen in der Presse und den sozialen Medien etwa durch die Klimamanagerin veröffentlicht werden.

In allen städtischen Gebäuden sollen Maßnahmen zur Energieeffizienz erfolgen. „Es wird aber niemand frieren müssen.“
In den Bädern sind die Wassertemperaturen um ein bis zwei Grad heruntergefahren worden, im Hallenbad auch die Raumtemperaturen. Das Freibad wird bei hohen Außentemperaturen „zusätzlich nicht beheizt“. Das Freibad Neuenheerse wird mit einer Absorberanlage beheizt.

Die von der Bad Driburg Solar GmbH & Co. KG (eine Tochtergesellschaft der Stadtwerke Bad Driburg GmbH) betriebene Photovoltaikanlage in Bad Driburg/ Herste. Quelle: Stadtwerke

Auf allen sanierten städtischen Dächern werden PV-Anlagen mitinstalliert, um alternative Energie zu gewinnen.
Größeres Buschwerk und gefällte Bäume werden zu Hackschnitzeln für die Wärmegewinnung verarbeitet, wenn sie die Güteklassen unterschreiten.
Die Stadtwerke GmbH besitzt seit dem Jahr 2010/2011 eine größere Solarfreiflächenanlage am Rande des Industriegebiets Herste bzw. nordwestlich davon.

Im Rahmen neuer Projekte werden auch weiterhin regenerative Energie wie Wind und Solar berücksichtigt werden. Dies betrifft auch die Planung von Windparks, wobei die genauen Vorgaben der neuen Landesregierung noch ausstehen.

Die meisten Haushalte in Bad Driburg heizen mit Gas, gefolgt von Öl. Genaue Zahlen liegen nicht vor.
Aktuell bleibt nur die Hoffnung auf einen kommenden milden Winter – so wie der zurückliegende – und auf eine Entspannung der Liefersituation von und mit Russland.