Bad Driburg rüstet sich digital für die Zukunft

Onlinekonferenz der Deutschen Glasfaser mit 128 Teilnehmern

Bad Driburg. Die Deutsche Glasfaser Holding GmbH, kurz DG, lud interessierte Bad Driburger Bürger ein, sich in einer Videokonferenz online über den geplanten Ausbau des FTTH-Glasfasernetzes informieren zu lassen. Über einen Zugangslink konnten sich die User in das Webinar einloggen. Während der Online-Veranstaltung konnten die Zuschauer per Chatfunktion Fragen an die Experten senden, die zeitnah schriftlich beantwortet wurden.

Lennart Götte führte durch das Webinar

Projektleiter Lennart Götte (36) konnte von Hamm aus 128 Teilnehmer begrüßen. Götte ist Enkel der ehemaligen Inhaber des Cafés Götte in Alhausen und als Bürokaufmann ausgebildet. Seit 2016 ist er für die DG tätig.
„Mit Bad Driburg soll nun die erste Stadt im Kreis Höxter flächendeckend echte Glasfaseranschlüsse erhalten“, erklärte Götte in einer in Ton und Bild perfekten Zuschaltung. Das Projekt umfasst zunächst die Brakeler Straße, Teile der Südstadt und des Gebiets westlich der Dringenberger Straße. Das Gewerbegebiet Süd wird separat ausgebaut.
Voraussetzung für das Verlegen der Glasfaserleitungen ist eine Teilnahme von mindestens 40 Prozent der Anlieger. Die Nachfragebündelung läuft bis zum Stichtag, dem 10. April 2021.

Mit den interessierten Kunden sollen Vorverträge abgeschlossen werden, die dann greifen, wenn der fertige Glasfaseranschluss im Haus freigeschaltet wird.
Die DG bietet verschiedene Tarifpakete an. Den Wechsel vom derzeitigen Anbieter zur DG nimmt die DG selbst vor. Die bisherigen Telefonnummern können dabei portiert, also zur DG mitgenommen werden. Das gilt auch für E-Mail-Adressen. Sollte eine Parallelversorgung aufgrund bestehender Verträge beim derzeitigen Anbieter erforderlich werden, übernimmt die DG bis zu zwölf Monaten die Gebühren für das bereitgestellte und bereits nutzbare Tarifpaket.

Lennart Götte erläuterte in seiner Präsentation die einzelnen Ausbaustufen. In einem ersten Ausbauschritt wird im betreffenden Wohn- und Gewerbegebiet ein „Point of Presence“ (PoP) aufgestellt, eine regionale Technikzentrale in Garagengröße. In den Straßen werden oberirdische „Distribution Points“ (DP), kleinere Unterverteiler, aufgestellt, die jeweils den PoP mit 48 Hausanschlüssen verbinden.

Idealerweise kommt die Leitung im Keller an. Im Hausanschlussraum wird der Hausübergabepunkt als Abschluss der Erdleitung montiert. Von dort aus führt die Glasfaserleitung über ein Leerrohr bis zum Standort des Routers und endet in einer Anschlussdose.

Bautrupps mit zwölf bis vierzehn Arbeitern verlegen mit hochmoderner Technik die Leitungen, mit Unterspülbohrungen oder einer Erdrakete, die Baggerarbeiten nach Möglichkeit überflüssig machen. Bei bepflasterten Straßen heißt es: „Morgens Gräben geöffnet, abends wieder verschlossen.“ Asphaltierte Flächen werden gebündelt und später geteert.

Sebastian Worm vom Homeoffice zugeschaltet

Sebastian Worm, Digitalbeauftragter der Stadtverwaltung, war mit leichten Übertragungsproblemen aus dem Homeoffice zugeschaltet. Er wies auf die Kooperationspartnerschaft hin, die die Stadt vor kurzem mit der DG unter Wahrung der Neutralitätspflicht abschloss. Der Stadtrat hatte die Verwaltung in seiner letzten Sitzung der vorausgegangenen Legislaturperiode ausdrücklich damit beauftragt. Die Stadt begrüßt demnach das eigenwirtschaftliche Engagement der DG und den weiteren Akteur im Bereich der Breitbandversorgung und hofft auch auf erfolgreiche Nachfragebündelungen für das übrige Stadtgebiet und insbesondere die Ortschaften.

Zur Erinnerung: Vor drei Jahren nahmen an der Veranstaltung der Fa. Innogy (E.ON) in der Schützenhalle rund 40 Interessierte teil, als es um den Breitbandausbau mit der FTTC-Technologie ging. Sie sah die Glasfaserleitungen lediglich bis zum Verteilerkasten oder Technikgehäuse am Straßenrand vor.

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