Impfen – Endlich geht es los, jedoch viel zu langsam!

Ein Bericht von Wilk Spieker

Brakel / Bad Driburg. Zu Beginn der Pressekonferenz bezüglich der Öffnung des Impftzentrums in Brakel am 8.2.2021 um 14:00 Uhr fand Landrat Michael Stickeln klare Worte: „Die bisherige Terminvereinbarung über die kassenärztliche Bundesvereinigung war unzumutbar, für die Betroffenen war es ein Chaos und es war vermeidbar“ Von der bundesweiten Terminvergabe für den ersten Personenkreis von über 80-jährigen (rund 1. Mio) gab es über 30 Millionen Zugriffe oder Anrufe bei der Hotline.

Stickeln: „Ich kenne Menschen, die über 1000 mal versucht haben mit dem Telefon die Hotline zu erreichen und dies dann erst geschafft haben.“ Aber endlich ist es soweit die Impfstraßen können am Montag den 8. Februar geöffnet werden. Ab Montag können dann 16 Impfungen pro Stunde durchgeführt werden.

Das Impfzentrum in der Stadthalle Brakel ist von 14:00 bis 20:00 Uhr geöffnet. Zu Beginn wird erst eine Impfstraße zur Verfügung stehen, denn es ist noch nicht genug Impfstoff vorhanden. Der ärztliche Leiter des Impftzentrum Doktor Grothues: „Wir konnten bisher 4600 Impftermine rausgeben. Mit der Herausgabe des ersten Termins ist auch ein zweiter Termin gleich dabei. Termine bis zum 4. April 2021 sind nun schon vergeben.“

Unterstützt wird Grothues vom Team des DRK Kreisverbandes Höxter, die für die Betreuung ihrer Erfahrung aus den Blutspendetermin mitbringen.

Dr. Grothues äußerte sich zufrieden mit der bisherigen Impfkampagne in den Heimen und Einrichtungen. So konnten fast alle älteren Bewohner geimpft werden. Lediglich in Borgentreich konnte man bisher nicht impfen. Auch die Quote wäre hier im Kreis Höxter deutlich höher als im NRW Vergleich. Den Vergleich mit den Nachbarkommunen von Niedersachsen, die mit der Vergabe der Impfterminen viele größere Probleme haben, brauche der Kreis ebenfalls nicht scheuen.

Das Impfzentrum in Brakel ist bereits seit dem 15. Dezember fertiggestellt und wartet seit dieser Zeit auf den Beginn. Landrat Stickeln betonte erneut, dass viele Freiwillige helfen werden. Es sind 39 ehrenamtliche vom Deutsche Rote Kreuz, sowie 200 ehrenamtliche Bürgerinnen und Bürger, die sich bereit erklärt haben mit dem Auto für den Transport der Menschen Sorge zu tragen, die dies allein nicht können. Der Zusammenhalt, die Nachbarschaftshilfe hier auf dem Land wären so groß, dass er nicht glaube, dass es hier zu Problemen kommen wird. Doktor Grothues ergänze, dass wenn keine andere Möglichkeit bestünde, der Hausarzt einen Taxischein ausstellen könne.

Für die Patienten, die jetzt schon geimpft werden aber auch die, die dann ab April die Impfung erhalten werden, gibt es einen kurzen Hinweis wie die Impfung ablaufen wird:

● Zu Beginn wird die Temperatur am Eingang kontrolliert. Wenn diese dann im Normbereich liegt, geht es weiter zur Anmeldung.

● Dort kann man seine Krankenversichertenkarte einlesen lassen oder aber sich mit dem Personalausweis ausweisen. Nur mit Terminen wird man dann weitergeleitet zum Wartebereich.

● Hier kann man dann mit der Begleitperson Platz nehmen und warten. Springt die aufgestellte Ampel von Rot auf Grün wird man in den Bereich zum Aufklärungsgespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt gebeten.

● Nach dem Aufklärungsgespräch erwartet einen dann wieder ein kurzer Moment des Wartens bis auch im Innenbereich ein grünes Licht erleuchtet und eine freie Kabine für das eigentliche Impfen anzeigt wird.

● Am Check out wird dann nochmals der zweite Impftermin abgeglichen. Gleichzeitig wird man gebeten, im Wartebereich 15 Minuten zwecks Kontrolle, um mögliche Nebenwirkungen durch eine Allergie z.B. auszuschließen.

Infobox

Impftermin vereinbaren

Die Impfungen in den Impfzentren sollen am 8. Februar 2021 für die Impfberechtigten aus der 1. Prioritätengruppe starten. Dies sind im ersten Schritt Bürgerinnen und Bürger die 80 Jahre oder älter sind. Eine Impfung dort ist ausschließlich mit einem Termin möglich. Bitte kommen Sie in keinem Fall ohne Termin zu einem Impfzentrum. Die Zahl der dort vorhandenen Impfdosen wird genau auf die Zahl der Anmeldungen abgestimmt sein.

Die Terminvereinbarung ist seit dem 25. Januar möglich. Anspruchsberechtigte Personen haben hierzu einen Brief vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) und der Kommune, in dem sie ihren Wohnsitz haben, erhalten. 

Nutzen Sie zur Anmeldung bitte die Online-Anmeldung auf der Seite www.impfterminservice.de.

Wenn Sie überprüfen möchten, ob Ihre Terminreservierung erfolgreich war, finden Sie hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung.