Flugzeugabsturz am Stellberg vor 45 Jahren

Bad Driburg. (dd) Von den Iburg-Ruinen Richtung Eggeweg kommend ist es nicht weit bis zum Gedenkstein für Major Gerald Lee Allen Hermanson.
Er starb im Februar 1976 im Alter von nur 34 Jahren. Sein CF-104 Starfighter-Flugzeug prallte hier während eines Übungsfluges
auf den Bergrücken.

Gedenkstein in Ottawa
Gedenkstein an der Absturzstelle

In Erinnerung an Major Gerald L. A. Hermanson 441 Squadron 4 Wing, der kanadischen Luftwaffe, der hier am Vormittag des 16. Februar 1976 mit seinem Flugzeug vom Typ CF-104 abstützte und ums Leben kam.

Februar 2016 Reservistenkameradschaft Dringenberg Bad Driburg

Geboren wurde Major Hermanson am 19.7.1941 in Saskatoon in der kanadischen Provinz Saskatchewan.
Saskatoon ist die größte Stadt in der Region mit über 245 000 Einwohner.

Er hinterließ seine Ehefrau Janet Inez und seine vier Kinder Kim, Sean, Dawn und Guy.

Am 12. Oktober 1960 trat er in der Hauptstadt Ottawa der kanadischen Luftwaffe bei.

Er war danach bei der Luftwaffe im Militärstützpunkt Baden-Söllingen stationiert.
Im Januar 1953 wurde der Flugplatz Söllingen zum Hauptquartier für das 4. Kampfgeschwader bestimmt. Im April trafen die ersten der insgesamt 62 Kampfflugzeuge der Königlichen Kanadischen Luftwaffe dort ein.
40 Jahre lang waren die Kanadier im Dienste des Friedens auf der CFB Baden-Söllingen stationiert.

Major Gerald Lee Allen Hermanson wird auf Seite 165 des „Books of Remembrance“ (Gedenkbuch) „Im Dienst für Kanada“ gedacht.

Major Gerald L. A. Hermanson

Die acht Bücher der Erinnerung, die im Parlamentsgebäude in Ottawa aufbewahrt werden, enthalten die Namen von Mitgliedern der kanadischen Streitkräfte und der Handelsmarine, die im aktiven Dienst in Kriegszeiten und anderen Konflikten getötet wurden.

Bestattet wurde Major Hermanson auf dem Gelände der Gedenkstätte „Capital Memorial Gardens“ in Ottawa/Kanada.

Viele deutsche Starfighter- Piloten kamen auch ums Leben. Ihrer wird in vielfältiger Weise in der Bundesrepublik gedacht.

Für Major Hermanson hat die Reservistengemeinschaft 2016 den Gedenkstein gestiftet, damit auch für diesen Piloten die Erinnerung wachgehalten wird.

Ein herzliches Dankschön an Herrn Frank Lingemann von der Reservistenkameradschaft für seine hilfreichen Informationen.

Verwendete Quellen:

https://de.findagrave.com/memorial/140421316/gerald-lee_allen-hermanson

https://www.veterans.gc.ca/eng/remembrance/memorials/canadian-virtual-war-memorial/detail/80002788

https://www.veterans.gc.ca/eng/remembrance/memorials/books/page?page=165&book=7&sort=pageAschttps://canadianfallen.ca/117152/HERMANSON

https://www.dmmb.info/t2142f38-Canadian-Air-Force-Base-Soellingen-die-Schwarzwaldflieger.htmlhttps://www.airforcemuseumsoellingen.de/index.php/info

5 Gedanken zu „Flugzeugabsturz am Stellberg vor 45 Jahren“

  1. Ich erinnere hier auch an einen gleich mit 4 italienischen Starfightern F 104-G an den Donnerstag,den 25.September 1975 morgens um 8.11 Uhr am Wenzelberg in GODENDORF-RALINGEN bei Trier in Rheinland-Pfalz,direkt an der luxemburgischen Grenze mit dem Ort “ROSPORT” (L).Damals stürzten diese 4 Starfighter simultan ab als diese vermutlich eine scharfe Linkskurve flogen und so mit dem Wenzelberg kollidierten,in einem Ackerfeld was für landwirtschaftleiche Zwecke genutzt wird.Die 4 italienischen Pilotenim Alter zwischen 29 und 38 Jahren kamen dabei ums Leben.Ich war damals 11 Jahre alt,ich war nachmittags gegen 16.00 Uhr mit meinem Opa an der Unfallstelle,es sah erschreckend aus.Die 4 tiefen Krater waren auch vor den Absperrungen gut sichtbar,ausserdem würde 2 Hochspannungsmaste aus Holz dabei umgeknickt,Godendorf hatte 1 Woche lang keinen Strom.Auch heute prägt ein Denkmal 300 Meter Luftlinie von der eigentlichen Unfallstelle entfernt am höchsten Punkt des Wenzelbergs die damalige Szene.Auch heute besuche ich noch oft die Unfallstelle,ich weiss noch bis auf 5 Meter genau wo ich damals mit meinem Opa stand und wie alles aussah,die Trümmerteile waren über 1 qkm verstreut.Die Unfallstelle ist ca.8 km von mir entfernt,ich bin aus dem Osten von Luxemburg.Liebe Grüsse an alle hier.

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  2. Ich danke Ihnen für Ihre Ergänzungen und Eindrücke. Bei der Recherche zu Major H. und an seinem Gedenkstein oben auf dem Eggekamm war ich sehr bewegt und eigentlich auch noch heute. 3.11.2021

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  3. Eine Fehlkonstruktion wohl eher nicht. Da spielten viele Faktoren eine Rolle, ungenügende Ausbildung von Piloten und Technikern, deren Unerfahrenheit, zu hohes Vertrauen in alles Neue im technischen Bereich, das schlechte Wetter in Europa, strukturelle Fehler (keine Hangars im Winter, schlechte Rettungsketten und -Systeme), technische Fehler in der Konstruktion und Probleme in der Wartung, der Druck der Politik im damaligen kalten Krieg usw.

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  4. Es war damals schrecklich zu hören f uns Kinder…heute weiss man dass die Starfighter Maschinen eine Art Fehlkonstruktion besäßen bzw fehlerhaft hergestellt wurden…ich meine sogar dass es erst verschwiegen wurde…ob es stimmt?

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