Trinkwasser ein wichtiges Gut

Wie steht es um das Trinkwasser in unserer Stadt Bad Driburg?

Tobias Kröger

Bad Driburg. Ohne Trinkwasser sieht es schlecht aus, doch sauberes Trinkwasser gibt es nicht im Überfluss und vor allem nicht umsonst.

Aktuell zahlen die Driburger für 1 cbm  Trinkwasser 1,80 €. Durch immer länger andauernde Dürren wird das kostbare Gut in vielen Städten und Gemeinden im Sommer knapp.

Eine neue Herausforderung in Sachen Trinkwasserverfügbarkeit bei langanhaltenden Dürren ist die Folge. Erst vor knapp einem Jahr wurde für zwei Million Euro ein neuer Wasserspeicher am Stellwerg in Bad Driburg errichtet. Das Fassungsvermögen beträgt 1,7 Millionen Liter, doppelt so viel Kapazität, wie der alte Behälter direkt nebenan. Diesen Sommer scheint es gut auszusehen in Sachen Regen, doch die nächste Hitzeperiode kann bei einem hohen Wasserverbrauch die Sachlage schon wieder ändern. Wir haben einmal bei der Stadt Bad Driburg nachgefragt, wie es aussieht in Sachen Trinkwasser in Bad Driburg.

Neuer Wasserspeicher

Welche Maßnahmen ergreift die Stadt, um sicherzustellen, dass die Trinkwasserversorgung auch in den Sommermonaten ausreichend ist?

Durch Fremdbezug/Zukauf von Wasser von den Egge Wasserwerken. Die Wasserkapazitäten werden entsprechend eingeplant. (auch auf der Grundlage von Vorjahresdaten in den Sommermonaten)

Wie wird der Wasserverbrauch in der Stadt während der Sommermonate überwacht und verwaltet?

·         Überwachung erfolgt durch Onlinemessungen

·         Dauerhafte Messungen, die werktags abgelesen werden

·         Die Behälterstände werden durch dauerhafte Messung überwacht. Bei kritischem Wasserstand wird der Bereitschaftsdienst alarmiert.

Gibt es bestimmte Einschränkungen oder Vorschriften für den Wasserverbrauch der Bürgerinnen und Bürger während der Sommermonate?

Die Stadtwerke Bad Driburg GmbH appelliert grundsätzlich an einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Ressource Wasser. Aktuell gibt es keine Einschränkungen oder Vorschriften. Die Wasserstände werden auch unter der Berücksichtigung von Löschwasservorräten durch dauerhafte Messung überwacht.

Wie reagiert die Stadt auf mögliche Engpässe oder erhöhten Wasserverbrauch in der Trinkwasserversorgung während der Sommermonate?

Die Wasserstände werden auch unter der Berücksichtigung von Löschwasservorräten durch dauerhafte Messung überwacht. In dringenden Bedarfsfällen wird die Bevölkerung über evtl. notwendige Einsparungsmaßnahmen entsprechend informiert.  

Werden alternative Wasserquellen wie z.B. Brunnen oder Aufbereitungsanlagen genutzt, um die Trinkwasserversorgung im Sommer zu unterstützen?

Die Förderleistungen der vorhandenen Anlagen werden entsprechend an den Bedarf angepasst. Alternative Quellen für die Trinkwasserversorgung nur im Sommer zu nutzen ist schwierig, da die Betriebsbereitschaft und der technisch hohe Standard der Anlagen für das komplette Jahr gewährleistet werden muss.

Wie wird die Wasserqualität während der Sommermonate überwacht, um sicherzustellen, dass das Trinkwasser den erforderlichen Standards entspricht?

Die Beprobungen des Wassers werden über das komplette Jahr, an mindestens vier Terminen, von einem unabhängigen Labor ohne vorherige Ankündigung durchgeführt. Zudem erfolgen zahlreiche Roh- und Reinwasser Proben in den Werken. Die Bestimmungen der Trinkwasserverordnung werden eingehalten und weiter entwickelt.

Am 24. Juni 2023 ist die neu gefasste Trinkwasserverordnung in Kraft getreten, mit der maßgebliche Inhalte der EU-Trinkwasserrichtlinie aus dem Jahr 2020 umgesetzt werden. Die Trinkwasserverordnung sorgt weiterhin für das gewohnt hohe Qualitätsniveau beim Trinkwasser mit besonderem Augenmerk auf neue Herausforderungen durch Umwelt­einflüsse auf die Trinkwasserressourcen.

Welche Kommunikations- und Aufklärungsmaßnahmen werden ergriffen, um die Bürgerinnen und Bürger über den verantwortungsvollen Umgang mit Trinkwasser im Sommer zu informieren?

Auf persönliche Anfragen von Vereinen/Gruppen haben wir Besichtigungen der Werke durchgeführt. (Wasser ist nicht billig, aber jeden Cent wert. Dies wird beim Anblick der Technik bewusster)

Facebook: Am Weltwassertag haben wir an den verantwortungsbewussten Umgang mit der Ressource Wasser appelliert.

Aktuell bereiten wir zukünftige Informationsarbeit in Kitas/Schulen (städt. Einrichtungen hier in Bad Driburg) vor.

Wie wird die Stadt auf den potenziellen Klimawandel und seine Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung im Sommer vorbereitet?

Die Bestimmungen der Trinkwasserverordnung werden von der Stadtwerke Bad Driburg GmbH umgesetzt.

Durch die Mitwirkung der Stadtwerke an Statistiken werden Richtlinien kontinuierlich weiter entwickelt. Die Stadtwerke Bad Driburg GmbH arbeiten auch eng mit dem Kreis Höxter zusammen, so dass Handlungsempfehlungen entsprechend umgesetzt werden.

Welche langfristigen Pläne oder Investitionen hat die Stadt, um die Trinkwasserversorgung in den Sommermonaten nachhaltig zu gewährleisten?

Die kontinuierliche Erneuerung des Rohrnetzes erfolgt mit dem Ziel hohe Wasserverluste zu vermeiden. In 2022 sanken die reinen Rohrnetzverluste von 9,5 % auf 4,99 %.

Bei der Durchführung von Investitionen wird auf die Nutzung von neuer und effizienter Technik fokussiert unter der Berücksichtigung der Kosten-Nutzen-Relation. Auch hier wird ein besonderes Augenmerk auf die neuen Herausforderungen durch Umwelteinflüsse auf die Trinkwasserressourcen gelegt.

Weitere Möglichkeiten zur Grundwassergewinnung (Erhöhung von Fördermengen), Analyse und Eignungsprüfung von neuen Standorten oder der Ausbau von vorhandenen Ressourcen, sind in Prüfung.

Die Zukunft wird zeigen wie gut wir für die Dürren aufgestellt sind. Doch jeder Tropfen Wasser der eingesparten werden kann, ist ein wichtiger Schritt zur Sicherstellung der Wasserversorgung. Am Ende haben wir es selbst in der Hand. Wasser ist Leben, ohne Wasser geht es nicht.