„Matthias Goeken lenkt ab“

Unruhe (SPD): Nahverkehr nicht aus alltagsfernen Gremien verwalten!

Kreis Höxter. Jürgen Unruhe, Steinheimer Kommunalpolitiker und früheres Mitglied des Landtages, dringt bei der Debatte um den öffentlichen Nahverkehr darauf, jetzt bessere Lösungen zu finden. Die Schuldfrage sei zweitrangig, allenfalls zur Vermeidung von Fehlern der Vergangenheit notwendig. „Deshalb helfen die jüngsten Äußerungen des Landtagsabgeordneten Matthias Goeken in der Sache nicht weiter. Mit seiner Pauschalkritik will er zudem wohl von eigener Verantwortung ablenken.“ (NW, 5.11.2022)

In Zukunft dürfe der öffentliche Nahverkehr „eben nicht mehr aus Gremien eines alltagsfernen Verkehrsverbundes verwaltet werden“, so Unruhe (SPD) weiter. „Er muss kunden-, zukunfts- und umweltgerecht werden. Das heißt ja nicht, dass jeder Wunsch zu jeder Zeit in jedem Ort erfüllt werden kann. Das heißt aber, dass unsere Busse nicht mehr leer an der Arbeits-, Einkaufs- und Freizeitwelt vorbeifahren wie derzeit.“

Der Nahverkehr mit öffentlichen Fahrzeugen sei nicht in fünf Minuten erklärbar, räumt Jürgen Unruhe ein. Der Steinheimer Kommunalpolitiker weiter: „Matthias Goeken hat es jedoch in seiner Zeit als Vorsitzender der Verbandsversammlung des Nahverkehrsverbundes Paderborn-Höxter und damit als verantwortlicher Politiker in fünf Jahren nicht geschafft, das Thema in den Alltag der Menschen einzubringen. Wirklich kein guter Ratgeber für unsere zukünftige Mobilität.“

Die zielgerichtete Diskussion über die Verbindungen der Dörfer mit den kleinen und mittelgroßen Zentren gehöre aber in die Ortschaften und in die öffentliche Debatte, so Unruhe weiter. Das sei mühsam, „aber bürgerferne Runden in exklusiven Beiräten führen nur wieder in die Sackgasse“. Der stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende spitzt zu: „Herr Goeken kritisiert insbesondere das Verhalten der Bürgermeister in den letzten Jahren. Bis 2020 war Michael Stickeln Sprecher der Bürgermeister, also Primus unter den ersten Bürgern. Dem amtierenden Landrat gilt somit dieHauptkritik Goekens, dass sich um den ÖPNV keiner wirklich drum gekümmert habe. Da könnte der Landtagsabgeordnete mit Nebensitz im Kreistag mal ins Schwarze getroffen haben. Spannend!“