Ausstellung „Jüdische Nachbarn“ am Gymnasium St. Xaver

Raphael Fecke

Bad Driburg. In den zwei Wochen vor den Herbstferien gastierte die Wanderausstellung „Jüdische Nachbarn“, ein biografiegeleitetes historisches Projekt zum jüdischen Leben im heutigen Nordrhein-Westfalen, am Gymnasium St. Xaver.

Organisiert wurde die Ausstellung durch die Fachschaft Geschichte in Kooperation mit dem Landesarchiv NRW, Abteilung Ostwestfalen-Lippe.

Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, mit der Ausstellung einen Bildungsbeitrag zur Vertiefung des Wissens junger Menschen über die Vielfalt jüdischen Lebens vor der NS-Herrschaft im Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalens zu leisten. Denn auch wenn es mittlerweile wieder eine gewisse Pluralität jüdischen Lebens gibt, macht der Blick in die Vergangenheit deutlich, wie groß der Verlust dieser Vielfalt durch die Zeit des Nationalsozialismus und des Holocaust ist. In der Ausstellung werden – auch wenn der Fokus auf der Zeit vor 1933 liegt – die Schicksale nach 1933 ebenfalls aufgegriffen und in Form von Bildern auf Roll-Ups sowie Biografiekarten vermittelt. Das Konzept folgt dem Gedanken, dass die Schülerinnen und Schüler sich die vorgestellten Persönlichkeiten selbstständig erschließen können.

In den zwei Wochen nutzten am St. Xaver Lehrende mehrerer Fächer die Ausstellung, um mit ihren Schülerinnen und Schülern die Vielfalt jüdischen Lebens genauer zu erkunden. Sowohl Lehrende als auch Lernende erkannten dabei den enormen Mehrwert dieser Ausstellung, ermöglicht der biografiegeleitete Ansatz doch einen sehr intensiven Zugang zu individuellen Schicksalen und macht somit die Folgen des Holocaust für die Pluralität jüdischen Lebens erfahrbar. Gerade in der heutigen Zeit, in der Antisemitismus leider nach wie vor ein präsentes und ein sich sogar wieder kontinuierlich verschlimmerndes Phänomen ist, ist die Bedeutung einer solchen Ausstellung zur Sensibilisierung für das Thema enorm.

Schülerinnen und Schüler verschiedener Kurse arbeiteten mit den Ausstellungsobjekten und erstellten auf der Basis beispielsweise Rolleninterviews oder Kurzpräsentationen.