Pater Franz Riepe – eng mit Bad Driburg verbunden
Doris Dietrich
Bad Driburg. In unmittelbarer Nähe des Dreifaltigkeitsklosters der Steyler Anbetungsschwestern befindet sich der Pater-Riepe-Weg. Am Straßenschild ist eine Erinnerungstafel angebracht: „Pater im Missionshaus St. Xaver. *26.7.1885, +13.8.1942 im KZ Dachau“
Wer war Pater Riepe?
Franz Riepe wurde am 26.7.1885 in Schwagsdorf bei Ostercappeln in der Nähe von Osnabrück geboren. Er hatte 13 Geschwister. 1903 trat er in Steyl in den Orden der Steyler Missionare ein und legte 1911 seine Ordensgelübde ab. Während seines Theologiestudiums brach der Erste Weltkrieg aus. Daher wurde Franz Riepe noch vor Beendigung seines Studiums zum Priester geweiht. Nach kurzem Militärdienst beendete er die Ausbildung und erhielt am 3.12.1915 seine Bestimmung für Driburg. Hier erlebte er die Einweihung des Missionshauses St. Xaver am 7.12.1915 mit. Er unterrichtete Religion, Rechnen, Erdkunde und später auch Geschichte. Von Februar 1937 bis August 1938 war er Rektor in Bad Driburg. Er unterstützte außerdem die Gemeindeseelsorge in der Umgebung, besonders in Reelsen und in der Abteikirche zu Corvey.
Bei Dekanatskonferenzen des Dekanats Brakel bezog er mutig Stellung gegen die Nazis. So verlas Pater Riepe in der Dekanatskonferenz vom 12.2.1941 ein Hirtenschreiben der holländischen Bischöfe. Er hatte ein Flugblatt an katholische Mitglieder der niederländischen Nazipartei verteilen lassen. Ein Mitbruder denunzierte ihn. Am 20. Februar 1941 gegen 9 Uhr wurde Franz Riepe in Bad Driburg von der Gestapo verhaftet, verhört und zunächst nach Paderborn und von dort am gleichen Abend in das Gefängnis Turnerstraße in Bielefeld eingewiesen. Nach über elfwöchiger Untersuchungshaft ohne Gerichtsurteil wurde er ins Konzentrationslager Dachau gebracht. Am 13.8.1942 starb er an den Folgen von Hunger und Erschöpfung. Seine Leiche wurde im KZ eingeäschert und die Urne nach Bad Driburg geschickt, wo sie auf dem Friedhof des Missionshauses beigesetzt wurde.
Auf dem Friedhof von Stift Corvey erinnert ein Gedenkstein an ihn. In Ostercappeln wurde ihm zu Ehren ein Stolperstein verlegt.
hi