Eva Hütte verstorben

Bad Driburg im Blick nimmt Anteil am Tod der Verlegerin Eva Hütte aus Horn-Bad Meinberg

Horn-Bad Meinberg / Bad Driburg. Eva Hütte folgt nun Ihrem vor 23 Jahren verstorbenen Ehemann Wilfried Hütte.

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Ein ganz besonders erlebnisreiches Leben ging zu Ende, schreiben die Verfasser des Nachrufes. Eva Hütte sei immer die erste Leserin gewesen, sie sei keine Frau die sich sehr wichtig nahm. Sie war niemand, die sich in den Vordergrund rückte oder ein Geltungsbedürfnis entwickelte. Sie sei auf ihre Art bescheiden gewesen. So der Nachruf.

Aus dem Kurier-Verlag heraus erscheint bis heute der Bad Driburger Kurier. Wer kennt es nicht, das regelmäßige legendäre Thekengespräch zwischen Anton und Heinrich?

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Eva Hütte trat den Menschen mit einer natürlichen Freundlichkeit offen gegenüber und war in der Region sehr bekannt. Vielleicht ein ganz normaler Mensch. Ohne sie und ihren Einsatz und ihre Liebe würde es die Kurier-Zeitungen nicht geben. Sie gab alles für die Familie und die Firma, die heute als „Kurier-Verlag“ monatlich mehr als 115.000 Haushalte beliefert.

Es sei wohl ein magischer Moment gewesen, so der Nachruf, als sich der 24-jährige Wilfried Hütte und die damals 20-jährige Eva Hütte 1954 zum ersten Mal sahen. Wilfried Hütte war damals Metzger in Mosebeck und Bad Meinberg und sah „ein schlankes, blitzwaches Mädel, das mir nicht mehr aus dem Kopf ging“. Eva Hütte hieß damals mit Geburtsnamen Huster, war gebildet und hübsch, ihr Vater war im zweiten Weltkrieg verschollen und für tot erklärt worden. Nach Jahren der Kriegsgefangenschaft kam er erst spät aus Amerika wieder. Mit ihrer Mutter Betty wohnte sie in Dortmund an der Reinholdikirche, wurde ausgebombt und fand in Horn eine neue Heimat. Mutter Betty heiratete den Buchdrucker Fritz Koch und die Familie begann ein neues Leben in Horn gegenüber der Kirche. Eva Huster musste das Gymnasium verlassen und begann eine Ausbildung als Schriftsetzerin. Wilfried Hütte arbeitete in der Druckerei zusammen mit Eva Huster, wurde Druckermeister und übernahm nach dem Tod von Fritz Koch das Unternehmen. Bei Koch & Sohn, die in der Heerstraße Kühlmöbel herstellten, war die Druckerei in der ersten Etage auf ca. 40 Quadratmetern untergebracht.


Am 24. August 1956 wurde Verlobung gefeiert, und später am 31. Oktober 1958 geheiratet. 1960 die Söhne Harald und 1963 Manfred geboren. In einem schmalen Haus an der Mittelstraße begann erst Friko- und dann die Firma Hütte-Druck und 1975 wurde eine GmbH gegründet. 1971 zog die Druckerei in die neue Halle an der Fröbelstraße 15 um. 1972 wurde als Nachzügler der jüngste Sohn Roland geboren. Die Anfänge des Stadt-Anzeigers liegen bereits im Jahr 1973. Doch eine Anzeigenzeitung gab es schon Jahre zuvor. Seit 1960 erschien der Stadtbote. In den 70er Jahren wurde beschlossen, die Publikation jeden Monat abwechselnd bei Hütte-Druck und Fricke-Druck erscheinen zu lassen. Nachdem es aber Probleme bei der Organisation und der Finanzierung des Stadtboten gegeben hatte, ergriff Wilfried Hütte 1973 die Initiative und übernahm das Risiko für eine eigene Zeitung für Horn-Bad Meinberg, den Stadt-Anzeiger und gründete den Kurier-Verlag.

Es folgte eine unglaubliche Entwicklung. Die Druckerei wuchs auf fast 50 Mitarbeiter, das Geschäft mit den patentierten Kalendern und Schreibunterlagen boomte und Eva Hütte vollbrachte das Kunststück, Familie und Firma unter einen Hut zu bringen. Insgesamt fünf Anzeigenzeitungen wurden im Laufe der Jahre im Kurier-Verlag herausgegeben, und Eva Hütte las fast jede Seite und fast jede Anzeige Korrektur, was sich auf eine Summe von unglaublichen 50.000 Zeitungsseiten addiert. Besonders genoss sie es, als Erste den neuen Stadt-Anzeiger lesen zu dürfen. Als erfolgreiche Geschäftsfrau pflegte sie einen großen Freundeskreis und war das Zentrum der Familie.

Als 1998 dann Wilfried Hütte im Alter von 67 Jahren starb, ordnete sie ihr Leben neu und lebte in neuen Freiheiten. Nachdem die Druckerei aufgegeben wurde, war ihr Platz am Empfang des Kurier-Verlages. Im Laufe der Jahre arbeiteten hier ihre drei Söhne und Familienväter Harald, Manfred und Roland am Erfolg des Stadt-Anzeigers und der anderen Publikationen. Sie war der Mittelpunkt der Hütte-Familien und genoss es, mit den drei Söhnen und ihren Ehefrauen und den neun Enkelkindern und ihren Partnern zu Geburtstagen und zu Weihnachten gemeinsam zu feiern.

Nach kurzer Krankheit endete dieses reiche Leben für Familie und Firma am 8. Februar 2021. Seitdem ist ihr Platz am Empfang des Kurier-Verlages in der Kampstraße 10 verwaist. Eine Kerze und ein kleines Portrait erinnern an diese besondere Frau, die vielen Menschen in guter Erinnerung bleibt.

Bad Driburg im Blick drückt an dieser Stelle seine tiefe Anteilnahme aus und wünscht den Angehörigen viel Kraft.

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