Doris Dietrich
Bad Driburg. Ein beeindruckendes Konzert des Paderborner Domchores unter der Leitung des Domkapellmeisters Thomas Berning fand am Sonntag, dem 8. Mai in der katholischen Pfarrkirche St. Peter und Paul statt. Zusammen mit Simon Brüggeshemke, dem Bad Driburger Kirchenmusiker, wurde dem Publikum ein Programm auf hohem Niveau geboten. Die Bad Driburger Naturparkquellen haben dieses Konzert ermöglicht.
So schilderte Thomas Dörpinghaus als Geschäftsführer in seiner Begrüßung: „Die Idee einer konstruktiven und partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen dem Domchor und den Naturparkquellen geht ins Jahr 2015 zurück. Damals feierte das Bergdorf Pömbsen sein 1000-jähriges Jubiläum. Es gab ein Konzert des Domchors, zu dem der Bad Driburger Brunnen um Hilfe gebeten wurde.“
2019 unterstützten die Bad Driburger Naturparkquellen das 8. Deutsche Chorfestival „pueri cantores“ in Paderborn, welches unter dem Motto stand „Unsere Quelle bist du“. Damals meldeten sich 93 Kinder- und Jugendchöre aus ganz Deutschland zu dem Festival an. Es kamen über 3000 Teilnehmer in die Domstadt. Während der Pandemie konnten keine Konzerte stattfinden. Besonders das letzte Lied des Konzertes kann eine besondere Geschichte erzählen. „Rejoice in the Lord alway“ von George Rathbone (1874-1951) erarbeitete jeder Chorschüler allein zu Hause. Alle Ergebnisse wurden dann zu einem Ganzen zusammengestellt. Das Video dazu gibt ein anschauliches Bild dieser schwierigen aber auch besonderen Zeit der Chorarbeit.
Jetzt ist die Chorgemeinschaft endlich wieder auf der Bühne und neue und schöne Herausforderungen warten auf die Sänger. Die Besucher konnten bereits vor Konzertbeginn den letzten Proben folgen und bekamen so einen ersten Eindruck. Mit dem Friedenskanon „Da pacem Domine“ von Melchior Franck (1580- 1639) zogen die Sänger zusammen mit Domkapellmeister Thomas Berning in die Kirche ein. An diesem Nachmittag wurde der klassische Chorgesang durch das Orgelspiel von Simon Brüggeshemke begleitet.
Es erklangen Werke u.a. von Johann Sebastian Bach und Anton Bruckner. Chorleiter Thomas Berning gab kurze Hintergrundinformationen zu den Liedern. Einen weiteren Höhepunkt erfuhr das Konzert, als der Chor von der Orgelempore sang. Die überwältigende Akustik zog jeden in seinen Bann. Das Publikum sparte nicht mit Applaus, der die Sänger beim Auszug aus der Kirche begleitete. Dieser Nachmittag war ein besonderes Muttertagsgeschenk und ein bemerkenswertes Konzerterlebnis, wie einige Besucher im Anschluss äußerten.
Musik kann nicht die Welt retten, aber die Seele.
Béla Bartók
Titelbild: Daniel Winkler
Infobox:
Der Paderborner Domchor steht in der großen Sängertradition der Bischofskirche zu Paderborn. Die Geschichte des Domchores in seiner heutigen Form als vierstimmiger Knabenchor beginnt im Jahr 1889. Heute zählt der Paderborner Domchor zu den angesehenen Kathedral-Knabenchören Deutschlands und ist auf nationalen Chorfestivals und zu internationalen Chorreisen unterwegs.
Als Knabenstimmen erleben die Jungen die einzigartige Gemeinschaft des Domchores mit großen Festgottesdiensten. Sie singen für Rundfunk und Fernsehen, sie gestalten Messen und Konzerte in bedeutenden Kirchen. Neben der Aufführung zahlreicher Orchestermessen der Wiener Klassik an den hohen Festtagen zählen Messen und Motetten der Renaissance zum Hauptbestand des Chorrepertoires.
Über 100 Jungen und junge Erwachsene singen in den verschiedenen Chorgruppen: Vorschule, Aufbauchor, Konzertchor, Jung-Männerstimmen und Herrenchor.
Durch das Konzert ist mein Interesse an der Arbeit des Domchores PB gewachsen. Umso mehr haben mich die Ereignisse des TORNADOS bewegt.
Auszug aus dem Eintrag der Paderborner Dommusik bei FB:
“Als sich am vergangenen Freitag ein Gewitter näherte, ahnte wohl kaum jemand, was für eine zerstörerische Walze auf die Paderstadt Kurs nimmt. Mit einem Brausen und Tosen kündigte sich der Tornado an, der in wenigen Minuten eine Schneise der Verwüstung quer durch die Paderborner Innenstadt zog.
Chorleiter Markus Gotthardt probte gerade mit gut 25 Sängern des Konzertchores im Dachgeschoss der Domsingschule und führte seine Jungs geistesgegenwärtig über das innere Treppenhaus in den schützenden Keller.
Zeitgleich zerbrachen etliche Scheiben am Haus und ein Teil der Schieferdachhaut wurde weggerissen. Eine gut 4 qm große Isolierglasscheibe des gläsernen Treppenhauses an der Südseite stürzte von der Dachspitze nach unten. Unmittelbar neben unserem Haus riss der Sturm die 30 m hohe Pappel um, die Gott sei Dank in nördliche Richtung und somit nicht auf das Dach unseres Proberaums fiel. Stürzende Bäume auch auf unserem Vorplatz und dem angrenzenden Konrad Martin Haus.
Beim Versuch, einen draussen wartenden Chorsänger ins Haus zu holen, zog sich Markus Gotthardt leider schwere Prellungen an Arm und Hand zu, als der Sturm die große Haustür mit Wucht zuschlug. Der „Retter“ hatte jedoch insofern Glück, dass die Verletzungen nicht zu einer dauerhaften Beeinträchtigung seiner Hand führen. Als Assistent der Chorleitung, aber auch als Pianist fällt er aber wohl bis zu den Sommerferien aus.
Beste Genesungswünsche an dich, lieber Markus und herzlichen Dank für das umsichtige Handeln!
Wir sind unendlich dankbar, dass unseren Kindern angesichts der enormen Wucht des Sturms physisch nichts zugestoßen ist.
Aktuell gibt es in und um unser Haus der Dommusik noch viel aufzuräumen. Landschaftsgärtner und Handwerker aller Art sind aber äußerst aktiv. Wir gehen davon aus, dass trotz der widrigen Umstände zu Wochenbeginn der normale Probenbetrieb wieder aufgenommen werden kann.”
Die Fotos sprechen ihre eigene Sprache-unvorstellbar.
Alles Gute allen.
Wichtiges Ergänzung:
Pro verkauftem Ticket wird ein Teil an die Bad Driburger Speisekammer e.V. gespendet.