Erzbistum Paderborn startet neue Etappe im Bistumsprozess

„Glauben.Gemeinsam.Gestalten.“

Alexander Bieseke


Bad Driburg/Paderborn. Unter dem Leitwort „Glauben.Gemeinsam.Gestalten.“ beginnt das Erzbistum Paderborn eine wesentliche Phase seines Bistumsprozesses. Ziel ist eine grundlegende Neuausrichtung von Seelsorge und Verwaltung – getragen von einem klaren Kurs, transparenten Prozessen und breiten Beteiligungsmöglichkeiten.

Strukturen verschlanken – Nähe erhalten

Angesichts des spürbaren Rückgangs kirchlichen Lebens will das Erzbistum Verantwortung übernehmen und Kirche zukunftsfähig gestalten. „Wir stehen vor der Aufgabe, unsere Strukturen zu verschlanken, zu bündeln und klar auszurichten“, betonte Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz in einem Online-Pressegespräch am 8. April 2025. „Unser Ziel bleibt, möglichst nah bei möglichst vielen Menschen zu sein – dort, wo das Leben spielt.“

Bis 2030: Neue Seelsorgeräume und verlässliche Orte

Kern der Neuausrichtung ist die Bildung maximal 25 neuer Seelsorgeräume mit je höchstens drei Pfarreien. Diese werden von multiprofessionellen Teams geleitet, bestehend aus Pfarrer, Verwaltungsleitung und Pastoraler Koordination. Vor Ort sollen verlässliche Orte entstehen, an denen kirchliches Leben durch Haupt- und Ehrenamtliche dauerhaft erfahrbar ist.

Beteiligung wird großgeschrieben

Der gesamte Prozess wird von Resonanz- und Beteiligungsformaten begleitet. Gemeinden, Haupt- und Ehrenamtliche sowie Einzelpersonen sind eingeladen, ihre Perspektiven einzubringen. Die Rückmeldungen fließen in die Beratungen der diözesanen Gremien ein. Erste Veranstaltungen in Paderborn, Dortmund und online fanden bereits großes Interesse. Ein spezielles Online-Podium für Ehrenamtliche folgt am 11. April 2025.

Verwaltung zukunftsfähig und ortsnah

Auch die Verwaltung wird neu strukturiert: Leistungen der bisherigen Gemeindeverbände werden künftig direkt über das Erzbischöfliche Generalvikariat erbracht – mit regionaler Anbindung. Die drei bisherigen Gemeindeverbände und das Generalvikariat werden zu einer einheitlichen, zukunftsorientierten Verwaltungsorganisation zusammengeführt. Die bisherigen Verwaltungsstandorte bleiben erhalten, betonte Generalvikar Thomas Dornseifer. Kündigungen sind im Rahmen des Prozesses nicht vorgesehen.

Kita-Holding geplant

Die derzeitigen Kita gGmbHs sollen in eine gemeinsame Holding überführt werden. Für Personal und Kinderbetreuung ändert sich nichts. Die Transformation der Verwaltungsstrukturen soll bis Ende 2027 abgeschlossen sein.

Gemeinsam für eine Kirche der Zukunft

„Wir erleben Brüche und Herausforderungen, aber auch Aufbrüche und neue Ideen“, sagte Generalvikar Dr. Michael Bredeck. „Eine Kirche, die Hoffnung gibt, kann nur gemeinsam gestaltet werden – mit geistlicher Ausrichtung und Beteiligung auf allen Ebenen.“

Titelbild: Die neugotische Hallenkirche in der Oberstadt wurde von 1895 bis 1896 unter der Leitung von Arnold Güldenpfennig aus Sandsteinquadern gemauert.

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