Erfrischende Bewegungen im Eggelandpark
Elisabeth Affani
Bad Driburg. Wie der Storch im Salat stolzieren Besucherinnen und Besucher des Eggeland-Parks durch das Tretbecken. Ein Bein ziehen sie gravitätisch aus dem Wasser nach oben, beugen die Fußspitze ein wenig nach unten und senken das Bein behutsam wieder ins kühle Nass. Danach ist das andere Bein an der Reihe.
Nach Sebastian Kneipp, Priester und Naturheilkundler des 19. Jahrhunderts, hilft das Wassertreten, den Kreislauf anzuregen, die arterielle Durchblutung und den venösen Blutstrom zu fördern und Krampfadern vorzubeugen. Der Kältereiz lässt die oberflächlichen Blutgefäße sich zusammenziehen. Die muskuläre Bewegung dehnt sie wieder. Das erwartete Wohlgefühl stellt sich ein.
Abends soll man nach dem Wassertreten besser einschlafen können.
Wissenschaftlich ist dies alles zwar nicht bewiesen, aber allein Bewegung im Freien und Barfußlaufen sind unbestritten gut für jeden Körper und stärken die Abwehrkräfte.
Besonders bei den sommerlichen Temperaturen der letzten Tage erfrischt das Tretbecken ebenso wie das Armbecken alle Hitzegeplagten. Voraussetzung ist natürlich, dass sich kühles, frisches Wasser im Becken befindet. Darüber gibt es nach wie vor berechtigte Zweifel.
Ein Besucher des Eggelandparks [Name d. Red. bek.] berichtet über „karibische Temperaturen“ im Wasser des Tretbeckens. Von einer Quelle, die das Becken mit Frischwasser speist, sei weit und breit nichts zu sehen.
Da macht man sich natürlich Gedanken. Das Wasser der Wiesenquelle im Eggelandpark ist nicht durch eine Dienstbarkeit belastet, das ist amtlich bestätigt. Die Stadt darf es nutzen. Nur auf belasteten Grundstücken sind die Erschließung und die Nutzung einer Quelle, einer Mineralquelle, verboten.
Da erhebt sich die Frage, ob das Tretbecken etwa auf einer Parzelle liegt, die mit der Dienstbarkeit belastet ist. Dann wären Bedenken gerechtfertigt, ob sich hier wieder ein Anlass für eine gerichtliche Auseinandersetzung auftun würde.
Der erwähnte Besucher möchte der Stadt mit Tipps aushelfen. Das Tretbecken könnte auf ein nachgewiesen unbelastetes Grundstück verlegt werden. Statt des Quellwassers könnte es auch mit Leitungswasser gespeist werden, sogar ein Mix wäre möglich. „Man braucht je nach Temperaturen bis zu 5 Liter pro Minute, also 0,3 Kubikmeter pro Stunde und 8 Kubikmeter pro Tag, bei Betrieb von Mai bis November sind es also 210 Tage, insgesamt 1.680 Kubikmeter im Jahr. Macht 3.235,68 Euro pro Jahr statt 50.000 Euro plus Wertsteigerung!“
Der willkommene Regen hat in den vergangenen Tagen das Mischungsverhältnis positiv verändert. Eine Studie könnte erforschen, wie viele schwitzende Füße und Arme eine Wasserfüllung ohne Frischwasserzufuhr aushält.