Wie steht es um die Sicherheit der Einsatzkräfte und deren Equipment?

Tobias Kröger

Bad Driburg. Einsatzkräfte, sei es die Polizei, der Rettungsdienst oder die Feuerwehr, stehen täglich vor der Herausforderung, in Notfallsituationen rasch und effektiv zu handeln. Doch neben den physischen und emotionalen Belastungen, denen sie ausgesetzt sind, sehen sie sich auch zunehmend mit Gefahren gegen ihre eigene Sicherheit und die ihrer Ausrüstung konfrontiert.

So zum Beispiel in einem Bericht im Tagesspiegel vom 25.12.2023: “Erneuter Einbruch bei Berliner Feuerwehr: Großer Sachschaden könnte zu langen Ausfällen führen” oder eine dpa-Meldung in der ZEIT ONLINE “Ministerium beobachtet mehr Gewalt gegen Einsatzkräfte vom 28. Dezember 2023.”

Rettungswagen im Einsatz – pixaby

Die jüngsten Vorfälle im Kreis Höxter, bei denen Schrauben an zwei Rettungswagen kurz hintereinander gelöst waren, werfen nicht nur Fragen zur Sicherheit des Equipments auf, sondern verdeutlichen bei mutmaßlicher Sabotage auch die Ernsthaftigkeit von Anfeindungen und physischen Übergriffen gegenüber Einsatzkräften. Diese Männer und Frauen kommen, um zu helfen, werden aber oftmals selbst zu Opfern.

Noch sind die Ermittlungen der beiden Vorgänge nicht abgeschlossen und es werde auch noch in alle Richtungen ermittelt, so Polizeisprecher Jörg Niggemann in Höxter auf unsere Nachfrage.

Selbst der Kreis Höxter als Träger des Rettungsdienstes gab über seinen Pressesprecher Thomas Fuest Auskunft, dass man sich diese Vorgänge nicht erklären könne und die Ermittlungen noch andauerten. Man hoffe an dieser Stelle, dass die Bevölkerung wachsam sei und ein Auge bei Einsätzen auf die Gerätschaften der Einsatzkräfte habe. Denn hier ginge es um die Sicherheit aller und nicht nur der Einsatzkräfte die das Fahrzeug fahren, so Fuest.

Verdachtsmomente auf mutmaßliche Manipulationen bei den Rettungswagen werden jedenfalls von den Behörden ernst genommen.

Ein weiteres alarmierendes Phänomen ist der Diebstahl von Einsatzmaterialien. Sei es durch Einbrüche in Feuerwehrgerätehäusern, oder das gezielte Entwenden von Rettungsgeräten an Einsatzorten.

Zuletzt gab es Einbrüche im Feuerwehrgerätehaus Salzkotten-Verlar am 9/10. Mai 2023, und im Gerätehaus Schwaney am 11. Oktober 2023. Bei beiden Einbrüchen wurden Rettungsgeräte entwendet. Ein solcher Diebstahl ist nicht nur ein Verlust für betroffene Einsatzkräfte, sondern stellt auch eine direkte Gefahr für Menschenleben dar.

Auch im Gerätehaus der Feuerwehr Reelsen, war nach Aussage eines leitenden Feuerwehrmannes der Stadt Bad Driburg im Sommer 2023, ein Einbruchsversuch zu beklagen. Die verbauten Fenster hielten jedoch dem Einbruchsversuch stand.

Weiter berichtete er, dass in der Gemeinde Bad Driburg kein Feuerwehrgerätehaus mit einer Brandmeldeanlage oder einer Alarmanlage ausgestattet sei. Als Schutzmaßnahmen gegen Brände seien normal vorgeschriebene bauliche Brandschutztüren und Brandschutzwände in den Gerätehäusern eingebaut. Zum Schutz vor Einbrüchen fanden in den letzten Jahren bauliche Umbauten an Türen und Fenstern statt, so der Feuerwehrmann.

Bei einer kürzlichen erneuten Anfrage an die Stadt Bad Driburg zum Thema Einbruchschutz und Sicherheitsmaßnahmen in Gerätehäusern hüllt sich die Verwaltung aus Sicherheitsgründen in Schweigen. Wörtlich: “Wir bitten um Verständnis, dass wir keine Aussagen zur Funktion sowie Art und Weise unserer Sicherheitsvorkehrungen an öffentlichen Gebäuden treffen können. Wir möchten kriminellen Machenschaften damit keinen Vorschub leisten.

Titelbild: Feuerwehrgerätehaus Reelsen