Nationalpark Egge “kein Mehrwert”

CDU hält Bürgerbegehren für unnötig

Alexander Bieseke

Bad Driburg. Grundsätzlich begrüße Andreas Amstutz, Fraktionsvorsitzender der CDU in Bad Driburg, einen zweiten Nationalpark in Nordrhein-Westfalen, sieht das Eggegebirge jedoch als wenig sinnhaft. In einer Pressemitteilung, zeigt sich Amstutz irritiert über die Werbung der GRÜNEN bei weiteren Kandidaten eines Nationalparks in NRW, wie dem Reichswald am Niederrhein, dem Arnsberger Wald, dem Ebbegebirge, dem Rothaarkamm, oder dem Hürtgen Wald. “Dort haben sich besonders die Naturschutzorganisationen sowie die Partei Bündnis 90/die Grünen formiert und werben für einen Nationalpark. Ja wo denn jetzt?” so Amstutz.

Klar würde ihm durch dieses Vorgehen, dass ein Nationalpark her müsse, egal wo! Natur vor Mensch, so könnte man auch sagen. Dabei hätte Oliver Krischer (Anm.d.Redaktion), der grüne Umweltminister, als Grundvoraussetzung, die Zustimmung den betroffenen politischen Gremien, dem Kreisen übertragen.

So sei das tatsächlich im Kreis Höxter geschehen und zwar nach demokratischen Regeln, so Amstutz.

Aber die Suppe, so wörtlich, schmecke den Befürwortern offensichtlich überhaupt nicht. Sie setzten alles daran, das Ruder herumzureißen. Insbesondere das Bündnis 90/die Grünen im Kreis Höxter wollte sogar ihr politisches Scheitern durch das Bürgerbegehren ganz offen für ihre Zwecke nutzen, so der Fraktionschef.

Bisweilen sei nur ein Wehklagen über die Mehrheitsentscheidung zu hören, das auch noch in dem Vorwurf gipfele, die Mehrheit hätte sich nicht richtig informiert.

Amstutz erinnert dabei an die noch allgegenwärtige Diskussion um einen möglichen Nationalpark Teutoburger Wald-Senne. Er sähe mit der neuen Thematik lediglich alten Wein in neue Schläuche gefüllt.

Für die vertretene These von einem Tourismussegen gäbe es keine Expertise, nur Spekulationen. Zu Risiken fände sich kein einziges Wort.

Nur zu meinen, in der Eifel oder im Kellerwald sei es doch ganz schön, reicht ihm nicht. Zudem etwas schützen zu wollen, was nicht vorhanden sei, reiche auch nicht.


Auch die Industrie- und Handelskammer lehne nicht von ungefähr einen Nationalpark ab. Mehr als 10.000 Arbeitsplätze stünden auf dem Spiel, zitiert Amstutz die IHK. Aus der Landwirtschaft würde zudem vor einer schleichenden Enteignung gewarnt. Auch der freie Zugang und lieb gewonnene Wege sieht Amstutz gefährdet. Im Übrigen gleiche die „Gebietskulisse“ eher einem Flickenteppich, durchzogen von vielen Kreis-, Landes- und Bundesstraßen sowie von Bahnlinien.

Seit Jahrzehnten würde der Egge-Wald nachhaltig genutzt und böte heute schon für die Tier- und Pflanzenwelt einen sehr hohen Schutzstatus. Das decke sich unter anderem auch mit den Zielsetzungen des Bundesnaturschutzgesetzes, wonach die Erhaltung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes durch eine nachhaltige Nutzbarkeit der Natur durch den Menschen angestrebt würde.

Andreas Amstutz – Fraktionschef CDU Bad Driburg

Deshalb sollte oder besser dürfe man sich nicht auf ein solches Abenteuer einlassen. “Ein Nationalpark in unserer Egge ist vielleicht möglich, schafft aber keinen Mehrwert für unser Bad Driburg“, resümiert Amstutz am Ende seiner Pressemitteilung.

Titelbild: Quelle: CDU Bad Driburg

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