Rätselhaftes zur Stadtgeschichte

Historisches zum Textilhaus Dieler

Elisabeth Affani

Am 27. November fragte Bad Driburg im Blick: Habt ihr eine Ahnung, wo genau diese Aufnahme 1981 entstanden ist? ⬇️

Warten auf den Karneval-Umzug 1981 vor der Langen Straße 126.
Foto: Affani

Etliche Leserinnen und Leser rätselten mit, einige hatten mit ihren Erinnerungen die richtige Nase.

Das Reisebüro Brüggemeier, dessen Schaufenster-Auslage man im Hintergrund erkennt, gab als Adresse die Lange Straße 128 an. In diesem Gebäude findet man heute Bauer Peine, dort also war das Reisebüro. Rechts ist der Pizzatreff, er hat die Hausnummer 126.

Unter der Nummer 126 war bis 1953 das Porzellanhaus Dirichs zu finden.

Porzellanhaus Dirichs an selbiger Stelle.
Archiv Meiners

Unter derselben Adresse hatte das Textilhaus Dieler dann eine Filiale. Bad Driburg im Blick konnte zu Klaus Dieler in Gladbeck Kontakt aufnehmen, der der Redaktion zwei Fotos und einige Daten zu dem Textilhaus schickte.

Seinen Angaben zufolge wurde in Bad Driburg, Lange Straße 126, am 8. November 1953 die Filiale eröffnet. Geschäftsleiter war zu Beginn Carl Henning. Am 1. August 1958 übernahm Alfred Braun die Leitung der Filiale, „der in Bad Driburg Mitglied in vielen Vereinen war. Er war ausgebildeter Schaufensterdekorateur und hat sich sehr um die Warendekoration und -Präsentation gekümmert.“

Eine Innenaufnahme des Textilgeschäftes in der unteren Langen Straße.
Archiv Dirichs

Titelbild: Textilhaus Dieler, Bad Driburg, Lange Str. 126 – Archiv Dirichs

Die Filiale wurde im September 1977 geschlossen, Albert Braun ging in den Ruhestand.


Infobox

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Karl Dieler, dessen Namen das Unternehmen trägt, wurde am 28. September 1907 in Gelsenkirchen geboren. Er absolvierte seine Ausbildung bei der Firma Gebr. Alsberg in Gelsenkirchen auf der Bahnhofstraße. Wie es damals üblich war, arbeitete er in vielen bekannten Einzelhandelsunternehmen in Deutschland, wie: Cohen-Epstein in Duisburg, Gebr. Alsberg in Hamm und in Kassel, im Kasseler Modehaus, bei der Firma Gräfenerg in Göttingen, im Kaufhof in Bonn und 1940 bei der Firma Gebrüder Sosnowski in Oppeln/Oberschlesien. In Oppeln lernte er seine künftige Ehefrau Luise Eichhorn kennen.

Luise Eichhorn war nach Ihrem Abitur und Studium im elterlichen Textilgeschäft tätig. Ein Jahr nach der Hochzeit wurde Karl Dieler als Teilhaber in die Firma seiner Schwiegereltern aufgenommen. Nach dem Krieg mussten die Familien Eichhorn und Dieler Schlesien verlassen.

Zurück in Gelsenkirchen gründeten Luise und Karl Dieler die Firma Dieler und eröffneten am 25.10.1945 in der Bochumer Straße 20 ein Geschäft. Die erste Filiale wurde 1953 in Bad Driburg eröffnet. Am 17.02.1954 folgte die zweite Filiale in Varel, die noch heute betrieben wird. Nach dem Tod von Karl Dieler 1976 wurde die Firma von Luise Dieler und ihren Kindern Hans, Wolfgang, Benno, Klaus und Ursula geführt. 2010 haben die heutigen Firmeninhaber Christoph und Stephan das Unternehmen übernommen. Heute werden 17 Filialen an 16 Standorten betrieben. 2014 wurde die heutige Zentrale in Recklinghausen bezogen.

1 Gedanke zu „Rätselhaftes zur Stadtgeschichte“

  1. In der Lange Str. 128 war auch das Feinkostgeschäft Zapfe lange Jahre. Gerda Zapfe führte das Geschäft zusammen mit Hr. Siebrasse aus Herford. In der Oberstadt befand dich eine Filiale.

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