Neuer Erzbischof im Hochstift Paderborn: Udo Bentz

Vorstellung im Paderborner Dom

Elisabeth Affani

Bad Driburg / Paderborn. Seit heute Mittag ist der neue Oberhirte des Erzbistums Paderborn bekannt. Udo Bentz wird Nachfolger von Erzbischof Hans-Josef Becker. Damit endet die Vakanz nach dessen Eintritt in den Ruhestand im Oktober 2022.

Nach der erfolgten Ernennung durch Papst Franziskus wird Dr. Udo Markus Bentz im März 2024 sein Amt in Paderborn antreten. Er wird für die rund 1,5 Millionen katholischen Gläubigen des Hochstiftes und die rund 12000 katholischen Bad Driburger der 67. Bischof und 5. Erzbischof von Paderborn sein.

Demnächst wird Udo Bentz den Treueeid, der im Konkordat vorgeschrieben ist, vor den Ministerpräsidenten der Länder NRW, Hessen und Niedersachsen ablegen. Denn zu seinem Gebiet gehören auch Bad Pyrmont und Teile des Landkreises Waldeck-Frankenberg.

 

Ihm zu Ehren läuteten die Glocken des Paderborner Doms und aller Kirchen der Diözese.

Das Domkapitel habe gewählt, der Heilige Vater habe ernannt, vorher hätten die Landesregierungen zugestimmt, verkündete Dompropst Msgr. Joachim Göbel und stellte den zukünftigen Erzbischof vor. Die zahlreichen Zuhörer empfingen ihn mit lange anhaltendem Beifall.

In seiner Ansprache im Dom zitierte Dr. Udo Bentz im Hinblick auf seine Entscheidung für Paderborn Nelson Mandela: „Mögen deine Entscheidungen deine Hoffnung wiederspiegeln, nicht deine Ängste.“ Er dankte für das Vertrauen, das ihm entgegengebracht werde.

 

Jetzt würden sich viele fragen: „Lieber Himmel, wer kommt denn da nach Paderborn?“ Seine Antwort: „Da kommt ein Pfälzer, was auch immer das heißt. Ein Pfälzer vom Rhein an die Quelle der Pader.“ Er beweist, dass er Humor hat: „Ich hoffe, dass das gut geht.“ Das Publikum reagiert mit Lachen und Beifall. Sogar der Dompropst lächelt.

Seine geistliche Heimat sei der Heilige Ignatius, sagt Udo Bentz, er habe ihm bei der Entscheidung für Paderborn geholfen. Er komme mit einer inneren Freiheit, vor allem aber mit Offenheit und Neugier und ganz viel Zuversicht nach Paderborn. Er erwähnt die Bedeutung des Heiligen Liborius für Paderborn als Brückenbauer zwischen den Völkern. Brücken gelte es auch in der heutigen Gesellschaft mit all ihren Problemen zu bauen.

 

Domkapitular und Administrator Msgr. Dr. Michael Bredeck nannte den 10. März 2024, den Sonntag Laetare, als Datum für die Einführungsfeier des neuen Erzbischofs.

 

Der 1967 in Rülzheim in der Pfalz geborene Udo Markus Bentz wurde nach dem Abitur zum Bankkaufmann ausgebildet und studierte dann Philosophie und Theologie. 1995 wurde er zum Priester geweiht, 1998 wurde er Bischöflicher Sekretär in Mainz. Er promovierte in Freiburg über Karl Rahner. 2015 wurde er zum Weihbischof ernannt. Zuletzt war er Generalvikar des Mainzer Bischofs.

Dr. Udo Markus Bentz publizierte u.a. Schriften zu Karl Rahner, zum Priesterberuf heute („Landrat des lieben Gottes“), zum Freiheitsbegriff, zur Lesekultur und zur Kirche an der Seite der Armen.