Ausstellungseröffnung im Glasmuseum
Elisabeth Affani
Bad Driburg. Waren Sie schon im Bad Driburger Glasmuseum, liebe Leserinnen und Leser? Es lohnt sich! Bis zum 25. September voraussichtlich haben Bürgerinnen, Bürger und Gäste noch die Gelegenheit von freitags bis sonntags (korr.) von 14 bis 17.00 Uhr die neue Ausstellung zu besuchen. Auf sie sind der Vorsitzende des Fördervereins Josef Reckers und alle Mitwirkenden zu Recht stolz.
Bei der Eröffnung am Sonntagvormittag konnten die vielen Besucherinnen und Besucher neben den faszinierenden Glasobjekten auch die Künstlerinnen und Künstler aus Bielefeld, Haan, Herdecke und Krefeld kennenlernen. Sie gaben über ihre Kunst und die Ideen dazu gern Auskunft.
„Mister Kultur“ Hans-Hermann Jansen, rotarischer Freund von Josef Reckers, hatte drei junge Sängerinnen mitgebracht, die er am Keyboard begleitete und die das Flair einer Jazz-Matinee ins Glasmuseum trugen: Kara Pohlmann absolviert ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der Kulturstiftung Marienmünster, Hannah Ziesel ist Nachwuchssängerin im Ferientheater der Kulturstiftung, und Elahe Asfari arbeitet in der Gesellschaft der Musikfreunde mit.
Uta Majmudar aus Haan fasziniert durch Objekte, bei denen sie verspiegelte Glaselemente durch Metallfäden miteinander verbindet. Sie benutzt Edelstahllitze, mit der sie dünne Schläuche strickt, die sie mit den bearbeiteten Glasfäden füllt, um sie dann miteinander zu vernähen. Sie formt traditionell in der Glaskunst verwendete Grundstoffe um, indem sie Papier, Folien, Gewebe und Metalle in ihre Objekte einfügt und damit überraschende Wirkungen erzeugt.
Ute Grohs fasziniert durch Glasgestaltungen, bei denen sie Lack auf Glasflächen aufträgt und das Laufen der Farben steuert. Sie kratzt und überdeckt den Lackauftrag oder brennt Spezialfarben auf. Sie fügt bemalten Glasplatten Stränge aus Schlacke zu, reiht erstarrte Stahl-Tropfen aneinander und erzeugt damit ein besonderes Licht- und Schattenspiel.
Paul Grohs präsentiert im Bad Driburger Glasmuseum einen faszinierenden Tisch mit einer großen blauen Glasplatte, die auf miteinander verschraubten Metallplatten ruht. Der Glaskünstler nennt dieses Objekt „Altar“. Eine der schräg stehenden Skulpturen aus Stahl und blauem Glas trägt den Titel „Geneigt“.
Gabriele Riester präsentierte, den staunenden Besucherinnen vor allem, ein gläsernes Taufkleid und ein zerbrechliches Hochzeitskleid. Das Totenkleid gehört eigentlich noch in die Reihe, aber es überstand den Transportversuch nicht.
Wolfgang Schmölders verschmilzt Glas zu Doppelkeilen. Keile stellt man sich gemeinhin als Spaltwerkzeuge vor, hier erlebt man das Gegenteil. Man möchte sie sofort anfassen, sie laden mit ihrem Glanz zum Meditieren ein.
Zur Erinnerung an diesen glanzvollen Vormittag gab es am Ausgang für alle BesucherInnen ein gläsernes Herz und einen Trinkhalm aus Glas.
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