Kultursaison ist gestartet

Doppelausstellung in der Burg Dringenberg und dem Historischen Rathaus zeigen bis zum 15. Mai Arbeiten von Marek Radke und Gennadi Isaak

Burkhard Battran

Dringenberg. Der Heimatverein Dringenberg und der Kunstverein Artd-Driburg sind am Sonntag mit der ersten Gemeinschaftsausstellung in die neue Saison gestartet. In bewährter Form werden parallel in der Burg und dem historischen Rathaus zwei Kunst-Ausstellungen gezeigt. „Diese Form der Präsentation hat sich bewährt, denn dadurch wird Dringenberg zu einem echten Kulturerlebnisort“, sagt der Heimatvereinsvorsitzende Johannes Georg. 

Der Paderborner Künstler Gennadi Isaak mit dem Acryl-Gemälde über das „mysteriöse Verschwinden der Electra“.

Im großen Galerie-Saal der Burg Dringenberg präsentiert der Paderborner Künstler  Gennadi Isaak (54) die Ausstellung „All you can see“ mit Gemälden und Objekten. Im Zentrum steht eine beidseitig bemalte Leindwand um die herum von einer einer großen Spule ein 30 Meter langes bemaltes Bildbanner ausgerollt ist. Gemäldearbeiten und kleine Objekte runden die Ausstellung ab. „Ich habe oft viele ganz unterschiedliche Ideen im Kopf und stelle dann fest, dass doch irgendwie alles mit allem zusammenhängt“, sagt Gennadi Isaak.

Der im Kaukasus geboren Künstler ist über das Handwerk zur Kunst gekommen. Er hat Ausbildungen zum Dreher, zum Stukkateur und zum Maler- und Lackierer absolviert, bevor er schließlich 2003 nach einer sehr erfolgreichen Debüt-Ausstellung den Schritt in die freischaffende Kunst gewagt hat. „Der Gestaltungsdrang war immer schon da, das Handwerk hat mir gezeigt, mit die kreative Energie zielgenau zu lenken“, sagt Gennadi, der künstlerisch Autodidakt geblieben ist.

Künstler Marek Radke, der sich bei der Arbeit an einer Installation in den Niederlanden verletzt hat, zeigt im historischen Rathaus in Dringenberg sein bildnerisches Werk.

Im historischen Rathaus ist erstmals überhaupt im Stadtgebiet eine  Ausstellung des Bad Driburger Künstlers Mark Radke (70) zu sehen. In der internationalen Kunstszene ist Marek Radke als Installationskünstler eine richtig große Nummer. Weltweit reißen sich die Museen um seine spacigen Lichtinstallationen. Im Herbst war Marek Radke, der aus Polen stammt und seit 2010 in Bad Driburg beheimatet ist eine Lichtinstallationen beim  Lichtstrom-Festival im Oktober in Ingolstadt gezeigt und gerade eben im März war Radke bei den Luna-Nights im niederländischen Leeuwarden vertreten. In Dringenberg zeigt der Künstler, der an den Universitäten von Danzig und der Posen studiert hat, aber in den 80er Jahren mit der Militärdiktatur von General Jaruzelski in Konflikt geriet und das Land verlassen musste, eine ganz andere künstlerische Seite. „Im Kern bin ich bildender Künstler und auch meine Installationen sind nur ein anderer Ausdruck meiner gemalten Bilder“, sagt Radke.

„Nach zwei Jahren der Beschränkung hoffen wir sehr, dass wir mit  dieser Saison wieder langsam an frühere Zeiten anknüpfen können“, sagte die Kunstvereinsvorsitzende Cornelia Appel. Im Schnitt fand jede Ausstellung rund 1.000 Besucher. Im ersten Corona-Jahr 2020 gab es insgesamt etwa 2.000 Besucher. Im letzten Jahr waren es schon wieder 2.600. In der Saison 2019 haben rund 4.000 Gäste die Ausstellungen in Dringenberg besucht.

Die Ausstellungen mit Arbeiten von Marek Radke im Historischen Rathaus Dringenberg und Gennadi Isaak in der Burg Dringenberg können bis zum 15. Mai besichtigt werden. Die Öffnungszeiten in Burg und Rathaus sind samstags (bis 17 Uhr) und sonntags sowie an Feiertagen von 14 bis 17.30 Uhr. Die Burg Dringenberg ist außerdem auch Freitags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

Titelbild: Der aus Panama stammende Paderborner Akkordeonist René Madrid musiziert vor einem Akkordeon-Gemälde von Gennadi Isaak.

 

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