Große Pläne mit dem Neuenheerser Stausee


Machbarkeitsstudie zur Umgestaltung und touristischen Erschließung

Bad Driburg / Neuenheerse. Der Bezirksausschuss Neuenheerse befasste sich in seiner letzten Sitzung mit der Umgestaltung des Nethe-Stausees. Zur Sitzung des Ausschusses für Bau, Straßen, Umwelt und Klimaschutz am 27. Januar gab er eine Empfehlung ab, die die Verwaltung nun in einer Beratungsvorlage dem Ausschuss präsentiert.

Der Nethe-Stausee ist 50 Jahre alt und bei Anglern, Wanderern und Familien (Anm. d. R.: und feiernden Jugendlichen) beliebt. Planungsrechtlich kann das Gelände gemischt genutzt werden, für die Landwirtschaft, als Wiesen und Weiden, Wald und Gewässer.
Zur bisherigen Infrastruktur des Freizeitgebietes Stausee gehören ein Zeltplatz, ein Sportplatz und das Freibad. „In Teilen sind die Nutzungen inzwischen brach gefallen oder entsprechen nicht der tatsächlichen Nutzung vor Ort“, heißt es in der Beschlussvorlage. Als Beispiel wird das Wochenendhaus-Gebiet genannt. Der Zeltplatz ist sanierungsbedürftig und wird kaum genutzt.

War hier ein Biber am Werk?
Foto: Tobias Kröger

Aus naturschutzfachlicher Sicht seien weite Teile der Flächen gemäß der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der EU als besonders wertvoll einzustufen. Aus touristischer Sicht könnten der Stausee und die angrenzenden Grünflächen zu einer erheblichen Aufwertung der touristischen Infrastruktur Bad Driburgs beitragen. Die Idylle der „nahezu unberührten Natur“ und das weitläufige Waldgebiet werden hervorgehoben.
Der Bezirksausschuss sieht Möglichkeiten, das Areal rund um den Stausee „für ein
touristisches, aber auch tagestouristisches Angebot“ zu nutzen, und schlägt als neues Konzept eine „Kombination aus Freizeitangeboten, Übernachtungsmöglichkeiten mit Camping und einem gastronomischen Angebot“ vor. „Durch die Nähe zu Bad Driburg als Kurort würden sich Synergien ergeben und auch die nötige Infrastruktur durch Wanderwege und Radverbindungen ist bereits vorhanden. Die Nähe des Freizeitbades, Sportplatzes, Tennisplatzes und die Sehenswürdigkeiten des Ortes Neuenheerse, wie beispielsweise das Wasserschloss oder die Stiftskirche, sind ideale Bedingungen.

Auch für Investoren scheint
das Areal viel Potenzial zu bieten.“
Eine Anfrage für eine touristische Nutzung auf Teilflächen am Stausee liege aktuell vor. „Bei dem angedachten Konzept des Investors sollen Flächen aktiv in ein Camping- und
Übernachtungsangebot integriert und besonders auf den Einklang mit der Natur Wert gelegt werden.
Der Stausee drohe zu verlanden und in den Sommermonaten aufgrund starker Sauerstoffzehrung „umzukippen“.
Die Stadt Bad Driburg sieht drei Möglichkeiten:
Der Schlamm könnte abgepumpt, verwertet oder entsorgt werden.
Das Gelände könnte zu einer Auenlandschaft („Netheauenpark“) umgestaltet werden.
Der Nethestausee könnte verlegt und eine Umflut erstellt werden.

Eine Machbarkeitsstudie soll helfen, ein Konzept für die Nutzung zu erstellen und Möglichkeiten der Förderung der einzelnen Varianten zu ermitteln. Der besondere Schutz von Flora und Fauna soll berücksichtigt werden. Ein Planungsbüro soll diese Machbarkeitsstudie erstellen.

Titelbild: Stausee im Morgennebel. Foto: Kevin Brand