Die Jugend in Bad Driburg und die Politik


Fridays for Future und Pulse of Europe als Übungsfelder

Elisabeth Affani

Bad Driburg. Nachdem durch die Corona-Pandemie und die Impfproblematik das Bewusstsein der Gesellschaft für die Belange aller Altersgruppen geschärft worden ist, entdecken die Parteien wieder ihr Herz für junge Leute.
Um an der Bundestagswahl teilzunehmen, muss man volljährig sein. Eine Änderung, die Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre, wurde im Mai vom Bundestag abgelehnt.
Bei der Landtagswahl gelten bereits Ausnahmen. In Brandenburg, Schleswig-Holstein, Bremen und Hamburg darf man schon ab 16 wählen.

An den Kommunalwahlen dürfen die Jugendlichen in den meisten Bundesländern mit 16 Jahren teilnehmen, nur in Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, im Saarland und in Sachsen gilt die alte Regelung.
Die Gegner des Jugendwahlrechts argumentieren, dass Jugendliche die Folgen einer Wahl noch nicht abschätzen können und erst dann wählen sollten, wenn sie die Programme der Parteien lesen und verstehen können. Außerdem müssten sie geschäftsfähig sein.
Die Befürworter halten es für wichtig, das politische Interesse so früh wie möglich zu wecken. Jugendliche müssten an demokratischen Prozessen teilhaben können, vor allem, wenn es um Jugendthemen gehe.

In Bad Driburg hat es immer einmal wieder Ansätze gegeben, Jugendliche an die Politik heranzuführen. Es gab einmal ein Jugendparlament, es gab Einladungen an Schulklassen ins Rathaus. Es gibt die Jugendorganisationen der etablierten Parteien.
In Bad Driburg engagiert sich die Junge Union (JU), die Nachwuchsorganisation der CDU. Sie nennt auf ihrer Facebook-Seite Leonard Rexhepi als Vorsitzenden, Markus Nüsse als Stellvertreter, Patrick Nüsse als Schriftführer und Nicolas Ewald als Pressesprecher und Medienwart. Sie sind alle Bad Driburger.
Die Jungen Liberalen (JuLis) der FDP versuchen auf OWL-Ebene, aktiv zu bleiben oder zu werden. Im Mai reaktivierten sie den Kreisverband Höxter. Vorsitzende ist Nele Köhler aus Wehrden, Stellvertreter Christoph Giesemann aus Dalhausen, Schatzmeister Nico Engel aus Bühne und Beisitzer Christoph Siebeneicher aus Beverungen. Immerhin steht ihnen mit Marion Ewers eine FDP-Politikerin zur Seite, die in Bad Driburg geboren wurde.
Die Jungsozialisten (Jusos) der SPD sind auf Kreisebene aktiv. Kreisvorsitzender ist Tim Vollert aus Beverungen, StellvertreterInnen sind Loreen Lensdorf aus Marienmünster, Ruth Westermeier aus Fürstenau, Brendan Lubs aus Höxter und Duncan Fröhlingsdorf aus Bad Driburg.
Die Grüne Jugend Kreis Höxter wird von den Sprecherinnen Franziska Münster aus Beverungen und Jacqueline Grabosch aus Höxter angeführt, Schatzmeister ist Ole Kirsch aus Beverungen.
Die Nachwuchsorganisation (jö) der ÖDP nennt sich jung.ökologisch, früher hieß sie Junge Ökologen. Sie engagiert sich in einem Landesverband und Aktionskreisen.

Ohne parteipolitische Bindung können sich Jugendliche bei Fridays for Future und Pulse of Europe einbringen und schon einmal für die kleine oder große Politik üben. Für Parlamentswahlen vom Stadtrat bis zum Bundestag braucht unsere Demokratie jedoch die Parteien.

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