In der Reihe „Die Driburger und ihr Bad“
Elisabeth Affani
Bad Driburg. Bernard Wilhelm Rödder war Leib- und Hofarzt des Kölner Kurfürsten und Paderborner Fürstbischofs Clemens August (1718 – 1761), eines der wichtigsten Reichsfürsten seiner Zeit.
Der Rokokofürst liebte den Prunk, nahm den Zölibat nicht besonders ernst, betrieb eine prachtvolle Hofhaltung und trank gern das Wasser aus dem Driburger Mineralbrunnen. Die Brunnenanlage wurde ausgebaut.
Dr. Rödder ließ das Wasser untersuchen und verfasste 1757 eine „Gründliche Beschreibung des zu Driburg im Hochstift Paderborn gelegenen Gesund- und Stahlbrunnens, dessen Beschaffenheit, mineralischen Gehalte, innerlichen und äusserlichen Kräften und Gebrauch, auch was sonst dabey zu eines jeden besondern Nutzen in allerley Krankheiten und Gebrechen zu beobachten. Nebst einer besonderen Brunnen-Diätsregel von allerley Speisen, welche bey der Brunnencur entweder dienlich oder schädlich sind“.
Die Schrift beginnt mit einem Gedicht:
Dieß Wasser so uns Gott aus Gnaden hat bescheret,
Wird durch Clementis Gunst an Ruhme itzt vermehret,
Gott selbst besorget es, dem treten Fürsten bey;
Wer sagt nun, daß es nicht ein göttlich Wasser sey?
Dr. Rödder widmete die Schrift seinem „Gnädigsten Fürsten und Herrn“ und verfasste einen Hymnus auf ihn. Darin heißt es:
Hier zeiget Driburg uns bereits die besten Proben,
So lang sein Brunnen quillt, wird, Herr, Dein Lob erhoben …
So lang aus dieser Quell ein heilsam Wasser bricht
Und vielen Kranken noch wird zur Genesung dienen:
So lange lasse Gott Dich und Dein Stammhaus grünen
Und Dein Gedächtniß blühn; die Zeit verzehr es nicht,
Bis Driburgs Brunnen wird vertrocknen und verseigen,
Und aus der Erden nicht mehr Flüß und Quellen steigen.
Dr. Rödder lässt eine ausschweifende Vorrede folgen, in der er „kunsterfahrene Baumeister und Zimmerleute“ preist und Schuhflicker, Besenbinder, Kuh- und Schweinehirten, Strohschneider, „alte Weiber“ und noch anderes „Lumpengesindel“ als Berater ablehnt, weil sie nicht einmal in der Lage seien, einen zerfallenen Gänsestall zu reparieren. Man suche ja als Kranker auch einen erfahrenen Arzt auf und keinen „Stümper, Quacksalber und Marktschreyer“. Das Driburger Wasser preist er wie einen kostbaren Schatz über die Maßen.
Es ist sehr interressant, die Geschichte *Bad Deiburgs* kennenzulernen.