Osterspaziergang zum Reelser Kreuz

Mit Doris Dietrich unterwegs

Bad Driburg. (dd) Die Frühlingssonne lockt und führt auf dem Sachsenring an der erwachenden Natur mit vielen Frühblühern und manchem Sehenswertem vorbei. Ausgangspunkt ist die Marienkapelle. Etwa 200 m weiter auf dem nördlichen Sachsenring sieht man das Hinweisschild „Reelser Kreuz“.

Das von Landrat Freiherr von Metternich gestiftete Kreuz von 1863
Luise Klaholt

Nach einem kurzen Aufstieg wird der Blick auf das Kreuz frei. Von 1861 bis 1864 wurde durch Reelsen die Eisenbahn gebaut. Wobei gleichzeitig der Reelsener Tunnel durchbrochen und ein Straßendurchbruch über den Reelsener Berg mit dem Kreuz geschaffen wurde. Sein Platz auf der Bergkuppe ist etwas abgeschieden und durch den Straßen- und Bahnverkehr zugleich dicht am Leben. Das Kreuz wurde 1863 von Landrat Freiherr von Metternich gestiftet. Der Heimatverein Bad Driburg hat es im Jahr 2011 restaurieren lassen. Korpus und Sockel sind aus Sandstein.

Der Sockel trägt die Inschrift:

Wanderer, wir all’ hienieden,
Gehen in die Irre viel.
Führ uns Herr, die rechten Wege
Führ uns Herr, zum rechten Ziel!

Diese Zeilen stammen von Luise Klaholt. Sie wurde am 17. Juni 1853 in Bad Driburg geboren. Mit ihrem Pseudonym Therese Treu ist sie in die regionale Literaturgeschichte eingegangen. Luise Klaholt entstammte einer Handwerkerfamilie und studierte am Lehrerinnen-Seminar in Paderborn. 1874 wurde sie an der katholischen Volksschule in Brakel eingesetzt.

Trotz ihrer Beanspruchung durch den Beruf hat sie sich die Zeit zum literarischen Arbeiten genommen. Ihre großen Vorbilder sind Annette von Droste-Hülshoff und Friedrich-Wilhelm Weber gewesen. Nur in ihrer Phantasie ist wohl eine Geschichte über eine Begegnung zwischen Droste und Weber auf dem Bad Driburger Rosenberg entstanden.

Am 29. Dezember 1923 verstarb sie an den Folgen einer Lungenentzündung. Heute wird Luise Klaholt durch eine Straßenbenennung in Bad Driburg geehrt. Ihre letzte Ruhe hat sie auf dem Westfriedhof in Bad Driburg gefunden. Ihr Grabstätte kann auch heute noch besucht werden.

Das Westfalen Blatt berichtete 2017 über die Grabstätte auf dem Westfriedhof.

2017 berichtete das Westfalen Blatt über die Grabstätte auf dem Westfriedhof