Der Märzenbecher ist kein Schneeglöckchen

Märzenbecher
Märzenbecher

Sieht man nicht genau hin, so kann man den Märzenbecher leicht für ein Schneeglöckchen halten. Ihre Blütezeit überschneidet sich und ihre Standortansprüche sind ähnlich.

Der Märzenbecher ist kein Schneeglöckchen

Der Märzenbecher hat eine glockenförmige Blüte und gelbe Zipfel.
Blüte eines Schneeglöckchens
Das Schneeglöckchen hat außen drei längliche Blütenblätter und innen eine kleine Glocke mit grünem Rand.

Beide, Märzenbecher (Leucojum vernum) und Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) gehören zur Familie der Narzissengewächse (Amaryllidaceae), jedoch zu unterschiedlichen Gattungen. Ihre Blütezeit überschneidet sich im März und man muß dann schon genau hinsehen. Während das Schneeglöckchen schon zeitig im Winter anfängt zu blühen, läßt sich der Märzenbecher etwas mehr Zeit und blüht dafür bis in den April.

Die Blütenblätter des Märzenbechers geben der Blüte ein glockenförmiges Aussehen, woraus sich der deutsche Name ableitet. Es sind sechs und sie haben gelbliche Zipfel. Auch das Schneeglöckchen trägt die Glockenform im Namen, doch die Blüte ist komplexer aufgebaut. Drei äußere Blütenblätter überragen die glockenförmig angeordneten Inneren. Die Zipfel der inneren Glocke sind grün.

Verbreitung

Der Märzenbecher hat sein Verbreitungsgebiet rund um die Alpen und steigt in den Alpen bis zu einer Höhe von etwa 1500 Metern auf. Im Norden ist der Märzenbecher bis in unsere Region zuhause. Im Naturschutzgebiet Schweineberg bei Hameln gibt es einen riesigen Bestand. Meistens tritt der Märzenbecher jedoch in kleineren Gruppen auf.

Als Standort liebt er Auenwälder und Laubmischwälder und ist damit in seinem Bestand gefährdet. Wenn die Forstwirtschaft infolge des Klimawandels im Eggegebirge wieder verstärkt auf Mischwälder setzt, könnte er sich auch bei uns wieder stärker ausbreiten.

Märzenbecher im Garten

Im Garten schließt der Märzenbecher die Lücke zwischen Schneeglöckchen und Maiglöckchen zum großen Teil. Seine etwas größere Blüte ist von  nostalgischer Wirkung. Als bedrohte heimische Pflanze ist er für den Garten eine Bereicherung. Er ist in der Wildnis geschützt und muß daher in Gärtnereien erworben werden.

Er liebt  liebt humosen, durchlässigen Boden, der nicht austrocknen sollte. Er fühlt sich zum Beispiel unter Hainbuchenhecken wohl, besonders, wenn sie regelmäßig gemulcht werden, so dass sich ausreichend Humus bildet, der Feuchtigkeit hält. Er blüht, bevor diese im Mai grün werden.

An günstigen Standorten ist er zur Verwilderung geeignet. Wie das verwandte Schneeglöckchen ist auch der Märzenbecher giftig und schützt sich dadurch mehr oder weniger erfolgreich vor Mäusefraß.

Der Märzenbecher wird auch Frühlingsknotenblume genannt.