Gedanken aus Vanuatu in der Evangelischen Kirche am Kurpark
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Bad Driburg. Zu einer kleinen Feier anlässlich des Weltgebetstags traf sich in der Evangelischen Kirche am Kurpark eine kleine Gruppe um Pastorin Kirsten Neddermeyer, um zu beten, zu musizieren und zur Solidarität unter Frauen weltweit aufzurufen. Melanie Humborg (Sprecherin, Querflöte), Hans Ströhmer (Schlagzeug), Friedrich Ströhmer (Piano, Orgel), Anne Frank (Sprecherin, Gitarre) und Louis Humborg (Gitarre) gaben der vorbereiteten Liturgie den musikalischen Rahmen. Bad Driburg im Blick zeichnete die Veranstaltung auf.
Themenschwerpunkt ist in diesem Jahr die Frage „Worauf bauen wir?“ und umfasst auch die gegenwärtige Pandemie-Krise.
Die Lieder griffen neben dem Gotteslob den Ruf nach Solidarität – nicht nur der Frauen – und gemeinsamem Handeln auf: „Alte Kämpfe und alter Streit“ sollen vergessen sein. Frauen sollen „standhaft bleiben, Zähne zeigen, mutig handeln ohne Furcht“.
Der Weltgebetstag wird seit 1927 jeweils am ersten Freitag der Passionszeit (5. März 2021) gefeiert. Er ist die größte ökumenische Basisbewegung von Frauen. In diesem Jahr wurde die Liturgie von Frauen in Vanuatu vorbereitet, einem südpazifischen Inselstaat mit rund 300.000 überwiegend christlichen Einwohnern. Bis 1980 waren die Inseln französische und britische Kolonie.
Die Inschrift im Wappen lautet „In God we stand“.
Die Frauen Vanuatus besitzen das aktive und passive Wahlrecht, doch sie spielen im öffentlichen und politischen Leben der Republik keine Rolle. Vanuatu, ein Natur- und Steuerparadies, hat laut einer Studie des Vanuatu-Frauenzentrums die höchste Quote an Gewalt gegen Frauen im pazifischen Raum. Auch Kindesmissbrauch sowie Zwangs- und Zweckehen kommen häufig vor. In den Dörfern treffen die Männer die Entscheidungen, im Landesparlament sitzt unter den 30 Abgeordneten keine einzige Frau.
Nicht alle Mädchen und Jungen können eine Schule besuchen. Die Frauen bewirtschaften Äcker und Gärten und versorgen die Familien, sind aber nicht erbberechtigt und haben kein eigenes Konto. Die Arbeit in der Landwirtschaft leidet unter den Naturkatastrophen und den Folgen des Klimawandels.
Dennoch finden Frauen allmählich über Frauenkreise, gegenseitige Hilfe und Solidarität einen Weg in das Wirtschaftsleben.
Spendenkonto:
Weltgebetstag der Frauen e.V. DE60 5206 0410 0004 0045 40
Infobox
Vanuatu
Der aus 83 Inseln – bzw. Inselgruppen – bestehende Inselstaat ging 1980 aus dem seit 1906 bestehenden britisch-französischen Kondominium Neue Hebriden hervor und hat heute etwa 267.000 Einwohner.
Viele der Inseln von Vanuatu sind schon seit Jahrtausenden bevölkert. Die ältesten Funde werden auf das Jahr 2000 v. Chr. datiert. Der portugiesische Seefahrer Pedro Fernández de Quirós erreichte am 3. Mai 1606 Espíritu Santo. Im Glauben, den „verlorenen“ südlichen Kontinent gefunden zu haben, nannte er die Insel nach dem Heiligen Geist Terra Australis del Espiritu Santo und vereinnahmte sie (und alles bis zum Südpol liegende Land), im Namen des spanischen Königs und der katholischen Kirche.