Mit Kevin auf Vogelbeobachtung

Der Hobbyfotograf Kevin Brand aus Bad Driburg berichtet:

“Gestern ist es mir endlich gelungen, zwei Graureiher in mein Portfolio mit aufzunehmen. Die eigentlich sehr scheuen Tiere haben sich genau vor unserem Balkon ein nettes Bäumchen ausgesucht. Während einer augenscheinlich von oben aufpasste und sich auch mal mit ein paar Raben rumschlagen musste, suchte der andere in dem unten langfließenden Katzholbach nach Nahrung.

Wachsam

Ich fand diese riesigen Reiher schon immer sehr faszinierend, wie sie mit Ihren langsamen Flügelschlägen und Ihrem während des Fluges s-förmig gekrümmten Halses langsam Ihr Territorium überfliegen.
Einige Graureiher sind schon Richtung Süden gezogen, aber auch in diesem Jahr werden wieder die meisten von Ihnen hier in Deutschland bleiben.

Auf Distanz

Mit einer Körperlänge von bis zu 100 cm und einem Gewicht von bis zu 3 KG ist er der größte einheimische Reiher.
Sie besiedeln fast alle Gewässer und fischreiche Naturräume. Zur Nahrung gehören u.a. Fische, Frösche, Molche, Schlangen und Wasserinsekten, aber auch Wasserratten und Feldmäuse.

Im bunten Herbstmantel gut erkennbar


Bis Ende der 60ziger Jahre ging der Bestand stark zurück und viele Kolonien und Areale wurden aufgegeben, erst durch ein in den 70ziger Jahren beschlossenes Bejagungsverbot kam es wieder zur Bestandszunahme. Durch dieses und dem günstigen Klima nimmt dieser bis heute zu. Es werden wieder neue Kolonien gegründet und eine Arealausweiterung ist deutlich zu spüren.

Ab in die Lüfte

Allein im Kreis Höxter sind derzeit 5 Reiher Kolonien bekannt.
Bis sie Anfang Februar anfangen Ihre vorjährigen Horste wieder zu beziehen oder neue Bauen, müssen die Graureiher auf einen Milden Winter hoffen. Sind zu viele offene Gewässer gefroren, überleben viele die Kalte Jahreszeit nicht. Hat das Männchen durch unermüdliches rufen aus seinem Horst eine Partnerin gefunden, beginnt die bis zu 28 Tage lange Brutzeit. Bis zu 5 Eier können dies sein. Mit dem Brüten und Füttern wechselt sich das Pärchen alle 6 Stunden ab.


Wir alle kenn ja den begriff ,,reihern“. Der Kommt von der Fütterung der Reiher, diese erbrechen (,,reihern“) den zb. gefangenen Fisch auf den Boden des Nestes. Das Nest ist übrigens sehr Groß aber unstabil, das liegt daran, dass sie bis vor einiger Zeit noch auf dem Boden gebrütet haben. Diese Theorie bestätigen einige Reiher Kolonien in Holland, wo sie in großen Schilfbeständen brüten.

Auf Nahrungssuche

In Höxter bevorzugen sie übrigens die Buche.
Nach 30 Tagen machen die kleinen dann Ihre ersten Flugversuche, die Sterberate in der Nest Zeit ist allerdings Groß. 70% der Jungtiere überleben die ersten 6 Monate nicht. Tun sie dieses jedoch, werden sie bis zu 25 Jahre alt.”

Infobox

Kevin Brand

Der gebürtige Breitenberger bei Duderstadt wohnt seit zehn Jahren in Bad Driburg. Hier fühlt er sich richtig wohl. Kevin ist verheiratet und geht regelmäßig mit seinem sechsjährigen Sohn raus in die Natur und nimmt diese gern einmal unter die Lupe, genauer gesagt, vor die Linse. Fotografieren zählt eh zu seinen Hobbys und was ist da naheliegender, gleich eine entsprechende Fotoausrüstung dabei zu haben? Demnächst wird der Berufskraftfahrer 30 Jahre. Er liebt seinen Beruf bei den Bad Driburger Naturparkquellen.