Woher hat die Hufelandstraße ihren Namen?

In der Reihe „Die Driburger und ihr Bad“

Elisabeth Affani

Bad Driburg. Die Hufelandstraße zweigt in östlicher Richtung von der Brakeler Straße ab, überquert die Von-Vincke-Straße und führt den Steinberg hoch zum Buddenberg-Arboretum.

Christoph Wilhelm Hufeland, Lithographie von Adolf Kunike, 1819
Quelle: Wikipedia


„Driburg gehört zu den ersten Bädern unseres Vaterlandes, ja, unseres Weltteils, und wird es bleiben; die Moden mögen wechseln, wie sie wollen.“ So berichtete 1805 der bekannte Arzt Christoph Wilhelm Hufeland (1762 – 1836). Er „weilte“ allerdings nie in Bad Driburg.
Um für sein Heilbad zu werben, nahm Caspar Heinrich von Sierstorpff Kontakt zu Hufeland auf, dem Thüringer Sozialhygieniker, „Volkserzieher“, Pathologen und Therapeuten, königlichen Leibarzt und Direktor der Berliner Charité. Dieser tat dem Badbesitzer den Gefallen und schrieb Berichte in dem von ihm herausgegebenen wissenschaftlichen Journal und nahm auch Beiträge von Dr. Brück auf.
Hufeland hatte sich neben vielen anderen Bereichen mit der Heilkraft des Wassers befasst. Er folgte dem Leitsatz des Hippokrates: Der Arzt hilft, die Natur heilt. Er war Mitglied der Leopoldina, der Kaiserlichen Akademie der Naturforscher, sowie der Königlichen Akademie der Wissenschaften.

Hufelandstraße

Zu Hufelands Patienten in Weimar gehörten auch Goethe und Schiller. Nicht nur deswegen wäre er als Brunnen- und Badearzt in Driburg nie in Frage gekommen. Er begleitete die preußische Königin Luise bei ihrer Kur in Bad Pyrmont und 1806 auf der Flucht nach Königsberg. Bad Pyrmont benannte die Therme nach ihm.
Hufeland war Staatsrat im preußischen Innenministerium und leitete die medizinisch-chirurgische Militärakademie. Er war Freimaurer und Aufklärer, er kümmerte sich um die Armenfürsorge („Der Kranke allein ist arm.“) und eine bessere Hygiene. Vom Staat forderte er Gesetze und eine Sozialversicherung: „Früh verbraucht starben fast zu allen Zeiten immer nur die unbekannten Armen, denen es trotz größter Leistungen für die herrschenden Klassen sogar am täglichen Brot fehlte.“

Um seine Frau kümmerte er sich wohl zu wenig, sie ließ sich nach 18 Jahren Ehe von dem Vater ihrer sieben Kinder scheiden.

Infobox

Der MDR veröffentlichte im vergangenen Jahr in seiner Reihe Zeitreise eine Dokumentation des berühmten Mediziner.

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