Eine Rückschau von Elisabeth Affani
Inhalt
Die Anfänge
„Die Gründung des Bades durch Caspar-Heinrich von Sierstorpff vollzog sich zunächst abseits der Stadt, schuf aber die Grundlage für einen Wirtschaftszweig, von dessen Kraft ihr Wohl nicht mehr abgetrennt werden kann. Wie der Name es ausdrückt: Bad Driburg.“ So bewertet Franz-Josef Eilebrecht in der Stadtgeschichte von 2017 die Bedeutung des Kurbetriebs für die Stadt (S. 680).
Dass das Driburger Mineralwasser weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt wurde, hat die Stadt dem Fürstbischof Ferdinand von Fürstenberg (1626 – 1683) zu verdanken, der die Trinkquelle, den heutigen Brunnen, einfassen und eine Allee anlegen ließ. Allerdings mussten Bürgermeister und Rat 1694 von Bischof Hermann Werner ermahnt werden, sich um die Anlage zu kümmern, die Allee zu reparieren und die Brücke auszubessern. Die Stadt empfand es als Zumutung, die Gräben neben der Allee auszuheben. Das sollten die umliegenden Gemeinden übernehmen. Wenn es stark regnete, drohte der Müll aus der Stadt in den Brunnen zu fließen.
Fürstbischof Clemens August beauftragte 1743 seinen Landbaumeister mit Ausbesserungsarbeiten und der Reinigung des Brunnens. In den 1770er Jahren ließ der Pächter, Amtmann Meyer, die Anlage renovieren. Ein Brunnenwärter wurde eingestellt.
Die Driburger trugen wenig zur Pflege bei, aber sie bestanden auf ihrem Gewohnheitsrecht, für ihren Bedarf Wasser zu schöpfen. Die Stadt übernahm das Versenden des Wassers, sie verpachtete den Brunnen. Die Pächter bedienten auch die Fremden und schöpften das Wasser.
Als Schlitzohr erwies sich der Pächter Amtmann Meyer, der anfangs das noch weniger bekannte Driburger Wasser in Flaschen des Pyrmonter Brunnens über die Weser verschiffte.
Die Pacht wurde an die Stadt (24 Reichstaler) und an die fürstbischöfliche Rentei in Dringenberg (30 RT) gezahlt. Eigentümer des Wassers, doch nicht Grundbesitzer, waren als Landesherren die Paderborner Fürstbischöfe.
Die Driburger durften weiter kostenlos schöpfen.
Der spätere Besitzer Caspar Heinrich von Sierstorpff (1750 – 1842) berichtete, dass ab 1754 der Handel mit dem Wasser von der fürstlichen Kammer übernommen wurde, die der Stadt dafür eine Entschädigung und eine Pachtabgabe für den Grund und Boden zahlte.
Nur wenige Auswärtige kamen als Gäste. Der Tourismus sollte mit königlich-preußischer Unterstützung „zum Nutzen und Vortheile hiesiger Unterthanen in Renommé“ gebracht werden. Aber am Brunnen gab es keine Unterkunftmöglichkeit, und die Driburger hatten selbst nicht genug Wohnraum. Die Stadt verfügte bei Neubauten zum Brunnen hin, außerhalb der Stadtmauern, dass Gästezimmer eingeplant wurden.
Caspar Heinrich Freiherr von Sierstorpff erhielt 1782 per Erbzinsbrief die Rechte an der Nutzung der damals erschlossenen Quellen. Er kaufte der Familie von der Lippe das Gut (Drostenhof) ab und richtete es für Badegäste her. Er verhandelte zäh mit der Stadt um den Grund und Boden, es kam zu einem Tausch. Er ließ das Armenbadehaus, vom Fürstbischof begonnen, zu Ende bauen. Er setzte ein verschließbares Häuschen über den Brunnen und ärgerte damit die Driburger.
Als er das Gelände um den Lausebrunnen (Luisenbrunnen) kaufen wollte, verweigerten ihm die Ratsherren den Verkauf, weil sie im Sommer den Platz für ihre Schweine benötigten.
Alte Rechte
Caspar Heinrich von Sierstorpff kontaktierte den Minister von Hardenberg, der seine Vorschläge und Wünsche positiv aufnahm und ihm für den Bau eines Kaffeehauses sogar einen kleinen Zuschuss gewährte. Das Bad wuchs, sogar ein Krankenhaus mit 16 Betten für Arme wurde gebaut.
Die Driburger waren „damals noch ein bißchen langsam“ (SG 1966, S. 249) und befürchteten eine Einschränkung ihrer alten Rechte. Die Stadt „pochte auf ihre alten Rechte, hielt den Freiherrn hin und versuchte auf diese Weise viel herauszuschlagen“.
Driburger zerstörten die Linden, die Caspar Heinrich von Sierstorpff 1782 gepflanzt hatte. Da mancher Driburger es sich nicht gefallen lassen wollte, dass das Brunnenhäuschen nachts abgeschlossen wurde, und auch die Anordnungen des Landesherrn nicht akzeptierte, wurde am 30. Juli die Sturmglocke geläutet. Viele alte und junge Leute zogen zum Brunnen und zerschlugen die Tür. Eine landesherrliche Kommission stellte die Tür wieder her und verschloss sie. Wieder zerstörten aufgebrachte Bürger die Tür, so dass es zu polizeilichen Maßnahmen kam.
Der Vogt des Fürstbischofs begründete die Schließung mit der Gefahr der Verunreinigung. Das hergebrachte Nutzungsrecht bleibe bestehen, die Nacht sei nicht zum Brunnen trinken bestimmt, notfalls gebe es den „Spülkump“ am Brunnenhaus. Der Vogt verlangte von den Bürgern eine Erklärung, dass sie nichts mehr gegen das Verschließen der Tür unternahmen, ansonsten lasse er das Militär einrücken, das in Buke bereitstand. Die Kosten hätten die Bürger zu tragen. Die Stadt und alle Einwohner sollten sich „zum schuldigen Gehorsam“ bequemen.
Die Bürger wollten nicht nachgeben. Am 8. August, einem Sonntag, trafen sie sich, beschlossen den Widerstand gegen die landesherrliche Anordnung, baten aber den Bischof, ihnen die Strafe und die Kosten für den Militäreinsatz zu erlassen. Der Bischof lehnte ab.
Trotz der Strafen gab es auch 1784 noch einen „Volksaufstand“, dann gaben die Bürger Ruhe.
In den Koalitionskriegen gegen Napoleon musste das Bad bis zu 1000 französische Kriegsgefangene aufnehmen. Erst 1815 wurde es davon befreit.
Als 1832 das 50-jährige Bestehen des Bades gefeiert wurde, feierten die Driburger mit. Als Caspar Heinrich von Sierstorpff 1842 starb, zwei Jahre nach seiner Erhebung in den Grafenstand, trauerten auch viele Driburger.
„Die Driburger begannen erst um 1820 zu erkennen, welchen Wert das Bad für sie hatte.“ (SG 1966)
In der neuen Stadtgeschichte von 2017 greift Waldemar Becker das Misstrauen der Driburger und ihre Sorge um die Schöpfrechte wieder auf, auch die Schwankungen in der Geschichte des Bades in der Folge von Missernten, Hungerkrisen (1840 f.) oder Aufständen (1848). Das ab etwa 1850 sich bessernde Verhältnis zwischen Bürgern und Bad wird auch hier betont.
Handwerker, Fuhrleute und Bauern profitierten vom Badebetrieb.
Caspar Heinrich von Sierstorpff wird als Wohltäter („Vater der Armen“) dargestellt, der den „zahlreichen Armen der Stadt“ immer wieder half und für sie spendete. Er besorgte der Stadt Kredite für ein Feuerwehrhaus und eine Feuerwehrspritze und gab selbst ein Drittel zu den Kosten dazu.
Die Stadtchronik verweist daneben auf zahlreiche Prozesse. Caspar Heinrich von Sierstorpff kaufte etwa auch Waldgebiete von den Paderborner Fürstbischöfen. Darin galt bis dahin das „Raff- und Leseholzrecht“ der Driburger Bürger.
Sechs Jahre lang, 1822 bis 1828, klagte die Stadt ohne Erfolg.
Seit 1830 stellte das gräfliche Haus die katholisch konsekrierte Kapelle für evangelische Gottesdienste zur Verfügung. Die Driburger Geistlichen hielten dies für eine grobe Entweihung. Die Protestanten sammelten für den Neubau einer Kirche gegenüber der Brunnenallee. Sie wurde 1853 eingeweiht. Ein Kurgast spendete 1856 eine Orgel.
Ernst Eberhard von Sierstorpff war katholisch, seine Frau Caroline evangelisch. Sie und ihre Schwester unterstützten die evangelische Gemeinde, im Gegensatz zu den Driburger Bürgern, die den Evangelischen lange das Leben schwermachten. Die Gräfin spendete der evangelischen Schule 1000 Taler, Kurgäste sammelten 300 dazu.
Auch für den Neubau eines Krankenhauses spendete das gräfliche Haus 500 Reichstaler.
„Caspar Heinrich und auch sein Nachfolger Ernst Eberhard waren klug genug, den Driburgern ihre Gewohnheitsrechte nicht streitig zu machen“, schreibt auch Udo Stroop in der neuen Stadtgeschichte (S. 239).
Das gilt nur eingeschränkt.
Caspar Heinrichs Sohn Ernst Eberhard von Sierstorpff (1813 – 1855) legte sich wieder mit den Bürgern an. Im Jahre 1828 hatte der Vater das Bad zu Erbzinsrecht verliehen bekommen. Ernst Eberhard von Sierstorpff wollte den Bürgern die Schöpfrechte nehmen, aber die Regierung in Minden entschied zugunsten der Bürger. Wieder gab es Streit um die „Huderechte“ (Weiderechte für das Vieh) und um Schonungen (Forste). Auf der anderen Seite gewährte der Badbesitzer großzügige Geld- und Sachspenden sowie Hilfsmaßnahmen für die Armen der Stadt.
Ernst Eberhard Graf von Sierstorpff gehörte dem 1844 in Paderborn gegründeten Eisenbahn-Komitee an, 1845 dem Verwaltungsrat. Er versuchte einen Bahnhof in Driburg zu verhindern, weil er um die Ruhe seines Badebetriebes fürchtete. Der Driburger Rat wollte das Grundstück für den Bahnhof und das Gelände für den Weg zum Bahnhof kostenlos abgeben. Später allerdings ließ er sich für die Bereitstellung städtischer Grundstücke entschädigen. Er achtete darauf, dass die Mineralquelle im Herster Bruch nicht berührt wurde. Die Stadt nahm in Kauf, dass die Trasse die Stadt vom Bad trennte. Dank des Bahnhofs konnten nun auch weniger wohlhabende Bürger zu einer Kur anreisen.
Neue Rechte
Als 1850 durch die preußische Verfassung das Erbzinsverhältnis aufgehoben wurde, ging das Bad in das volle Eigentum der Familie über. Nun konnte der Eigner den Bürgern das Schöpfrecht entziehen.
Nach seinem Tod verwaltete Onkel Georg von Vincke das Bad. Er schaffte einen achtsitzigen Pferdeomnibus an. Er wollte damit nur Badegäste transportieren, da der Bus andernfalls „an Sauberkeit und Eleganz“ verlieren könnte.
Von Vincke wollte 1858 das noch 1848 den Bürgern zugesicherte Recht auf das Holzsammeln durch eine Entschädigung abschaffen. Stadtverordnete und Magistrat lehnten dies ab. Von Vincke setzte 1859 den öffentlichen Verkauf des Reiserholzes an. Die Stadt beschwerte sich bei der Königlichen Gerichtskommission in Brakel. Das Kreisgericht wies die Klage als unstatthaft ab, empfahl aber eine Entschädigungsklage. Die Stadt protestierte lediglich und gab ein Rechtsgutachten in Auftrag. Kurz darauf sollten die Driburger mehr Beiträge zahlen für die Nutzung der Mineralbäder und das Kurorchester, ihr Zugang zur Quelle wurde eingeschränkt. Die Stadt wollte einen Prozess vermeiden, forderte zunächst 2000 Reichstaler als Entschädigung von der gräflichen Verwaltung, dann änderte der Rat seinen Beschluss und forderte 100 Taler pro Jahr. Dafür wollte die Stadt auf das Recht des Holzsammelns und die Öffnung der Quelle am Herster Bruch, die der Stadt gehörte, verzichten. Die gräfliche Verwaltung ging darauf nicht ein. Das Baden wurde für die Bürger teurer.
Udo Stroop schreibt (SG 2017, S. 240):
„Außer der gräflichen Mineralquelle gab es noch eine weitere, die sogar im städtischen Besitz war, die Quelle am Herster Bruch, südlich der heutigen Bahnhofstraße auf dem Gelände der späteren Eggeland-Klinik. Das Mineralwasser trat ungehindert an die Oberfläche und floss ab. Bereits 1844 war beschlossen worden, die Quelle zu fassen. Der Beschluss war aber bislang nicht ausgeführt worden.“
Nun, im Jahre 1859, sollten städtische Tagelöhner die Quelle tiefer graben und ausmauern. „Mit ihrem Beschluss hofften die städtischen Gremien, dass der Mineralgehalt hoch genug sei, um das Wasser abfüllen und verschicken zu können und so eine weitere Einnahmequelle zu erhalten. Ausdrücklich betonten sie aber auch, der gräflichen Quelle mit der Nutzbarmachung der Quelle am Herster Bruch keinen Schaden zufügen zu wollen. Einen Zusammenhang der beiden Quellen hielten sie für unwahrscheinlich, da das Quellwasser ohnehin schon ungehindert abfließe.“
Die Quelle wurde „aufgrund einer Vereinbarung mit der gräflichen Verwaltung“ nicht geöffnet. Es folgten weitere Ratsbeschlüsse zum Ausbau und zur Nutzung: im Juni und im Herbst 1861, im April 1869, im Mai und August 1870, nach dem deutsch-französischen Krieg Ende 1871. Die Quelle sollte den Bürgern nicht frei zugänglich sein.
Am 14. August 1873 pachtete der Badearzt Dr. Theodor Riefenstahl (gest. 1898) die Herster Quelle, über die er 1865 eine positive Beurteilung verfasst hatte („Bad Driburg. Die Wirkung und Anwendung seiner Heilmittel. Dargestellt für Aerzte und Curgäste“). 1875 erwarb er das Gelände und eröffnete eine „Trink- und Badeanstalt“. Den Namen Kaiser-Wilhelm-Bad lehnte die Regierung in Minden ohne Angabe von Gründen ab. Das gräfliche Bad erhielt Konkurrenz. Riefenstahl nannte sich „Brunnenarzt“, obwohl er keine Beziehung zum gräflichen Bad hatte.
1901 verkaufte die Witwe Riefenstahls das Gelände mit den Gebäuden an das Deutsche Reich. Auch die Saatzer Moorwiese gehörte dazu. Das Gebäude wurde zum „Militär-Genesungsheim für das VII. A.K. Münster“ (SG 2017, S. 310).
Die Wilhelm-Quelle wurde genutzt, heißt es. In der Literatur ist außerdem von der Kaiser-Quelle und der Beda-Quelle die Rede. [Die Akten der ehemaligen Eggeland-Klinik liegen im NRW-Landesarchiv in Düsseldorf.]
Drei Klassen
Auf politischem Weg konnten die Driburger Bürger die Geschicke ihrer Stadt lange Zeit nicht mitbestimmen. In der preußischen Zeit nach 1815 gab es Provinziallandtage, die aber keine echten Volksvertretungen waren. Ohne größeres Vermögen konnte man nicht Abgeordneter des dritten (Städte) oder vierten (Landgemeinden) Standes werden. Später wählten die Stadtparlamente die Vertreter. In der Revolutionszeit 1848/49 blieben die Driburger ruhig, eine Bürgerwehr hätte auch zu höheren Steuerbelastungen geführt. Katholische Geistliche forderten Gehorsam dem Staat gegenüber. Parteien, die sich dieser Linie nicht anpassten, galten als anarchistisch und „Pöbel“. „Demokraten“ wie der Arzt Friedrich Wilhelm Weber waren gemäßigt und lehnten Gewalt ab.
Einige Driburger veranstalteten dennoch Demonstrationen, sangen in den Straßen der Stadt Freiheitslieder, trugen schwarz-rot-goldene Fahnen, protestierten am Brunnen gegen Maßnahmen des Badbesitzers, waren wegen ihrer Armut unzufrieden oder hatten zu viel Alkohol getrunken.
Das Dreiklassenwahlrecht blieb 1849 bestehen. Ernst Graf von Sierstorpff war der größte Steuerzahler, seine Stimme zählte entsprechend bei der Wahl. Die Driburger waren an Wahlen weniger interessiert, aber sie hätten gern weniger Abgaben gezahlt.
Die finanzielle Lage der Stadt war schlecht. Es gab eine Armenkommission. Als 1850 eine neue Gemeindeordnung erlassen wurde, war Ernst von Sierstorpff „geborenes Mitglied“ des Gemeinderates, weil er mehr als ein Viertel aller städtischen Abgaben zahlte. Nach seinem Tod konnte seine Frau das Mandat nicht übernehmen, aber einen Vertreter in den Rat entsenden. Sein Sohn Bruno übernahm 1869 das Mandat, nach dessen Tod sein Bruder Ernst. Seit der neuen Städteordnung 1856 hatte der Badbesitzer sein Mandat verloren und durfte auch keinen Vertreter mehr in die Stadtverordnetenversammlung entsenden. Aber obwohl damit auch der Vertreter des gräflichen Hauses sein Mandat hätte verlieren müssen, blieb er durch Ratsbeschluss sechs Jahre im Amt. Es war ein Verstoß gegen geltendes Recht.
Streit gab es nach 1850 wegen der Kurgäste, die in Privathäusern wohnten und am Badebetrieb teilnehmen wollten, unter den gleichen Bedingungen wie die Brunnengäste.
1857 wählte der Rat einen neuen Bürgermeister, der aber von der königlichen Regierung abgelehnt wurde, weil der Vertreter des gräflichen Hauses mit abgestimmt hatte. Er war kein Stadtverordneter. Noch häufiger mussten Wahlgänge wiederholt werden, weil gegen Regelungen der Regierung verstoßen worden war.
Udo Stroop beschreibt das seltsame Gebaren des Arztes Friedrich Wilhelm Weber, der vom Rat zum Stadtverordneten und Schriftführer gewählt wurde, aus Zeitgründen aber kaum tätig wurde, sein Mandat daher niederlegte und sich dann für 31 Jahre in den Preußischen Landtag in Berlin wählen ließ.
Im Jahre 1865 warfen die Stadtverordneten dem Bürgermeister vor, dass er widerrechtlich über Gemeindevermögen verfügt habe, als er der Eisenbahnverwaltung 50.000 städtische Buchensetzlinge schenkte. Im § 48 der Städteordnung hieß es: „Die Stadtverordneten beschließen über die Benutzung des Gemeindevermögens.“ Der Landrat drückte sich vor einer konkreten Stellungnahme.
Die Driburger hatten den Wald zum Teil selbst angelegt. Jeder Neubürger musste Eichen pflanzen oder ein „Eichgeld“ bezahlen. Beim Wasser und beim Holz nahmen die Driburger keine Einschränkungen hin. Auf anderem Gebiet waren sie großzügiger. Friedrich Wilhelm Weber steht nicht im Bürgerbuch eingetragen, wurde aber in den Stadtrat gewählt. Den Geburtstag des evangelischen preußischen Königs feierten sie in der katholischen Pfarrkirche.
Der Brunnenbesitzer Graf von Sierstorpff gehörte mit seinen Steuerzahlungen als einziger zur Steuerklasse Eins und durfte allein ein Drittel der Driburger Stadtverordneten wählen.
1869 legte die Regierung die Kurtaxe auch für die Stadtgäste fest. 1873 protestierte das gräfliche Haus vergebens, als Kranke aus der Stadt mit Fuhrwerken zum Brunnen transportiert wurden.
Beim großen Brand 1876 nahm das gräfliche Haus alle Wertgegenstände aus dem bedrohten Rathaus auf.
Im Jahre 1870 hatten die Bürger alle Gewohnheitsrechte an den gräflichen Forsten verloren. 1892 noch protestierten sie gegen das Verbot, „Laub, Raff- und Leseholz“ zu sammeln. Vor allem sozial Schwache litten darunter. 1912 erhielt das gräfliche Haus gegen eine Entschädigungszahlung an die Stadt die Ablösung der alten Fall- und Leseholzrechte.
Nachdem Bruno von Sierstorpff 1870 und Ernst von Sierstorpff 1879 gestorben waren, erbte Hedwig das Bad. Ihre Tochter Hedwig heiratete Kuno von Oeynhausen. Seit 1909 führte die Familie mit kaiserlicher Genehmigung den Namen Graf von Oeynhausen-Sierstorpff.
Die Kuranlagen wurden renoviert.
Driburger Bürger richteten für die Kurgäste in „Pensionen“ Privatzimmer und Ferienwohnungen her. Kaufhäuser, Cafés, Restaurants und Sanatorien entstanden, die Einwohnerzahl wuchs.
Die Wirtschaft in der Stadt profitierte auch vom Kurbetrieb. Der Graf beteiligte sich an der Glasproduktion (Friedrichshütte). Für die Badesaison wurden Brunnengläser benötigt.
1901 urteilte das Landgericht Paderborn, dass die Driburger Bürger kein Recht besaßen, an der Caspar-Heinrich-Quelle kostenlos Wasser zu schöpfen. Dieses Urteil trübte die Beziehungen wieder ein wenig.
Die Trink- und Badeanstalt des Dr. Riefenstahl wurde 1904 zum Militär-Kurhaus.
Im Kapitel „Driburg in der Kaiserzeit“ schreibt Dina van Faassen:
„Das Gebiet um die Niedermühle rückte um 1900 in den Blickpunkt sowohl der Stadt als auch verschiedener Interessenten, die die Mineralquellen und ein vermutetes Kohlensäurevorkommen erschließen wollten. Die Stadt Bad Driburg war bestrebt, diese Ressourcen für ein zu errichtendes Kaiser-Karls-Bad zu nutzen.“
Josef Heinemann war Eigentümer der Kaiser-Karls-Quelle. 1906 erlaubte er die unentgeltliche Nutzung. Doch 1908 verkaufte Heinemann seinen 20 ha großen Besitz einschließlich der Wassermühle („Niedermühle“) an Wilhelm Graf von Oeynhausen. Die Driburger waren enttäuscht und verärgert. Der Versuch der Stadt, ein eigenes Bad zu gründen, war gescheitert.
Letzte verbliebene Grundstücke der Niedermühle gegenüber dem Bahnhof kaufte ein Essener Unternehmer, um darauf ein Badehotel zu errichten. 1913 wurde es unter dem Namen „Dreizehnlinden“ eröffnet.
1911 förderte die Stadt den Bau eines Kaufmanns-Erholungsheimes am Stellberg und warb mit einem Rabatt des Grafen von Oeynhausen-Sierstorpff für die Benutzung des Bades.
Krieg!
Dann kam der Krieg. Bereits Ende 1914 wurden das Josephinum, das Deutsche Haus und das gräfliche Hedwigshaus zu Lazaretten umfunktioniert. Das Kurorchester konnte nicht mehr spielen, weil zu viele Mitglieder zum Kriegsdienst eingezogen wurden.
Im September 1919 wurde die Stadtverordnetenversammlung darüber informiert, dass die Stadt sich amtlich und offiziell „Bad Driburg“ nennen durfte.
1920 wurde aus dem Militär-Genesungsheim an der Bahnhofstraße eine Kurversorgungsanstalt, 1946 bis 1951 ein „Kurheim für politisch, rassisch und religiös Verfolgte“, und 1956 begannen Erweiterungen und der Umbau zur Eggeland-Klinik.
Unter der Wirtschaftskrise nach dem Ersten Weltkrieg litten alle Bürger, auch die Kurbesitzer. Der Diebstahl nahm zu, und die Verwaltung des Ritterguts setzte 1000 Mark Belohnung für die Ergreifung der Rinderdiebe aus.
Im August 1923 bedrängten einige Driburger wegen der zu hohen Lebensmittelpreise den Gutsinspektor des Ritterguts Ernst Happel und richteten Zerstörungen an. Ein „21 Jahre alter Arbeiter“ (SG 2017, S. 381) erschlug den Inspektor mit einem Melkschemel. Auch beim Kaufmann Finkeldey kam es wegen seiner Heringspreise zu Zerstörungen. Großer Schaden wurde in dieser Nacht am Kurhaus angerichtet, und auch der Kaufmann Faber berichtete über Sachbeschädigungen. Der Landrat setzte Polizeikräfte ein.
Einer der Notgeldscheine, die 1921 aus Mangel an Metallgeld gedruckt wurden, der 25-Pfennig-Schein, enthielt Motive des gräflichen Bades. Darauf sah man den lateinischen Trinkspruch über der Hauptquelle und den Obelisken, der an den Badgründer erinnert.
Der 5-Mark-Schein bildete die Trinkhalle ab.
Im Jahr 1923 musste die Stadt eine große Anzahl von Eisenbahnern und ihren Familien aufnehmen, die von der französischen Regierung aus der Trierer Gegend ausgewiesen worden waren. Ein Teil wurde auch im Hedwigshaus untergebracht. Der Stadtrat gewährte allen, die Räume zur Verfügung stellten, eine einmalige Entschädigung.
Der Kurbetrieb und Übernachtungsgäste gaben vielen Driburgern Arbeit. Um den Tourismus zu fördern, gründeten Driburger 1925 einen „Kur- und Verkehrsverein“, der sich um die Verschönerung des Stadtbildes bemühte. 1929 gründeten Hotel- und Pensionsbetreiber einen eigenen „Kurverein“, der den Fremdenverkehr fördern wollte. Dieser Verein arbeitete mit dem Besitzer des Kurbades zusammen und förderte gemeinsam mit der Kurverwaltung und dem städtischen Verkehrsausschuss den Tourismus.
Ein „Driburger Verschönerungsverein“ kümmerte sich um die Iburg und die „Sachsenklause“, der EGV seit 1900 um die Wanderwege.
Zum Ende der 1920er-Jahre litten alle unter der erneuten Wirtschaftskrise.
NS-Diktatur und Krieg
Peter Möhring berichtet in dem Kapitel der neuen Stadtgeschichte über die Zeit des Nationalsozialismus, dass die Gräfliche Verwaltung 1933 für ein Stammlager des Freiwilligen Arbeitsdienstes FAD, später RAD, ein Grundstück in der Nähe der Niedermühle „zu günstigen Konditionen zur Verfügung stellte“ (SG S. 463).
Im Kurpark wurde 1934 in Anwesenheit Rabe Graf von Oeynhausen-Sierstorpffs eine Büste von Friedrich Wilhelm Weber enthüllt. Die Feier wurde vom Rundfunk übertragen. Anwesend waren auch „Domänenrat“ (Rentmeister?) und Kurdirektor Ignaz Borgmann, Elisabeth Weber, Bürgermeister Dr. Heinrich Trost und der Künstler, Albert Mazzotti. Die Bürger hatten reichlich dafür gespendet. Ein Musikzug des RAD, das Kurorchester, der ev. und der kath. Kirchenchor und Gesangvereine gestalteten die Feier.
Regierungspräsident in Minden war Adolf Freiherr von Oeynhausen.
Möhring beschreibt „Jahre wirtschaftlicher Prosperität“ nach 1933 und einen florierenden Fremdenverkehr. Als der Rat 1935 ein Freibad zu planen begann, stellte die Gräfliche Kurverwaltung das Gelände an der „Landstraße nach Alhausen“, der Brunnenstraße, „unentgeltlich zur Verfügung“ (SG S. 477).
Zu der Forderung nach einem Bebauungsplan 1937 gehörten auch Pläne für das Bad. Das Ortsbild sollte schöner, der Tourismus belebt werden.
Die Stadt schloss sich 1941 dem Verein „Westfälisches Landestheater“ an und organisierte Veranstaltungen im großen Saal des Kurhauses.
[Weitere Informationen zum Verhältnis zwischen Stadt und Bad fehlen in den beiden Stadtgeschichten.]
Nachkriegszeit
Franz Eilebrecht schildert in der Stadtgeschichte von 2017 die Vorgänge in der Zeit nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Rund um das Kurgelände zogen die Alliierten einen Stacheldrahtzaun. Die Kurhäuser wurden zum Lazarett, US-, belgische und britische Einheiten zogen ein und blieben bis 1947. Der Secret Service logierte Wissenschaftler und Ingenieure aus der SBZ mit ihren Familien in den gräflichen Häusern ein. Nur in den weniger angesehenen Badehäusern wurden Wohnungslose untergebracht.
In der „unsicheren Zeit“ mussten Bürger und Bad die „Displaced Persons“ fürchten, die sich in Bad Driburger Geschäften selbst bedienten oder Wohnraum besetzten. Darüber klagte Kurdirektor Ignaz Borgmann 1945. Im Gräflichen Bad hätten sich Personen verschiedener Nationalitäten „eingenistet“ und führten mit drei jungen Frauen „förmliche Orgien auf“. Es gab Überfälle und Tote.
Die „zentrale Verwaltung“ der Alliierten entzog den Waldbesitzern das Verfügungsrecht über ihren Holzertrag. Die Bürger konnten einen kleinen Teil Brennholz über Bezugsscheine beziehen, zweieinhalb Meter je Haushalt. Ein Drittel davon lieferte der Stadtwald, zwei Drittel lieferten die gräflichen Forste. Die Stadtverordneten hatten kein Mitbestimmungsrecht. Sie mussten hinnehmen, dass Holz aus Bad Driburg abgefahren wurde.
Für Flüchtlinge bzw. Vertriebene und Besatzer mussten die Driburger Wohnraum zur Verfügung stellen. Das Bad „konnte über Jahre hinweg nicht betrieben werden, weil es für Zwecke der Besatzungsmacht beschlagnahmt und mit Militär belegt worden war.“ (S. 550)
Unter den Kommunen des Kreises war Bad Driburg am meisten von Zuweisungen betroffen.
Vergebens schickte die Verwaltung 1947 ein Schreiben an die Militärverwaltung mit der Bitte, das Bad wieder freizugeben, da die arbeitende Bevölkerung eine Erholungsmöglichkeit benötige. Wirtschaftliche Interessen wie das Steueraufkommen oder die Beschaffung von Arbeitsplätzen wurden nicht genannt.
Demokratie und Wiederaufbau
1949 wurde nur der Theatersaal wieder freigegeben.
Als das Bad 1950 durch den Stadtdirektor offiziell wieder an den Besitzer Rabe Graf von Oeynhausen-Sierstorpff zurückgegeben wurde, war der Zustand desolat. Die Bade- und Brunnenbetrieb GmbH erstritt 800.000 DM Schadenersatz (von wem?).
Stadtkapelle und Männerchor gaben im Kurpark ein Konzert.
Die Caspar-Heinrich-Quelle hatte den Abfüllbetrieb im Krieg nicht unterbrechen müssen. Nun holten die Driburger dort wieder ihren Haustrunk. Bis September kamen trotz der Wohnungsnot bereits 3340 Kurgäste und 7650 Gäste in der Stadt unter.
Georg Nave wurde Nachfolger Ignaz Borgmanns. Der Kurbezirk wurde modernisiert, aus- und umgebaut.
Zu den Liegenschaften Rabe Graf von Oeynhausen-Sierstorpffs gehörten 1945 über 2000 Hektar Land. Daher war er als Großgrundbesitzer gemäß den Bestimmungen der Höfeordnung und des Bodenreformgesetzes in der englischen Zone verpflichtet, Land abzugeben, damit neue landwirtschaftliche Betriebe entstehen konnten.
Rabe von Oeynhausen-Sierstorpff und seine Kinder verkauften 1955 Land in Gehrden.
Die Familie musste durch Krieg und Nachkrieg zahlreiche Verwandte aufnehmen. Bis zu 42 Personen lebten zeitweise im Haushalt.
Margarethe Gräfin von Oeynhausen-Sierfstorpff ging niemals in die Stadt und selten in den Kurpark. Ihr Mann Rabe kümmerte sich nicht um wirtschaftliche Angelegenheiten, er hatte dafür Ignaz Borgmann und Georg Nave. Er hatte Hobbys.
Zum 70. Geburtstag 1969 erhielt er die Ehrenplakette der Stadt, stellvertretend für seine Familie und leitenden Mitarbeiter.
Neben den Ausschüssen im Rat bildete sich ein „Wirtschaftsausschuss“, in dem die maßgeblichen Unternehmer der Stadt vertreten waren. Für das Bad saß dort Kurdirektor Ignaz Borgmann. Er kandidierte bei der Kommunalwahl am 17.10.1948 für die FDP und war Stadtverordneter bis 1951.
Wohnraum war knapp. Allmählich gab es wieder Bauanträge, und die Stadt suchte nach geeigneten Grundstücken, die als Bauland ausgewiesen werden konnten. Weil es nicht schnell genug voranging, munkelte man von Verschleppungstaktik vor der Währungsreform und Strohmännern, die bestimmte Grundstücke im Auge hatten. Innerhalb der Familie von Oeynhausen-Sierstorpff vermutete man Grundstücksübertragungen, nachdem der Grundbesitz im Juni 1947 per Vertrag auf mehrere Familienangehörige übertragen worden war. Im Rahmen der Bodenreform sollten die Großgrundbesitzer Land abgeben, damit der Siedlungsbau gefördert werden konnte.
Als Bürger sich weigerten, ihr Land als Bauland zur Verfügung zu stellen, dachte man in der Verwaltung sogar an Enteignung.
Die Stadt erwarb von den „Erben von Oeynhausen“ in der Nähe der Uhlenmühle Gelände, das sie später als Tauschland für den Mietwohnungsbau an der Eichendorffstraße einsetzen konnte. Aber zum Bauen fehlte das Kapital und/oder das Material. Also ließ man Wohnungsbau- und Siedlungsgesellschaften in die Stadt.
Als Stadtdirektor Dr. Christoph Stephan (1913 – 1997) im Jahre 1978 das Bundesverdienstkreuz erhielt, würdigte man auch seine Leistung beim Ausbau des Heilbades.
Nach 1950 lief der Badebetrieb erst langsam wieder an, noch gab es nur wenige Arbeitsstellen. Eine Interessenkollision zwischen Industrie und Badebetrieb wollte man vermeiden. Es sollte nur eine „rauchlose“ Industrie angesiedelt werden. (SG 2017, S. 680)
Als 1952 der Kur- und Verkehrsverein sah, dass in der Langen Straße „fliegende Händler“ Waren anboten, protestierte er dagegen und erreichte, dass dieser Verkauf unterbunden wurde.
Kurdirektor Georg Nave schreibt 1959, dass das Bad den ersten Weltkrieg „und die darauffolgenden Jahre verhältnismäßig gut überstand“. Der traurigste Abschnitt seiner Geschichte sei die Übernahme mit seinen gesamten Anlagen durch die „Besatzungsmacht“ und die Schließung als Heilbad bis 1950 gewesen.
Nun aber baute Rabe Graf von Oeynhausen-Sierstorpff Nave zufolge „gemeinsam“ mit der Kurverwaltung, der Stadtverwaltung und dem neu gegründeten Kur- und Verkehrsverein das Heilbad wieder auf und aus.
Per Ratsbeschluss nahm die Stadt ein Darlehen über 300.000 DM auf und gab es an den Badeigentümer weiter. Dieser hatte die Beantragung staatlicher Zuschüsse abgelehnt, weil er „Herr im eigenen Hause“ bleiben wollte. Stadtdirektor Engels und Bürgermeister Leiweke unterstützten ihn. Im Aufsichtsrat der neugegründeten familieneigenen „Bade- und Brunnenbetrieb GmbH“ durfte auch ein Vertreter der Stadt sitzen. Lange war es der stellvertretende Bürgermeister Dr. Bremmenkamp.
Bereits 1950 monierte der Rat die Miste des Ritterguts, das der Bewirtschaftung der „umfangreichen Ländereien der Sierstorpffs“ diente. Einwohner und Badegäste sollten nicht länger durch den Geruch belästigt werden. Die Stadt wollte hier eine Neuordnung, und Graf von Oeynhausen-Sierstorpff brauchte Geld, um seine Kuranlagen wiederherzustellen, die unter dem Krieg und der Besatzung gelitten hatten.
Bis 1950 fanden Schützenfeste auf dem Gelände des Rittergutes statt, bis 1959 an der Caspar-Heinrich-Quelle. Der Kursaal wurde als nicht geeignet angesehen, weil er „nach seiner Beschaffenheit und seinem Umfeld eher den Rahmen für kulturelle Veranstaltungen abgab“ (SG 2017, S. 668).
Bei einem großen Sängertreffen 1951 ging ein Festzug mit Trachtengruppen durch die Stadt zu einem Festakt vor der Trinkhalle im Kurpark.
Karnevalssitzungen fanden ab 1956 im Kurhaus statt. Direktor Karl Wimmer war Salzburger und stand dem Karneval positiv gegenüber, „Generaldirektor“ Nave wurde „Protektor“.
Zunächst verlegte die Ritterguts-Verwaltung den Misthaufen und beseitigte die Mauer zur Langen Straße. Das freiwerdende Grundstück erwarb „Kaufmann“ Humborg 1953 und errichtete dort eine Tankstelle.
Das Rittergut war auch Teil der Pläne, die Rat und Stadt mit der Stadtkernsanierung hatten. Wie die Bauernhöfe wollte man auch das Rittergut aussiedeln und an seiner Stelle ein modernes Geschäftszentrum errichten.
Probleme bei dem Projekt gab es u.a. wegen der „horizontalen und vertikalen Verflechtung von öffentlichem und privatem Eigentum“ (SG 2017, S. 618). Auch das benachbarte Renteigebäude sollte weichen, obwohl etliche Bürger sich Gedanken über die Erhaltung und Nutzung machten. Schließlich fielen der Modernisierung die Rentei, mehrere alte Fachwerkhäuser und die Villa Maas zum Opfer.
Die Stadt sorgte sich bei den Bautätigkeiten um das Stadtbild, vor allem in der Nähe des Kurviertels. Für das Wiederanlaufen des Kurbetriebs sah ein städtisches Programm zwei Häuser mit je vier Wohnungen für Mieter aus „konzessioniertem Wohnraum“ vor.
Im Bauabschnitt 1952/53 stellte die Gräfliche Verwaltung ein Darlehen von 120.000 DM zur Verfügung. Diese Summe musste sie sich jedoch selbst leihen, und die Stadt bürgte für einen Teil davon.
Als Grund für dieses Vorgehen nennt Eilebrecht die Werkswohnungen vor dem Rathaus. Die Mieter sollten in die Eichendorffstraße umgesiedelt werden, weil die Häuser und ihre Bewohner „den sehr in der Nähe liegenden Betrieb des Bades“ störten.
1950 hatte die Stadt von den „Geschwistern Oeynhausen“ ein weiteres Areal nahe der Niedermühle hinter den ehemaligen RAD-Baracken gekauft. Zunächst war es als Gewerbeansiedlung geplant, wegen fehlender Interessenten wurde es dann als Wohngebiet ausgewiesen. Auch die Baracken störten das Ortsbild.
Die Bevölkerung wuchs an, der Wasserverbrauch stieg. Neue Quellen sollten erschlossen werden. Als 1950 der Badebetrieb allmählich wieder aufgenommen wurde, stieg auch hier der Bedarf. Sogar ein Wünschelrutengänger wurde 1957 tätig. Dann aber schaltete man doch ein Wasserbau-Ingenieurbüro ein. Im Jahr 1961 mussten 8000 Bürger und 3000 Kurgäste mit Wasser versorgt werden.
Es kam ab 1949 auch wieder zu kulturellen Beziehungen. Die Stadtkapelle und der Männerchor „Frohe Einigkeit“ gaben ein Brunnenkonzert an der Caspar-Heinrich-Quelle. Vor dem Krieg hatte es Abonnementsveranstaltungen im Kurhaussaal gegeben. Der Kulturausschuss nahm sie nach 1950 wieder auf. „Leichte Muse“ bot die Kurverwaltung bei Sonderveranstaltungen.
Durch den Abzug der BfA und ihrer Kurpatienten, so kann man lesen, geriet das Bad 1955 in eine wirtschaftliche Notlage. Nun wurde ein Staatszuschuss von 500.000 DM beantragt. Die Bezirksregierung Detmold wurde um eine Steuerstundung und einen Umschuldungskredit von 750.000 DM gebeten. Dem Regierungspräsidenten teilte Kurdirektor Georg Nave mit, Caspar Graf von Oeynhausen-Sierstorpff wolle das Bad abstoßen, aber sein Vater würde es weiter betreiben und auf Gewinne verzichten, wenn er sein Privatvermögen nicht mehr antasten müsse.
Stadtdirektor Dr. Stephan sprach persönlich mit Ministerpräsident Arnold. Die Stadt hänge „strukturell und ökonomisch vom Bad“ ab.
Die Stadtgeschichte klärt über den Erfolg der Aktion nicht auf, aber das Bad blieb bestehen.
Svea von Oeynhausen-Sierstorpff, Caspars Schwester, ging auf eine Städtereise und machte Werbung, Kurkonzerte wurden im Rundfunk übertragen. Stars wurden ins Kurhaus eingeladen: Gitta Lind, Heinz Erhardt, Willy Schneider u.a.
Das Grundstück Auf der Mühlenstätte, auf dem 1957 das Altenheim „Ostland-Wehme“, heute Melanchthon-Haus, errichtet wurde, kaufte die Stadt „aus dem Besitz der Familie von Oeynhausen“.
Der evangelische Kindergarten wurde 1957 auf Anregung der „Bade- und Brunnenverwaltung“ an der (Gräfin-Margarethe-)Allee gebaut. Auch Kinder von Kurgästen sollten aufgenommen werden können. Das Grundstück wurde an das Presbyterium als Träger in Erbpacht übertragen. Mitglied des Kuratoriums war auch der Kurdirektor.
Der Kur- und Verkehrsverein setzte sich 1958 dafür ein, dass die Deutsche Bundespost 40 neue Telefonanschlüsse einrichtete, zu den 300 bestehenden. Die Kurgäste verlangten danach.
Im Krankenhaus Josephinum, ab 1957 St. Josef-Krankenhaus, konnten auch Kurgäste aufgenommen werden.
Eine Werbegemeinschaft wollte ab 1959 den Einzelhandel anregen. Der Kur- und Verkehrsverein beteiligte sich an der Werbeaktion. Zum Advent 1963 einigte man sich auf eine gemeinsame Beleuchtung.
Im neugebauten St. Josef-Hospital wurde 1967 auch eine Leberklinik eröffnet. Die Grafenquelle bei Gut Rothehaus lieferte dafür ein Spezialwasser, mit dem Kurgäste im neuen Krankenhaus behandelt werden konnten.
Heinrich Adolf Buddenberg, der in seinen Unternehmen Sperrholz und ab 1969 Formteile aus Styropor herstellen ließ, war immer an der Förderung des Kurbetriebes interessiert. Er war Mitbegründer des Kur- und Verkehrsvereins und lange dessen Präsident. Das Arboretum ist sein Werk.
Inzwischen war 1966 Caspar Graf von Oeynhausen-Sierstorpff Alleingesellschafter der Kur- und Brunnen-GmbH und übernahm 1970 auch die Geschäftsführung.
Demokratie und Streit
Das Städtische Verkehrsamt arbeitete mit an der schnellen Wiederbelebung des Kurbetriebs. Bad Driburg galt als „Kurbürgerstadt“. Die Sozialgesetzgebung belebte Heil- und Badekuren der Rentenversicherungsträger. Ein Reisebüro wurde dem Verkehrsamt angegliedert. Die Stadt finanzierte das Verkehrsamt, beteiligte sich mit jährlich 2000 DM an Werbemaßnahmen und schoss dem Verkehrsamt 6000 DM zu. Viele Aktionen, gemeinsam oder getrennt, wurden zur Förderung des Tourismus unternommen.
Zwischen Privat- und Kassengästen wurde ein Gleichgewicht erreicht. Mehr Kassengäste brachte die Anschlussheilbehandlung.
Krankenkassen begannen eigene Kliniken zu bauen: die Klinik Berlin (1963) der BfA, die Klinik Rosenberg (1965) der LVA und die Knappschaftsklinik (1977) der RVA.
Die Badbesitzer bauten die Caspar-Heinrich-Klinik (1975) und die Marcus-Klinik (1983) und erwarben 2006 die Parkklinik Bad Hermannsborn.
Laut SG hatte Bad Driburg um 1970 „einen Stand erreicht, auf den es stolz sein konnte.“
Bad Driburg wollte Mittelzentrum werden. Stadtdirektor Dr. Stephan lobte in der Presse die „intime Atmosphäre eines Privatbades“, die städtische Wirtschaft und die „Daseinsvorsorge“.
Die Gebietsreform wurde 1968 im Kurhaus in einer Festsitzung von allen Mandatsträgern gemeinsam beschlossen. Alhausen, Erpentrup, Herste, Langeland, Pömbsen und Reelsen ließen sich eingemeinden. Sie wollten an der „Daseinsvorsorge für den gehobenen Bedarf“ teilhaben. Dringenberg, Siebenstern, Neuenheerse und Kühlsen schlossen sich 1975 Bad Driburg an.
Heinz-Jörg Wiegand erläutert in seinem Kapitel „Von der Ackerbürger- zur Badestadt“ die Zusammenhänge von Flurbereinigungsgesetzen, Stadtentwicklungsplanung und kommunalen Satzungen wie Flächennutzungs- und Bebauungsplänen. Damit wird der Sinn von Tauschgeschäften begründet. Ackerbürger gibt es nicht mehr, die Bauern gaben nach und nach ihre Betriebe auf.
Driburger Geschäftsleute wollten wegen der Kurgäste in der Langen Straße als Hauptstraße ihre Geschäfte einrichten, was „zu einer gewissen Verödung der Nebenstraßen“ führte.
Nach dem Rückgang der Landwirtschaft setzte auch ein Strukturwandel im industriellen Bereich ein, gefolgt von dem im Einzelhandel und im Fremdenverkehr. Ein hohes Entwicklungsniveau findet man nur noch bei Produktion und Konsum im tertiären Sektor der Dienstleistungen.
Karl-Heinz Menne schildert in seinem Kapitel „Bad Driburg nach zwei kommunalen Neugliederungen“ die Entwicklung bis 2004. Der Trinkwasserverbrauch war enorm gestiegen, auch durch den Bau der neuen Kurkliniken.
Dann begann der Streit um die Kurbeiträge, der bis heute (2021) nicht beigelegt werden konnte.
Menne schreibt: „Durch die Änderung des Kommunalabgabengesetzes des Landes NRW wurde der Erlass einer neuen [gab es eine alte?] Kurbeitragssatzung erforderlich. Voraussetzung für die Berechtigung, Kurbeiträge zu erheben, war, dass Bad Driburg als Heilbad staatlich anerkannt sein musste.“
Die Knappschaft Bochum wollte eine neue Klinik bauen, und dafür musste ein neuer Bebauungsplan aufgestellt werden. „Die Baulandflächen dafür wurden durch den Badbesitzer Graf von Oeynhausen-Sierstorpff zur Verfügung gestellt.“ (SG S. 764)
Als 1973 der Plan bekannt wurde, die A 100 von Bremen nach Gießen an Bad Driburg vorbei zu bauen, protestierten die Stadtverordneten. Sie fürchteten, dass die Kurbetriebe beeinträchtigt würden.
1976 wurde die Stadt an die Ferngasleitung angeschlossen.
Mit Erlass des Landes NRW vom 26.04.1974 wurde Bad Driburg als Heilbad staatlich anerkannt. Zum Kurgebiet gehörte laut Erlass auch Bad Hermannsborn.
Die städtebauliche Situation „an der Nahtstelle zwischen Stadt und Bad“ sollte verbessert werden. Es gab Kurorteförderungsmittel für die Umgestaltung der Langen Straße. Die Brunnenallee wurde 1982 in Gräfin-Margarethe-Allee umbenannt.
1977 beantragt, erhielt Neuenheerse 1983 die staatliche Anerkennung als Erholungsort.
1986 beschloss die Ratsmehrheit die „Niederbringung einer Thermalbohrung“.
Erfreulich viele Gäste übernachteten in der Stadt. Die Marcus-Klinik und die Caspar-Heinrich-Klinik wurden erweitert.
Die Thermalbohrungen wurden 1987 mit Erfolg abgeschlossen, die Wasserqualität war als für Heilanwendungen geeignet bewertet worden.
Im Theatersaal des Kurhauses fand die Fernsehsendung „Mittwochs in“ statt.
Der Vorentwurf des Thermalbades wurde 1988 veröffentlicht. Der Dreizehnlinden-Brunnen vor dem Rathaus [Künstler: Werner Klenk] wurde von der Stadt als Geschenk für Caspar Graf von Oeynhausen-Sierstorpff (60) eingeweiht.
Durch die Gesundheitsreform sanken ab 1989 die Gästezahlen.
Die Brunnenstraße wurde 1991 von der Brakeler Straße bis zum Steinbergstieg neu gestaltet.
Die Therme sollte zunächst auf einem Grundstück südlich der Knappschaftsklinik gebaut werden, dann wurde der Standort verlegt auf ein Gelände nördlich der Caspar-Heinrich-Klinik. Es heißt, Caspar Graf von Oeynhausen-Sierstorpff habe es sich kurzfristig anders überlegt. 1991 baureif gemacht, wurde die Therme 1994 eröffnet.
Eine Müllverbrennungsanlage in Herste konnte verhindert werden. Die Herster Gruppenkläranlage wurde erweitert.
Im Jahre 1997 wurde die Bad Driburger Touristik GmbH gegründet. Gesellschafter waren die Stadt, der Kur- und Verkehrsverein, der Hotel- und Gaststättenverband und die Volksbank Bad Driburg e.G.
Menne schreibt: „Das Ziel ist die bessere Vermarktung der Kur- und Badestadt. Das Gräfliche Gesundheits- und Fitnessbad erklärte sich zur Zusammenarbeit bereit. Mit diesem hatte es zuvor Auseinandersetzungen wegen der Erhebung der Kurbeiträge gegeben. Die Kurbeiträge werden nun von der Stadt Bad Driburg und in deren Auftrag von der Bad Driburger Touristik GmbH eingezogen.“
[In der Lokalpresse wurde Caspar Graf von Oeynhausen mit der Aussage zitiert, Stadtdirektor Klaus Ehling sei ein „junger Hüpfer“ und müsse noch viel lernen.]
Im Jahr 2000 erhielt die im Bestand bedrohte Hauptschule den Namen Caspar-Heinrich-Schule. [Im Foyer wurde ein Bild von Caspar Graf von Oeynhausen-Sierstorpff aufgehängt. 2018 wurde die Hauptschule geschlossen.]
Das Gräfliche Gesundheits- und Fitnessbad wurde 2001 Mitgesellschafter der Bad Driburger Touristik GmbH. Caspar Graf von Oeynhausen-Sierstorpff wurde 2001 mit der Ehrenbürgerschaft ausgezeichnet.
Als 2003 Ramona Gräfin von Oeynhausen-Sierstorpff starb, fand in der Ratssitzung am gleichen Tag ein Gedenken statt.
Nicole Sude und Markus Baier schließen die Stadtgeschichte 2017 mit dem Kapitel „Die Herausforderungen des demographischen Wandels“ aus der Sicht der Stadtverwaltung ab. Beleuchtet wird die sinkende Bevölkerungszahl u.a. durch fehlende Zuwanderung und Abwanderung aus dem ländlichen Raum. Unter den Leitbildern erscheint das Thema „Tourismus“. Die Gäste der Stadt sind überwiegend älter als 45 Jahre. Die Ansprüche der Gäste an Unterkunft und touristische Angebote sind gestiegen.
Tourismus muss „Best Ager, Genussurlauber, Kulturinteressierte“ u.a. erreichen. Die Wettbewerbsbedingungen haben sich verschärft. Die Übernachtungszahlen sanken nach der Gesundheitsreform. Kurgäste halten sich heute eher im Klinikbereich auf. Die Verweildauer ist kürzer, der Konsum eingeschränkt. Die „branchenrelevanten Akteure“ müssen „an einem Strang ziehen“, um erfolgreich zu sein. Der Marketingverbund „Heilgarten Deutschlands“ könnte wieder in das Marketing einbezogen werden. „Barrierearmut“ wird zum Problem (S. 790).
Eine Studie schlägt vor, jüngere, abgewanderte Bad Driburger und Kurgäste für Bad Driburg als Wohnstandort zu begeistern. Touristische Angebote und Angebote für die Gesundheitswirtschaft sind notwendig. Verwiesen wird auf die Fülle von Programmen u.a. zur Städtebauförderung und der Schaffung lebendiger Innenstädte. Von den Bewohnern wurde mehr Aktivität gefordert und z.B. Bauvorhaben wie die Fassadenerneuerung wurden gefördert, ebenso Holzhütten auf dem Adventsmarkt, Weihnachtsbeleuchtung und Spielgeräte.
Ein eigener Abschnitt ist dem Bilster Berg Drive Resort gewidmet. Es wurde „vollständig privat finanziert“. Die Stadt musste sich damit im Rahmen der Bauleitplanung beschäftigen. Der Bekanntheitsgrad der Stadt wird durch den Betrieb gesteigert, das Image aufgewertet. Die Hoffnung bestand, dass mehr Gäste in der Stadt übernachten. Arbeitsplätze wurden geschaffen.
Ein weiterer eigener Abschnitt beschäftigt sich mit dem „Gräflichen Park Hotel & Spa“. Der Kurpark mit Themengärten und Irrgarten gilt als Ankergarten im Europäischen Gartennetzwerk. Er ist per Dienstleistungsvertrag zwischen Stadt und Betreiber öffentlich zugänglich. Durch Modernisierungen ist eine „Gesamtanlage in neuem Glanz“ entstanden. 20 Millionen Euro soll der Umbau gekostet haben.
Der Bund und das Land NRW haben 2006 und 2007 „unter Federführung der Stadt“ einen großen Teil der Kosten des „Städtebauförderungsprojektes“ Piet-Oudolf-Garten übernommen.
Im Abschnitt „Diskussion um die Driburg Therme“ werden weitere Gründe für Spannungen zwischen Stadt und Bad deutlich. Für den Wechsel des Standortes der Therme (s.o.) war ein Sinneswandel bei Caspar Graf von Oeynhausen-Sierstorpff verantwortlich. Er nahm kurz vor dem Baubeginn seine Zusage zurück. Von Beginn an musste die Therme immer höher bezuschusst werden. Das Defizit konnte ab 2008 gesenkt, die Besucherzahlen konnten gesteigert werden.
[Mit der Pandemie sind alle Berechnungen erst einmal hinfällig.]
Die Touristik GmbH stieß viele Neuerungen an, Angebote für Gäste, ein Online-Buchungssystem.
Der Leonardo-Brunnen wird als „Highlight für die Kurstadt“ bezeichnet.
Damit endet die Stadtgeschichte. Weder die Auseinandersetzungen wegen des Dienstleistungsvertrags bzw. Heilbadvertrags noch der Streit um die Mineralquelle im Eggelandpark und schon gar nicht die Corona-Pandemie konnten die Autoren vorausahnen. Ob demnächst, wenn die Folgen der Pandemie abzuschätzen sind, noch die seit 240 Jahren gute Kooperation zwischen Stadt und Bad beschworen wird, ist abzuwarten.
Quellen u.a.:
Hermann Großevollmer (Hg.), Bad Driburg. Epochen der Stadtgeschichte, Münster 2017
Bad Driburg. Landschaft, Geschichte, Volkstum, hg. von der Stadt Bad Driburg u.a., Paderborn 1966