Offener Brief der Pfadfinder

Pfadfinder aus Bad Driburg zeigen sich enttäuscht

Bad Driburg. Bei der Vergabe des Zeltplatzes in Bad Driburg-Neuenheerse, unweit des Stausees dort, zeigen sich die Bad Driburger Pfadfinder vom Stamm Waldmeister sehr enttäuscht von der Entscheidung des Ausschusses für Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing und -entwicklung.

Nachdem beschlossen worden sei, dass der Stausee Neuenheerse erhalten bleiben und in den kommenden Jahren von seiner Sedimentschicht befreit werden soll, suchte die Stadt Bad Driburg Pachtinteressierte für den dortigen Zeltplatz. Aktuell habe sich der Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing und -entwicklung – unter Vorbehalt einer positiven Empfehlung durch den Bezirksausschuss Neuenheerse nun für eine Bewerberin entschieden, die den Zeltplatz ab Januar 2025 übernehmen würde. Für die Entwicklung der touristischen Infrastruktur von Bad Driburg sowie auch für die Entwicklung der Ortschaft Neuenheerse sei das eine echte Bereicherung, so die Verwaltung.

Wir geben an dieser Stelle den “Offenen Brief” weiter

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KEIN PLATZ FÜR JUGENDARBEIT

Offener Brief an die Stadt Bad Driburg

Die Vergabe der Pacht für den Zeltplatz in Neuenheerse stößt bei den Pfadfindern vom Stamm Waldmeister auf Unverständnis. „Sehr traurig sind wir über die Absage der Stadt Bad Driburg darüber, dass wir keine Zusage für eine weitere Pacht für den Zeltplatz erhalten haben. Immerhin haben wir uns die letzten zwei Jahre um den Platz gekümmert, ihn gepflegt, notwendige Reparaturen durchgeführt und ihn bei unseren Aktionen mit Leben gefüllt. In der ganzen Zeit hat sich keiner um das Gelände gekümmert. Erst nachdem wir um eine langfristige Pacht gebeten haben, wurde die Ausschreibung initiiert und das mit dem Ergebnis, dass wir den Platz nicht bekommen. Immerhin lag der Platz die letzten drei Jahre brach und niemand kümmerte sich darum. Dass der Platz überhaupt wieder verpachtet wird, wurde auch auf unsere Initiative hin beschlossen. In diesem und im letzten Jahr haben wir zwei Lager von sieben bis zehn Tagen auf dem Platz durchgeführt und mehrere Tages- und Wochenendaktionen unter anderem in Zusammenarbeit mit der Gesamtschule Bad Driburg ausgerichtet. Auch wurde während dieser Zeit der Platz von anderen Pfadfindergruppen genutzt.“, so Joschi Thiel, Stammesführung der Waldmeister.

„Wir haben den Eindruck, dass die Kinder- und Jugendarbeit in Bad Driburg nicht den Platz in den Köpfen der Politiker einnimmt, den er sollte.“, so Joschi Thiel weiter. „Wir bekommen kaum finanzielle Unterstützung, gerade mal ca. 180,00 EUR im Jahr ist der Stadt unsere Arbeit wert. Wir leisten mit unserer ehrenamtlichen Arbeit einen ganz wichtigen Beitrag zu Gesellschaft. Wir ermöglichen ein Hobby, das sich jeder leisten kann. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Wir arbeiten nach einem pädagogischen Konzept, welches seit über 100 Jahren gut funktioniert und welches wir stetig anpassen und verbessern. Wir bieten Platz für jedes Kind, egal welche Herkunft, Glaube, Geschlecht, körperliche oder geistige Einschränkung sie haben. Doch diese Argumente werden scheinbar immer den wirtschaftlichen Interessen untergeordnet. Schließlich war der Zeltplatz in den vergangenen Jahren an verschiedene Privatpersonen verpachtet und verwahrloste Zusehens mehr. Da wäre es doch vielleicht mal an der Zeit über ein anderes Nutzungskonzept nachzudenken, oder?“

Die Stammesführung vom Stamm Waldmeister