Kreisel in der Nordstadt soll Verkehrsprobleme lösen – Werden neue Probleme geschaffen?

Umbaukonzept des nördlichen Konrad-Adenauer-Rings wirft Fragen auf

Elisabeth Affani

Bad Driburg. Mit dem Umbau des nördlichen Konrad-Adenauer-Rings befasst sich ein Entwurf des Detmolder Planungsbüros SR OWL. Der Ausschuss für Bau, Straßen, Umwelt und Klimaschutz setzte sich mit dem Entwurf auseinander und brachte Änderungsvorschläge ein. Nachdem alle seine Anregungen und Anträge im Bauausschuss kein Gehör fanden, geht SPD-Ratsherr Thorsten Sagel mit seinem eigenen Konzept an die Öffentlichkeit. Er wohnt in der Elmarstraße und kennt die Situation an der Einmündung des Konrad-Adenauer-Rings in die Pyrmonter Straße. Der Ring soll neu gestaltet werden, und ein Kreisel soll die Lage für den Kraftfahrverkehr, für Radfahrende und Menschen zu Fuß entschärfen.
Das Protokoll der Sitzung des Ausschusses am 23. Mai liegt leider noch nicht vor.

Thorsten Sagel plädierte in der Sitzung des Bauausschusses für die Verschiebung des geplanten Kreisels zum Feuerwehrgelände hin. Den Mittelpunkt des Kreisels möchte er auf den äußeren Ring der Grünfläche setzen. Damit könnten zwei oder sogar alle drei Bäume am Eingang zum Josef-Stock-Weg erhalten werden. Ebenso könnte an der Ecke Pyrmonter/Konrad-Adenauer-Ring die Grünfläche mit dem Antonius-Bildstock (geändert) und den beiden großen Bäumen erhalten bleiben. Sagel geht davon aus, dass die Fläche vor der Feuerwehr städtisches Eigentum ist. Wenn man sie nutze, brauche keine Privatfläche zugekauft werden.
Der Kreisel müsse auch nicht rund sein, sondern könne durchaus auch leicht oval gestaltet werden.

Um für alle Verkehrsteilnehmer, auch Kinder und Schulkinder, sichere Übergänge zu schaffen, schlägt Thorsten Sagel vor, am Kreisel auf Zebrastreifen zu verzichten und dafür lediglich Querungshilfen einzurichten. Einen Zebrastreifen hält er jedoch am Übergang zur Georg-Nave-Straße im Hinblick auf die städtische Kita für notwendig. Dort besteht im Moment nur eine Querungshilfe.
StraßenNRW sollte laut Thorsten Sagels Antrag dazu konsultiert werden.

Thorsten Sagel zeigt auf eine erhaltene Grünfläche mit einer Eiche. Diese Grünfläche könnte den Fußweg und den Radweg voneinander trennen.


Ein weiterer Aspekt ist die Gestaltung zwischen dem geplanten Kreisel und der Alleestraße. Thorsten Sagel möchte auf der nördlichen Seite des Rings die Grünfläche und den bisherigen Gehweg Richtung Alleestraße im Bestand lassen. Damit bliebe der Bewuchs sowie die „dicke Eiche“ erhalten, die sonst gefällt werden müsste.
Auf der südlichen Seite könne man auf die Grünflächen verzichten, ebenso auf die bestehende Querungshilfe Richtung der Straße Freiheit. Stattdessen schlägt der SPD-Ratsherr vor, jeweils vom Kreisel her für die Einfahrt in die Alleestraße und auch die Freiheit eine Abbiegespur einzurichten.
Statt der Querungshilfe könne etwas westlicher ein Zebrastreifen eingerichtet werden. Thorsten Sagel geht davon aus, dass die Unterführung nicht beseitigt wird. Vom Gebäude bzw. Parkplatz der Stadtkapelle aus schlägt er einen Fußweg zur Unterführung vor.
Dadurch könnte ein sicherer Radweg vom Süden in den Norden der Stadt geschaffen werden, „abseits der großen und viel befahrenen Straßen“, über den Tegelweg, die Dringenberger und Lange Straße, Schul- und Alleestraße.

Als dritten Aspekt nennt der SPD-Ratsherr die Gestaltung vor den Straßen Vor der Brede und Caspar-Heinrich-Straße. An der Kreuzung Vor der Brede/Klostertwiete sollte die Stadt auf Grünstreifen davor und dahinter bis zur Zufahrt zum Parkplatz am Hellweg ganz verzichten. Auf der Unterführung wäre ein Grünstreifen schlecht einzurichten.
Die Bushaltestelle sollte wie bisher eine eigene Bucht haben und nicht ein sogenanntes Kap erhalten. Die haltenden Busse würden eine Barriere darstellen, vor allem durch hohes Verkehrsaufkommen zu Hauptverkehrszeiten. Dadurch bestände die Gefahr, dass auch Rettungsdienste, Feuerwehr oder Polizei „nicht schnell genug zum Einsatz kommen“.
Auch schlägt Sagel eine Abbiegespur zur Caspar-Heinrich-Straße sowie eine barrierearme Zuwegung zur Unterführung vor. Geplant seien nur noch eine Fahrspur von 3,5 Metern Breite pro Richtung, Abbiegespuren müssten den Radfahrstreifen weichen. Auch ein großer Teil der Parkmöglichkeiten für Kraftfahrzeuge falle aus diesem Grund weg.

Bad Driburg im Blick wünscht sich bei der Planung, die für Laien tatsächlich nicht leicht nachzuvollziehen ist, eine korrekte Bezeichnung der Straßen. Der Fußweg unterhalb der Feuerwehr von der Pyrmonter zur Dechant-Wilhelm-Becker-Straße wird in Stadtplänen der Josef-Stock-Straße zugeordnet und nicht der Dechant-Wilhelm-Becker-Straße, wie es der Entwurf des Planungsbüros angibt.

Titelbild: Ratsmitglied Thorsten Sagel zeigt auf die Grünfläche mit zwei Bäumen und der Marienstatue Pyrmonter Straße/Konrad-Adenauer-Ring

2 Gedanken zu „Kreisel in der Nordstadt soll Verkehrsprobleme lösen – Werden neue Probleme geschaffen?“

  1. Auf der Grünfläche mit den 2 Bäumen, auf der Thorsten Sagel steht, befindet sich keine Marienstatue. Dort steht der vom Heimatverein Bad Driburg 1992 unter dem damaligen Vorsitzenden und jetzigem Ehrenvorsitzenden Georg Böddeker erbaute Antonius-Bildstock mit der aus Eichenholz geschnitzten Statue des heiligen Antonius von Padua.
    Im Jahresprogramm von 2002 des Heimatvereins schreibt Georg Böddeker in einem Bericht zum 10-jährigen Bestehen des Antonius-Bildstocks folgendes:
    “In den letzten Jahrzehnten ist Bad Driburg größer geworden. Manch’ neue Straße wurde gebaut, andere breiter angelegt; viele Häuser wurden abgerissen. Auch der hl. Antonius mußte den neuen Gegebenheiten und Erfordernissen weichen ; er wurde, wie man so schön sagt, dem Fortschritt geopfert. Sein Häuschen würde, hätte man es verschont, mitten auf der Pyrmonter Straße stehen.”
    Soweit der kurze Auszug aus dem Bericht. Der komplette Beitrag unter dem Titel” St. Antoni hochgepriesen steht… ” ist erschienen auf den Seiten 16 bis 18 im oben genannten Jahresprogramm des Heimatvereins.
    Eine Richtigstellung der genannten Statue ist wünschenswert.

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