Verlässlicher Nahverkehr im Hochstift

eurobahn startet Regelbetrieb – Busnetz im Wandel

Alexander Bieseke

Bad Driburg. Ab dem 14. Dezember 2025 kehrt die eurobahn vollständig in den Regelbetrieb zurück. Damit werden nach Monaten mit Einschränkungen wieder alle Linien zuverlässig bedient – darunter auch die stark frequentierten Verbindungen im Teutoburger-Wald-Netz (RB 65 und RB 66), im Maas-Rhein-Lippe-Netz (z. B. RE 13) sowie im Ostwestfalen-Lippe-Netz (RE 82 – Der Leineweber), so eine Meldung des heimischen Landtagsabgeordneten Matthias Goeken.

Für Pendlerinnen, Schüler, Auszubildende und Reisende in ganz Nordrhein-Westfalen bedeutet dies ein großes Stück Verlässlichkeit und Stabilität auf den Bahnstrecken der Region. Bereits seit Oktober wurden zusätzliche Fahrten im Berufsverkehr eingeführt – etwa auf der RB 65 („Ems-Bahn“) mit acht Zusatzfahrten am Morgen, um die Nachfrage im Pendlerverkehr besser abzufangen.

„Nach den schwierigen Monaten für Fahrgäste ist das eine klare Entlastung und ein positives Signal für den Nahverkehr in unserer Region“, betont Goeken weiter.


Deutschlandticket wird teurer – lohnt sich der ÖPNV weiterhin?

Zum 1. Januar 2026 steigt der Preis des Deutschlandtickets von derzeit 58 Euro auf 63 Euro monatlich. Diese Erhöhung ist Teil der bundesweiten Finanzierungsstrategie, um steigende Energie-, Personal- und Betriebskosten im ÖPNV auszugleichen.

Trotz der Preisanpassung betonen regionale Verantwortliche:

“Gerade jetzt lohnt sich das Deutschlandticket weiterhin – denn mit den aktuellen Verbesserungen im Bahn- und Busverkehr wird Mobilität in NRW einfacher, klimafreundlicher und verlässlicher. Das Ticket bleibt der Schlüssel für bezahlbare Mobilität im Alltag.“


Busverkehr im Hochstift Paderborn–Höxter: Stabilisierung und Modernisierung

Auch im Hochstift selbst verändert sich der öffentliche Nahverkehr spürbar. Der Nahverkehrsverbund Paderborn/Höxter (nph) stellt sich organisatorisch neu auf:
Ab 2026 sollen Vertrieb, Kundenbetreuung und Ticketverkauf zentral aus einer Hand erfolgen. Ziel ist es, die Strukturen zu vereinfachen, die Qualität der Fahrgastinformation zu erhöhen und Doppelstrukturen zu vermeiden.

Zudem arbeitet der nph mit dem Softwareunternehmen Optibus zusammen, um Fahrpläne, Liniennetze und Dienstpläne datenbasiert zu optimieren. Das soll ermöglichen, die Nachfrage in ländlichen Regionen besser zu bedienen und Leerfahrten zu vermeiden.

Im kommenden Jahr werden außerdem neue Konzessionen im sogenannten Linienbündel 12 (Büren/Salzkotten) vergeben. Vorgesehen sind halbstündliche Verbindungen zwischen Paderborn und Büren sowie stündliche Fahrten nach Salzkotten, inklusive einer besseren Anbindung des Flughafens Paderborn/Lippstadt.
Einige schwächer genutzte Abschnitte sollen künftig durch Abrufverkehre (On-Demand-Angebote) ersetzt werden.

Nordwestbahn im Bahnhof Bad Driburg  wartet auf Weiterfahrt nach Kreiensen/Göttingen
Der Linienbus S30 nach Paderborn an der barrierefreien Haltestelle “Rathaus”
Der Bürgerbus biegt gerade von der Bahnhofstraße in die Lange Straße in Richtung Stadtmitte ab.


Schwerpunkt Bad Driburg: Neues Liniennetz, barrierefreie Haltestellen, On-Demand-Angebote

Rund um Bad Driburg wurde das Busnetz bereits neu geordnet. Seit der Neustrukturierung des Linienbündels 10 „Egge“ verkehren Busse zuverlässiger zwischen Bad Driburg, Altenbeken, Willebadessen, Lichtenau und weiteren Orten.

Die Schnellbuslinie S30 (Bad Driburg – Paderborn) bleibt die wichtigste Direktverbindung in die Paderborner Kreisstadt. Hinzu kommen die Linien R54 (Bad Driburg – Willebadessen) und 431 (Paderborn – Altenbeken – Bad Driburg), die mit angepassten Abfahrtszeiten für bessere Anschlüsse an Bahn und Berufspendelverkehr sorgen.

Im ländlichen Umland entstehen zudem On-Demand-Angebote („Holibri“) und Anruf-Linien-Fahrten (ALF), die kleinere Orte flexibler anbinden sollen – etwa zwischen Dringenberg, Willebadessen und Bonenburg. Auch E-Rollstühle, die nicht klappbar sind, werden künftig bei entsprechender Anmeldung, befördert.

Auch innerstädtisch wird investiert: Der Bürgerbus Bad Driburg fährt seit März 2025 mit einem erweiterten Fahrplan – mit früheren Abfahrten am Vormittag und zusätzlichen Touren am Nachmittag. Gleichzeitig entstehen neue barrierefreie Bushaltestellen in Reelsen, Neuenheerse und Bad Hermannsborn, um die Nutzung für ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen zu erleichtern.


Ausblick: ÖPNV soll attraktiver und digitaler werden

Die Weichen für 2026 sind gestellt:

Mehr digitale Buchungsmöglichkeiten über die „fahr mit“-App,

bessere Anschlüsse zwischen Bus und Bahn,

komfortablere Haltestellen und

eine einheitliche Tarifstruktur mit zentraler Kundenbetreuung.


All das soll den Nahverkehr im Hochstift nachhaltiger, zuverlässiger und bürgerfreundlicher machen.



Hintergrund

Preis des Deutschlandtickets ab 1. 1. 2026: 63 Euro/Monat

eurobahn im Regelbetrieb ab 14. 12. 2025

Betreiberwechsel im Linienbündel 10 Egge (Bad Driburg u. U.) zum 10. Juli 2025

Ausbau barrierefreier Haltestellen im Stadtgebiet Bad Driburg

Erweiterung von On-Demand- und Bürgerbus-Angeboten

Titelbild: Der “Leineweber” R82 startet gerade von Altenbeken nach Bielefeld

Quelle: Eurobahn

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