Alexander Bieseke
Bad Driburg. Im Bürgermeisterwahlkampf in Bad Driburg ist es zu scharfen Auseinandersetzungen gekommen. Hintergrund sind Vorwürfe, die CDU gegen den parteilosen Kandidaten Tobias Tölle erhebt. Die Christdemokraten hatten erklärt, Tölle wolle durch seine Kandidatur rot-grüne Politik „durch die Hintertür“ einführen.
Tölle wird von SPD, Grünen und der ÖDP unterstützt, so Martin Blumenthal von der ÖDP in einer Pressemitteilung. Nach Angaben seiner Befürworter stehe jedoch nicht ein ideologisches Programm im Vordergrund, sondern das Wohl des Kurortes. Mehrere Vertreter verweisen darauf, dass in den vergangenen Jahren viele Entscheidungen im Stadtrat fraktionsübergreifend und gemeinsam mit CDU und FDP getroffen worden seien.
Kritiker der CDU-Unterstellung werfen der Partei vor, durch „Schwarzmalerei“ Ängste zu schüren. In einem Leserbrief, der sich auf die Berichterstattung der Neuen Westfälischen vom 22. September bezieht, wird die Darstellung der Kandidaten in Frage gestellt. Dort sei der Beigeordnete als erfahrener Jurist präsentiert worden, während Tölle als unerfahrener Neuling charakterisiert werde.
Darüber hinaus wird an Versäumnisse in der bisherigen Verwaltung erinnert: So habe die juristische Fachkenntnis des Beigeordneten nicht verhindern können, dass im Zusammenhang mit der Wiesenquelle eine Million Euro als Dienstleistungspauschale gezahlt worden sei – ein Betrag, den der Adressat nach Auffassung der Kritiker rechtlich nicht hätte beanspruchen können.

Auch Entscheidungen zur Nutzung des Trinkwassers im Tretbecken des Eggelandparks sowie zur Pflasterung der Brunnenstraße werden als Beispiele für kostspielige Verwaltungsentscheidungen genannt. Diese hätten das Stadtsäckel zusätzlich belastet.
Vor diesem Hintergrund äußern Unterstützer Tölles die Befürchtung, ein Wahlsieg des CDU-Kandidaten könnte ein „Weiter so“ bedeuten. Befürworter des parteilosen Kandidaten sehen in dessen Wahl hingegen eine Chance, den politischen Einfluss der CDU in Bad Driburg zu begrenzen.