Besuch der Technischen Hochschule OWL in Höxter
Elisabeth Affani
Bad Driburg / Höxter. „Eine Schließung des Hochschulstandortes Höxter halten wir für verheerend. Wir rufen alle Bürgerinnen und Bürger im Kreis Höxter auf, sich diesen Plänen zu widersetzen.“ Der Appell ist Teil einer Pressemitteilung von Martina Denkner, Bad Driburger Ratsfrau und Mitglied der GRÜNEN-Fraktion im Kreistag. Sie bezeichnet den Botanischen Garten in Höxter als ein lebendiges Freiluftlabor für angewandte Klimaanpassungsforschung.
Der Botanische Garten stehe allen Bürgerinnen und Bürgern offen, sogar Picknicks seien auf einigen Rasenflächen erlaubt. „Die GRÜNEN wünschen sich als eine Maßnahme zur Unterstützung des Botanischen Gartens eine bessere Ausschilderung in der Stadt Höxter,“ heißt es weiter. Die große Unsicherheit in Bezug auf die Zukunft des Hochschulstandorts Höxter spiegele sich auch im Botanischen Garten wider. Dabei sei ein solches Freilandlabor in Zeiten des Klimawandelns unverzichtbar.
„Einen botanischen Garten kann man nicht im Internet nachschauen!“ Daher besuchten GRÜNE aus Bad Driburg, Nieheim und Höxter den Botanischen Garten der TH OWL in Höxter.
Die Leiterin des Botanischen Gartens Ute Aland fasste die Situation zusammen: „Wir wissen nichts mehr sicher! Der Klimawandel wirbelt unser bisheriges Wissen über Pflanzen kräftig durcheinander.“ Der Botanische Garten der TH OWL versuche, hier nun neues Wissen über Pflanzengemeinschaften zu erarbeiten und zur Verfügung zu stellen. Das sei besonders für die Stadtplanung von hoher Bedeutung.
Begleitet wurde die Gruppe von Julia Eisentraut, der Stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden und Wissenschaftspolitischen Sprecherin der GRÜNEN im Landtag. Sie betonte: „Die Landschaftsarchitektur steht im Zentrum der Lösung für klimaresilientes Stadtgrün. Angesichts steigender Durchschnittstemperaturen und zunehmender Hitzebelastung in Städten wird die Rolle von Pflanzen als natürliche Klimaanlagen immer wichtiger. Doch welche Arten sind besonders hitze- und trockenheitsresistent? Welche fördern Biodiversität und verbessern das Mikroklima nachhaltig? Genau diesen Fragen widmet sich die Forschung im Botanischen Garten der Technischen Hochschule OWL, einem lebendigen Freiluftlabor für angewandte Klimaanpassungsforschung.“ Dazu gehöre auch die meteorologische Station, die über Messreihen von fast 20 Jahren verfügt. Diese Daten ermöglichten den Abgleich von Wetter und Klimaentwicklungen mit den Ergebnissen aus der Botanischen Forschung.

Fotos: (GRÜNE)
Viele der Forschungsergebnisse aus Höxter sind der Mitteilung zufolge für Bauhöfe und kommunale Gärtnereien ein wichtiger Leitfaden, um die Pflege von Grünflächen zu optimieren, nicht zuletzt auch unter finanziellen Gesichtspunkten.
„Die kommunalen Haushalte sind überall strapaziert. Da sind Pflegekonzepte, die nicht teuer, aber doch ansprechend für die Bevölkerung sind, in den Kommunen sehr gefragt.“
Titelbild: Die GRÜNEN besichtigten den Botanischen Garten der TH OWL in Höxter.