Doris Dietrich
Bad Driburg/Bad Hermannsborn. Am Samstag, dem 5. Juli 2025, lädt die Park Klinik Bad Hermannsborn zum großen Parkfest anlässlich ihres 100-jährigen Jubiläums ein. Von 11 Uhr bis 18 Uhr erwartet Besucherinnen und Besucher auf dem Klinikgelände ein abwechslungsreiches Programm für die ganze Familie.

Aus Anlass dieses Jubiläums lohnt es sich, einen Blick in die Historie zu werfen. Wie alles begann: „Born“ ist eine alte Bezeichnung für Quelle und die Geschichte von Bad Hermannsborn beginnt mit einer Quelle. Der Kaufmann Gustav Thieme aus Dortmund erwarb 1858 das Recht an der Quelle in der Bornwiese und an der Quelle am Rothen Berge zu Pömbsen. Das Quellwasser verkaufte er erfolgreich als „Sprudel“. Bis zur Anerkennung als Aktiengesellschaft betrieb die Commandit-Gesellschaft Hermannsborner Verein die Geschäfte. Thieme war über 50 Jahre Direktor. Danach verkaufte er die Firma an den Gutsbesitzer Hermann Böckmann, der das Unternehmen glücklos leitete. Bedingt durch den Ersten Weltkrieg und die nachfolgende Wirtschaftskrise war der Absatz von Sprudel nahezu unmöglich. Die Familie Böckmann gab 1924 auf und die Barmer Ersatzkasse übernahm die damalige Bad Hermannsborn GmbH, um hier eine Kur- und Erholungsanlage zu betreiben.

Bild: Andreas Lange
Heute ist die Park Klinik Bad Hermannsborn eine von vier Rehakliniken der Unternehmensgruppe Graf von Oeynhausen-Sierstorpff. Die Ursprünge der Park Klinik Bad Hermannsborn reichen bis ins Jahr 1925 zurück. Damals wurde sie als eine der ersten Reha-Einrichtungen Deutschlands gegründet – zu einer Zeit, als der Gedanke ganzheitlicher Gesundheitsvorsorge noch in den Kinderschuhen steckte. Sie entstand im Stil eines herrschaftlichen Landhauses mit Jugendstil-Elementen, eingebettet in eine großzügige, 18 Hektar große Parkanlage im neobarocken Stil.



Das große Kurhaus wurde 1925 errichtet, es erinnert an barocke Schlossbauten, die Bauleitung hatte der Architekt Julius Beckmann aus Barmen. Die Grundsteinlegung erfolgte am 10. Mai 1924, Richtfest war am 25. September 1924, eingeweiht wurde das Gebäude am 22. Mai 1925. Es waren zwischen 200 und 300 Arbeiter am Bau beschäftigt, schweres Baugerät wurde nicht eingesetzt. Der Grundriss des Zentralbaues entspricht dem eines großen ländlichen Wohnhauses der Barockzeit.
Diese weitläufige Gartenanlage mit Teichen, Blumenbeeten, historischen Alleen und kleinen Wäldchen wurde nicht nur zur Zierde geschaffen, sondern war schon damals Teil eines gesundheitsfördernden Gesamtkonzepts – Körper und Geist sollten in Einklang mit der Natur regenerieren können.
Die Klinik wurde unter dem Namen „Kuranstalt Bad Hermannsborn“ bekannt und etablierte sich früh als eine feste Größe in der medizinischen Rehabilitation, vor allem bei Herz- und Kreislauferkrankungen. Bereits in der Zwischenkriegszeit kamen Menschen aus ganz Deutschland nach Hermannsborn, um sich hier zu erholen und zu genesen.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Klinik teilweise für militärische Zwecke genutzt, nahm danach aber rasch wieder den regulären Kurbetrieb auf. In den folgenden Jahrzehnten passte sich die Einrichtung kontinuierlich dem Wandel in der Rehabilitationsmedizin an. Besonders in den 1980er- und 1990er-Jahren wurden umfassende Modernisierungen durchgeführt – medizinisch wie baulich.
Im Jahr 2006 wurde die Klinik Teil der UGOS (Unternehmensgruppe Graf Oeynhausen-Sierstorpff). Unter deren Trägerschaft wurde die Park Klinik Bad Hermannsborn weiter ausgebaut, sowohl technisch als auch konzeptionell. Der Schwerpunkt verlagerte sich zunehmend auf psychosomatische und psychotherapeutische Behandlungsmethoden, ergänzt durch orthopädische und internistische Rehabilitationsangebote.
Heute präsentiert sich die Park Klinik Bad Hermannsborn als moderne, fachübergreifende Reha-Einrichtung, die Tradition und Innovation miteinander verbindet – eingebettet in einen historischen Park, der bis heute öffentlich zugänglich ist.
Gesundheit ist der größte Reichtum – Reha der Weg dahin.
Impressionen








