Afrikanische Schweinepest (ASP) erstmals in NRW – Kreis Höxter bereitet sich vor

Alexander Bieseke


Kreis Höxter. Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich in Deutschland weiter aus. Erstmals wurde die Tierseuche nun auch in Nordrhein-Westfalen festgestellt – bei einem verendeten Wildschwein im Kreis Olpe, Gemeinde Kirchhundem, etwa 100 Kilometer von der Grenze des Kreises Höxter entfernt. Weitere Verdachtsfälle werden derzeit untersucht.

Was ist ASP?

ASP ist eine hochansteckende Viruserkrankung bei Haus- und Wildschweinen. Sie verläuft fast immer tödlich. Für Menschen ist das Virus ungefährlich, ebenso für andere Tierarten. Eine Impfung oder Behandlung existiert bislang nicht.

Dr. Jens Tschachtschal, Leiter des Veterinärdienstes im Kreis Höxter, warnt:

> „ASP ist aktuell die größte Bedrohung für unsere Schweinebestände. Das Virus ist sehr widerstandsfähig und bleibt lange ansteckend.“

Übertragungswege

Direkter Kontakt (v. a. über Blut)

Indirekt über:

verunreinigte Kleidung, Werkzeuge, Fahrzeuge

Lebensmittelreste

kontaminiertes Futter



Maßnahmen bei Ausbruch

Einrichtung einer infizierten Zone

Transportverbot für Schweine und Schweineprodukte (mit möglichen Ausnahmen)

Jagdruhe, Kadaversuche und anschließende verstärkte Bejagung

Zentrale Sammlung und ggf. zentraler Aufbruch erlegter Wildschweine



Aufruf an Jäger im Kreis Höxter:

Intensive Bejagung zur Bestandsreduktion der Wildschweine

Pflicht zur Untersuchung: Krank oder tot aufgefundene Tiere müssen dem Veterinäramt gemeldet und beprobt werden

Verzicht auf jagdliche Aktivitäten in betroffenen ASP-Gebieten





Aufruf an Landwirte im Kreis Höxter:

Biosicherheitsmaßnahmen konsequent umsetzen:

Doppelzäune bei Auslauf- und Freilandhaltung

Wildschweinsichere Lagerung von Futter und Einstreu

Schutzkleidung beim Betreten der Ställe

Desinfektionsmöglichkeiten bereitstellen

Hygieneschleusen bei größeren Betrieben

Teilnahme am ASP-Früherkennungsprogramm des Landes NRW empfohlen [Link]

„Wir können eine weitere Verbreitung bei Wildschweinen nicht vollständig verhindern. Aber durch strikte Biosicherheit können wir ein Überspringen auf Hausschweine vermeiden.“

Dr. Jens Tschachtschal

Schreibe einen Kommentar