GRÜNE beantragen Mittelinsel
Alexander Bieseke
Bad Driburg. Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Rat der Stadt Bad Driburg hat einen Antrag zur Errichtung einer Querungshilfe auf der Dringenberger Straße (L954) im Bereich der Hausnummer 89 gestellt, so eine Ratsvorlage, die in der kommenden Ratssitzung am 26.05.2025 im 18 Uhr im Rathaus thematisiert wird.
Ziel des Antrags ist es, die Verwaltung zu beauftragen, beim zuständigen Straßenbaulastträger Straßen.NRW die Planung und Umsetzung einer Mittelinsel zu beantragen und dabei die Dringlichkeit der Maßnahme zu betonen.
Die Dringenberger Straße ist eine der meistbefahrenen Verkehrsachsen im Stadtgebiet. Insbesondere im genannten Abschnitt fehlt es an sicheren Möglichkeiten für Fußgänger, die Fahrbahn gefahrlos zu überqueren. Die vorhandene Fahrbahnbreite von etwa 8,5 Metern lässt eine Mittelinsel mit Standardbreite von 2 bis 2,5 Metern problemlos zu, ohne den Verkehrsfluss wesentlich zu beeinträchtigen.

Laut den Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen (RASt 06) sind bei einer Verkehrsstärke von über 1.000 Fahrzeugen pro Stunde und einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h Querungshilfen wie Mittelinseln ausdrücklich empfohlen. Diese Werte werden auf der Dringenberger Straße regelmäßig erreicht oder überschritten, was die Notwendigkeit einer gesicherten Querung zusätzlich unterstreicht.
Hinzu kommt, dass im näheren Umfeld keine gesicherte Querungsmöglichkeit vorhanden ist – die nächsten befinden sich in einer Entfernung von mehr als 200 Metern. Für viele Fußgänger bedeutet das einen Umweg von über 400 Metern, was laut verkehrswissenschaftlichen Studien häufig dazu führt, dass ungesicherte und gefährliche Querungen vorgenommen werden. Eine Mittelinsel würde daher ein sicheres, direktes und bedarfsgerechtes Überqueren ermöglichen.
Besonders relevant ist die Maßnahme auch durch die Bushaltestelle in unmittelbarer Nähe, die unter anderem von der Schnellbuslinie nach Paderborn bedient wird. Viele Fahrgäste, darunter auch Mitarbeitende der INTEG – eine besonders schutzbedürftige Personengruppe – sind auf eine sichere Querungsmöglichkeit angewiesen. Eine barrierefreie und verkehrssichere Lösung wäre ein wichtiger Schritt zur Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs und zur Verbesserung der Mobilität für alle.
Der Antrag beruft sich auch auf die gesetzlichen Vorgaben des Straßengesetzes NRW (StrWG NRW) sowie des Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetzes NRW (FaNaG NRW). Beide fordern, die Belange des Fußverkehrs, insbesondere die Sicherheit gefährdeter Gruppen, angemessen zu berücksichtigen. Laut FaNaG NRW sollen mehr Menschen motiviert werden, kurze Wege zu Fuß zurückzulegen – sichere Querungen sind hierfür eine zentrale Voraussetzung.
Nicht zuletzt kann eine Mittelinsel auch zur allgemeinen Verkehrsberuhigung beitragen, indem sie die Fahrbahn optisch verengt und damit die Aufmerksamkeit der Autofahrenden erhöht. Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordert daher eine zügige Umsetzung der Maßnahme im Sinne der Verkehrssicherheit und der Lebensqualität in Bad Driburg.