Dooring vermeiden – Leben schützen

+++Update+++

Leider lief der benannte Unfall nicht so glimpflich aus, wie geschildert. Es handelt sich leider tatsächlich um einen schweren Unfall, so das Unfallopfer in einer Nachricht an die Redaktion. Diese war knapp 14 Tage im Krankenhaus. Sie habe sich schwere Trümmer Frakturen an Knie UND Ellenbogen zugezogen die beide operativ mit Schrauben und Platten versorgt wurden. Es liege noch eine lange Genesungs- und Rehazeit vor ihr, die nur mit starken Schmerzmitteln auszuhalten seien, so die verunfallte Radfahrerin unserer Redaktion gegenüber.

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Doris Dietrich

Bad Driburg. Vor kurzem ereignete sich in Bad Driburg ein „Dooring“-Unfall, bei dem eine 60-jährige Fahrradfahrerin leicht verletzt wurde. Die Frau aus Bad Driburg war mit ihrem Pedelec in der Mühlenstraße in Richtung Hubertusstraße unterwegs. Als sie an einem geparkten Audi vorbeifahren wollte, öffnete der 57-jährige Fahrer des Wagens aus Brakel plötzlich die Fahrertür. Die Radfahrerin konnte nicht mehr rechtzeitig reagieren und kollidierte mit der geöffneten Tür. Dabei stürzte sie und verletzte sich leicht. Sie wurde zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Der Fahrer des Audis blieb unverletzt. 

BDiB gibt hier ein paar Hintergrundinfos:

Dooring (abgeleitet von door = Tür) bezeichnet einen Verkehrsunfall, bei dem Radfahrer mit einer sich plötzlich öffnenden Autotür kollidieren. Solche Unfälle entstehen meist durch unachtsames Aussteigen von Autofahrern oder Mitfahrenden und können schwere Verletzungen verursachen. Die häufigsten Ursachen für Dooring sind mangelnde Aufmerksamkeit beim Aussteigen, fehlende Sensibilisierung für den Radverkehr, ungünstige Infrastruktur sowie Stress oder Zeitdruck im Straßenverkehr. Besonders gefährlich sind Situationen, in denen Radfahrende gezwungen sind, sehr nah an parkenden Autos vorbeizufahren, beispielsweise wegen zu schmaler Radstreifen.

Bild: Presseportal

Um Dooring vorzubeugen, können sowohl Autofahrende als auch Radfahrende einfache Maßnahmen ergreifen. Autofahrer sollten beim Aussteigen immer den sogenannten „Holländischen Griff“ verwenden – dabei wird die Autotür mit der vom Türgriff weiter entfernten Hand geöffnet. Dadurch dreht sich automatisch der Oberkörper, der Blick fällt nach hinten und herannahende Radfahrende werden besser wahrgenommen. Zusätzlich sollten vor dem Öffnen der Tür immer die Spiegel kontrolliert und ein Schulterblick durchgeführt werden. Auch Mitfahrende, insbesondere auf der rechten Seite, sollten für diese Gefahr sensibilisiert werden. Es ist außerdem ratsam, das Fahrzeug so zu parken, dass ausreichend Platz zum Radweg bleibt, ohne diesen zu blockieren.

Radfahrerinnen und Radfahrer können ebenfalls vorbeugen, indem sie einen ausreichenden Sicherheitsabstand zu parkenden Autos einhalten – idealerweise mindestens einen Meter. Sie sollten aufmerksam auf Anzeichen wie Bremslichter, Personen im Auto oder sich bewegende Türen achten und im Zweifelsfall abbremsen oder klingeln, um auf sich aufmerksam zu machen.

Auch auf infrastruktureller Ebene gibt es wichtige Maßnahmen zur Vermeidung von Dooring-Unfällen. Dazu gehören baulich geschützte Radwege (sogenannte Protected Bike Lanes), die räumlich von parkenden Autos getrennt sind sowie durchdachte Verkehrsplanung, bei der gefährliche Dooring-Zonen möglichst vermieden werden. Ergänzend helfen Aufklärungskampagnen dabei, Verkehrsteilnehmende für das Thema zu sensibilisieren.

Insgesamt lässt sich Dooring durch gegenseitige Rücksichtnahme, erhöhte Aufmerksamkeit und eine fahrradfreundliche Infrastruktur wirkungsvoll vermeiden.

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Titelbild: WDR

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