Alexander Bieseke
Bad Driburg-Bad Hermannsborn. Am vergangenen Dienstag,dem 1. April 2025, wurde die lang erwartete Amphibienschutzanlage an der Parkanlage der Park Klinik in Bad Hermannsborn offiziell eingeweiht. Die neue Anlage soll zukünftig den sicheren Übergang von Tausenden von Amphibien zu ihren Laichgewässern gewährleisten. Das berichtet Antje Kiewitt, Director Public Relations der Unternehmensgruppe Graf Marcus von Oeynhausen-Sierstorpff.
In der 20 Hektar großen Parkanlage der Park Klinik Bad Hermannsborn befindet sich eine Teichanlage, die jedes Jahr als Laichgewässer für schätzungsweise bis zu 10.000 Amphibien dient. Seit etwa 15 Jahren wurde hier zur Paarungszeit ein temporärer Amphibienschutzzaun errichtet, um die Tiere mit Unterstützung ehrenamtlicher Helfer sicher über die Straße zu bringen.

Erfolgreiche Zusammenarbeit von Behörden, Stadt und Privatunternehmen
„Auf der Straße bei der Teichanlage haben Ehrenamtliche allein in den letzten Jahren im Mittel 6.000 bis 7.000 Tieren pro Jahr bei ihrer Querung geholfen“, berichtet Dr. Kathrin Weiß, Fachbereichsleiterin Umwelt, Bauen und Geoinformationen des Kreises Höxter.
Dank der Zusammenarbeit der Unteren Naturschutzbehörde Kreis Höxter, der Landschaftsstation Kreis Höxter, der Stadt Bad Driburg sowie der Unternehmensgruppe Graf von Oeynhausen-Sierstorpff konnte nun eine dauerhafte Lösung geschaffen werden: Eine 300 Meter lange Amphibienschutzanlage ermöglicht den Tieren ab sofort einen sicheren Weg von den Winterquartieren in den umliegenden Wäldern bis zu ihrem Laichgewässer – ohne fremde Hilfe.
„Davon profitiert insbesondere der Grasfrosch, der in der Gegend noch gute Bestandszahlen hat, aber kreisweit inzwischen sehr selten geworden ist“, erklärt Frank Grawe, wissenschaftlicher Leiter der Landschaftsstation im Kreis Höxter. „Die tägliche Betreuung durch ehrenamtliche Helfer hätte auf Dauer nicht aufrechterhalten werden können. Die neue stationäre Anlage sichert langfristig den Bestand des Grasfrosches.“
Nachhaltige Lösung für den Amphibienschutz
„Wir sind sehr stolz auf dieses gemeinsame Projekt, das nicht nur den Tieren hilft, sondern auch das Bewusstsein für den Schutz natürlicher Lebensräume stärkt“, erklären die beteiligten Partner. Michael Scholle, 1. Beigeordneter der Stadt Bad Driburg, betont: „Der Schutz der Artenvielfalt ist eine zentrale Aufgabe im Kreis und der Stadt Bad Driburg. Mit dieser Maßnahme leisten wir einen entscheidenden Beitrag.“
Die Schutzanlage umfasst zwei Amphibientunnel, die den Tieren eine sichere Querung ermöglichen, ohne den Straßenverkehr zu gefährden. „Bisher wurden die Tiere häufig vom Anlieferverkehr der Klinik überfahren, der hauptsächlich morgens und abends zeitgleich mit der Amphibienwanderung stattfindet“, erklärt Marko Schwartz, Geschäftsführer der Gräflichen Kliniken Bad Driburg.
Marcus Graf von Oeynhausen-Sierstorpff unterstreicht die Bedeutung des Projekts: „Als Unternehmen sind wir uns unserer Verantwortung für den Umweltschutz bewusst. Wir freuen uns, einen Teil zu diesem wichtigen Projekt beigetragen zu haben und hoffen, dass es als Vorbild für andere Regionen dient.“
Die Amphibienschutzanlage ist Teil eines umfassenden Umweltschutzkonzepts, das die Förderung der Artenvielfalt und den Erhalt natürlicher Lebensräume in den Fokus stellt. Durch regelmäßige Wartungsarbeiten und kontinuierliche Beobachtung der Tierbestände wird sichergestellt, dass die Anlage auch in den kommenden Jahren ihren Zweck erfüllt – zum Schutz der Amphibien und zur Verbesserung der Verkehrssicherheit.
Bad Driburg im Blick war heute vor Ort ⬇️