Erinnerungen an die Realschulzeit
Elisabeth Affani
Bad Driburg. Ihre Schule, die Friedrich-Wilhelm-Weber-Realschule der Stadt Bad Driburg, erkannten sie zunächst kaum wieder. Vierzehn ehemalige Schülerinnen und Schüler des Entlassjahrgangs 1999 trafen sich am Haupteingang der jetzigen Gesamtschule an der Geschwister-Scholl-Straße. Die Realschule war dem Elsterweg zugeordnet.
Maike Kemper und Svenja Kellersohn hatten versucht, aus den Entlassklassen möglichst viele Adressen zu ermitteln, und sie organisierten dieses Klassentreffen.
Simon Tewes, Schulleiter an der Gesamtschule, zu der auch der Oberstufenstandort Kapellenstraße gehört, ließ es sich nicht nehmen, die Gruppe mit ihrer ehemaligen Lehrerin Elisabeth Affani durch das Gebäude zu führen. Er ging auf alle Fragen ein und verdeutlichte die Konzeption der Gesamtschule, die die Hauptschule und die Realschule ablöste und eine pädagogische Zeitenwende in Bad Driburg bedeutete.
Staunend betraten die Ehemaligen die Aula, die sie an der Realschule nicht hatten, die Mensa, die es ebenfalls nicht gab, und die auch medial modern ausgestatteten Lehrer-, Klassen- und Fachräume.
Im letzten Teil der Führung, im Chemie- und im Physikraum etwa fühlten sich alle in die Schulzeit zurückversetzt. Sie entdeckten einen alten Tageslichtprojektor – Overheadprojektor –, der noch die Initialen R.S. trug. Sie erkannten den Computerraum wieder, der 1996 durch Manfred Hullmeine erstmals konzipiert wurde. Die Schülerbücherei gab es zu ihrer Zeit noch nicht, manche erinnerten sich an einen Raum der Stille, der auf Initiative von Religionslehrer Bernd Kornek eingerichtet worden war.
Schon während der Besichtigung kamen spontan Erinnerungen hoch. „Weißt du noch?“ leitete einen munteren Austausch ein.
Nach der Führung, für die sich Svenja Kellersohn im Namen der Gruppe mit einem Präsent bei Simon Tewes bedankte, durften sich die Ehemaligen von der Familie Tominaj im Restaurant Zum braunen Hirschen bewirten lassen. Weitere Ehemalige schlossen sich an, und alle genossen in regem Austausch einen gemütlichen Abend.
Grüße gehen an den Klassenlehrer der 10 c, Jost Michaelis, der bis vor kurzer Zeit noch an der Gesamtschule unterrichtete und nun seinen Ruhestand genießen kann.
Gedacht wurde auch an Manfred Hullmeine †, der Klassenlehrer der 10 b war.
Schüler- und Abschlusszeitungen wurden herumgereicht, in denen Lernende und Lehrende durch den Kakao gezogen werden. So mancher Streich kam ans Tageslicht, unerbittliche Protokolle. Aber auch eine aktuell bittere Erinnerung: Am 12. November 1998 dokumentierte ein Klassenbuch das Thema des Geschichtsunterrichts. „Was haben wir mit Israel zu tun?“
„Was ist aus euch geworden?“ war natürlich auch eine häufige Frage. Die Jungen lassen sich relativ leicht mithilfe des Internets und der sozialen Medien finden, bei den Mädchen ist es nach ihrer Heirat und dem oft damit verbundenen Namenwechsel schwieriger. Elisabeth Affani konnte nach ihren neugierigen Fragen beruhigt feststellen, dass alle ihren Platz in der Gesellschaft gefunden haben, etwa als Gleichstellungsbeauftragte in einem Hochschulteam, als Palliativpflegerin, als HandwerkerInnen, DienstleisterInnen, InformatikerInnen, im Rettungsdienst, in Pflegeberufen und karitativen Einrichtungen. Sie leisten Familienarbeit und unterstützen Musik- und Sportvereine.
Titelbild:
Ein herzliches Dankeschön und alle guten Wünsche für die Zukunft gehen an (v.l.) Stefan M., Christian, Benjamin, Daniel F., Maike, Sascha, Jacqueline, Daniel W., Nadine, Nicole, Michael B., Janine, Svenja, Timo und Schulleiter Simon Tewes.
Auf dem Bild fehlen Anna, Christina, Michael Br. und Stefan A.