Empfang der Jubilare der Unternehmensgruppe Graf von Oeynhausen-Sierstorpff (UGOS)
Antje Kiewitt
Bad Driburg. Bei einem feierlichen Empfang wurden 29 Mitarbeitende aus den Geschäftsbereichen der Unternehmensgruppe Graf von Oeynhausen-Sierstorpff für ihre langjährige Betriebszugehörigkeit von 40 Jahren und 25 Jahren geehrt sowie in den Ruhestand verabschiedet. der Gleich vier Jubilare können in diesem Jahr auf eine 40-jährige Betriebszugehörigkeit in Unternehmensgruppe Graf von Oeynhausen-Sierstorpff (UGOS) zurückblicken.
In diesem Jahr unter den Jubilaren besonders stark vertreten: Die Marcus Klinik in Bad Driburg und die Moritz Klinik in Bad Klosterlausnitz. Mit 16 Jubilaren machten die Verabschiedungen den größten Anteil aus. „Die meisten von ihnen haben sich Jahrzehnte für das Unternehmen eingesetzt und das Unternehmen aktiv mit gestaltet“, so Marcus Graf von Oeynhausen-Sierstorpff.
Als Familienunternehmen würde großen Wert auf eine lange Betriebszugehörigkeit gelegt werden – auch damit möglichst wenig Know-how verloren ginge. Dabei gelte es, als Arbeitgeber auf dem Arbeitnehmermarkt attraktiv zu bleiben. „Zwischen Tradition und Moderne versuchen wir in unserer Unternehmenskultur jedem einen möglichst großen Gestaltungsspielraum am Arbeitsplatz zu geben.“ Dazu gehörten auch ganz individuelle Arbeitszeitmodelle. Rund 500 Vertragsvarianten gäbe es innerhalb der UGOS.
Zeitgeist Rechnung tragen
„Wir leben in einer Zeit, in der sich die Märkte stark verändern. Mit neuen Konzepten und Strukturen gilt es dem Wandel Rechnung zu tragen“, so Graf Oeynhausen-Sierstorpff. Dazu gehöre das Thema “People and Culture”. „In den Gräflichen Kliniken Bad Driburg haben wir dafür eine neue Stelle geschaffen, die ab Dezember ihre Arbeit aufnimmt.“ Weitere aktuelle Themen wie New Work, die Arbeitswelt der Zukunft, Digitalisierung und künstliche Intelligenz seien herausfordernde Themen, die für Unternehmen und ihre Mitarbeitenden einschneidende Veränderungen bedeuten würden. Umso wichtiger ist es dem Unternehmer in siebter Generation, die Tradition weiter aufrecht zu erhalten und in persönlicher Atmosphäre sein wertschätzendes Dankeschön an die Jubilare zu überbringen. Die Ehrungen 2024 im Überblick:
Ehrung für 40 Jahre
Gräfliche Kliniken Friedhelm Düsenberg (Caspar Heinrich Klinik) Sabine Steinhage (Marcus Klinik) Susanne Tingelhoff (Marcus Klinik) Gräflicher Park Silvia Quast
Ehrung für 25 Jahre
Gräfliche Kliniken
• Standort Caspar Heinrich Klinik: Marion Hildebrandt
• Standort Marcus Klinik: Sylvia Herzberg, Detlev Stecker
• Standort Moritz Klinik / Objekt: Heike Brettschneider
• Standort Moritz Klinik: Matthias Gröbe, Annegret Lorenz, Kathy Poser, Yvonne Sauer, Antje Zimmermann
Verabschiedung in den Ruhestand
• Gräflicher Park Andreas Niggemeyer
Gräfliche Kliniken
• Standort Caspar Heinrich Klinik: Indra Beckmann, Andrea Ewers, Annelie Wamhoff
• Standort Marcus Klinik: Christiane Hake, Jutta Krügler, Jakob Neufeld, Marita PeineEgeling
• Standort Park Klinik: Beate Thauern
• Standort Moritz Klinik: Carmen Förster, Ramona Hänseroth
• Gräfliche Kliniken Bad Driburg Objektgesellschaft: Margarete Kamionka, Galina Paul
• Gräfliche Kliniken Bad Driburg Servicegesellschaft: Felix Pfob, Andreas Wüllner
• Gräfliches Gesundheitszentrum: Angelika Müller
„Wir wollen therapieren – dieser Anspruch hat sich in 40 Jahren nicht verändert“
Seit 40 Jahren arbeitet Silvia Quast als staatlich geprüfte Masseurin im Gräflichen Park. Was damals noch die Badeabteilung der Gräflichen Kurverwaltung und das Hotel Kurhaus war ist heute das Gräflicher Park Health & Balance Resort, wo sie seit 1996 mit Unterbrechung für den Bereich der F.X. Mayr Kuren arbeitet. „Ich war damals die Jüngste. Jetzt bin ich plötzlich der Silberrücken“, sagt Silvia Quast von sich selbst. „Ich habe eine Zeitreise erlebt: Vom klassischen Kurbetrieb mit Tanztee im Kurhaus bis zu den verschiedenen Facetten der Gesundheitsreformen.“ Begonnen hatte alles 1980: Nach ihrem Fachabitur für Sozialpädagogik war sie auf der Suche nach einem Job. „Anders als heute konnte man mit Sozialpädagogik nur Taxifahren“, erinnert sie sich. Über eine Freundin erfuhr sie von der Aufnahmeprüfung in der Massageschule in Höxter. „Für 40 offene Ausbildungsplätze wurden über 200 Bewerber geprüft – und ich habe eine Zusage erhalten.“
Einer für alle
Seitdem hat Silvia Quast viele Zusatzausbildungen gemacht. Dazu gehören Chirogymnastik und Lymphdrainage. „Das wird hier im therapeutischen Bereich bis heute gefördert.“ Schließlich stehe das Gräfliche für Qualität, so das Selbstverständnis. Auch das selbstständige Arbeiten schätzt sie sehr. „Niemand guckt mir auf die Finger. Bei Lehrgängen habe ich immer Unterstützung im Unternehmen erhalten und auch der Zusammenhalt unter den Kolleginnen und Kollegen ist außerordentlich. Da gilt im Team: Einer für alle.“ Im Unternehmen arbeitet sie heute zu 100 % im Bereich der F.X. Mayr Fasten Kuren und springt bei Engpässen im Gräflichen Gesundheitszentrum ein. Besonders viel gibt Silvia Quast auf den Kontakt zu langjährigen Gästen. „Gerade nach Corona sind die F.X. Mayr Stammgäste schnell wiedergekommen. Vertraute Gesichter zu sehen hat uns damals sehr geholfen.“
Zwischen Mensch und Wirtschaftlichkeit
„Wir wollen therapieren – dieser Anspruch hat sich in 40 Jahren nicht verändert“, so Quast. Manches andere schon. „Bald wird es keine Masseure mehr geben“, fürchtet sie. Die klassische Massage fände immer öfter im Rahmen der Physiotherapie statt. „Die Massage wird heute in die Wellnessecke gesteckt. Da gehört sie aber als medizinische Therapieform nicht hin.“ Und noch etwas beobachtet sie mit Sorge: „Als ich vor 40 Jahren in meinem Beruf anfing, haben wir Fließbandarbeitet geleistet. Da kommen wir gefühlt gerade wieder hin.“ Sicher, die Zahlen müssten stimmen, aber die Dokumentationspflichten gingen immer mehr zu Lasten der Behandlungszeiten. „Das wird dem Patienten nicht gerecht“, sagt Quast. „Da müssen wir eine Lösung finden.“
Wertschätzung und Kontakt zum Menschen wichtig
Gibt es einen Moment, der ihr in 40 Jahren besonders in Erinnerung geblieben ist? „Ich war nie eine Autogrammjägerin“, sagt sie. Sicher, im Gräflichen Park hätte man genügend Gelegenheiten. Aber eine Begegnung ist ihr besonders in Erinnerung geblieben. „Während einer Spa-Behandlung stellte sich ganz nebenbei im Smalltalk heraus, dass ich da die Tochter von Konrad Adenauer massiere. Das war so ein tolles Gespräch. Das werde ich nie vergessen.“ Und was wünscht sie sich für die Zukunft? „Wenn alles so bleibt und ich weiter bei Hugo Arturo López Orench, dem Leiter des Fastenzentrums, arbeiten kann, bin ich zufrieden. Ich schätze ihn als Arzt und als Mensch“, so Quast.
Zunächst allen Jubilaren herzlichen Glückwunsch und
viel Gesundheit.
Besonders gut hat mir der Kommentar von Sylvia Quast gefallen. Ich finde es toll einem Arbeitgeber so lange die Treue zu halten. War sicherlich eine interessante und unvergessliche Zeit.
Weiterhin alles Gute wünscht allen Ingrid Stinner