Waidmannheil – Waidmannsdank
Doris Dietrich
Bad Driburg. Am 3. November wird traditionell des Heiligen Hubertus gedacht. Er ist der Schutzpatron der Jäger. Aus diesem Anlass fand am Vorabend ein besonderer Gottesdienst in der Kirche „Zum verklärten Christus“ statt. Das Jagdhornbläsercorps Bad Driburg, bestehend aus Mitgliedern des Hegerings und des Hubertus Clubs Bad Driburg, übernahm die musikalische Gestaltung und schuf eine eindrucksvolle Atmosphäre.
Udo Schlüter, der Leiter des Jagdhornbläsercorps, zeigte sich erfreut über die Möglichkeit, in der Kirche zu spielen: „Ein besonderer Tag für uns, auf den wir uns lange vorbereitet haben.“ Rund 150 Besucher aus der Gemeinde und Jägerinnen und Jäger aus der Umgebung nahmen teil. Sie erlebten die festliche Stimmung, unterstrichen durch die herbstliche Dekoration und ein prächtiges Hirschgeweih.
„Dieses Geweih ist von einem stattlichen Eggehirsch. Mein Vater hat es mir übergeben und seither ist es in meinem Besitz“, erzählte Udo Schlüter im Gespräch mit Bad Driburg im Blick.
Die neun Jagdhornbläser, eine Dame und acht Herren, spielten konzertante Stücke der Hubertusmesse nach Hermann Neuhaus. Dabei kamen Fürst-Pless-Hörner und tief gestimmte Parforcehörner zum Einsatz.
In seiner Predigt betonte Diakon Gottfried Rempe die Bedeutung von Wald und Natur als Zufluchtsorte, wo man zur Ruhe kommen und die Schönheit des Lebens wiederentdecken kann. Es ordnen sich die Gedanken und man findet zu sich selbst. Gerade jetzt im Herbst entfaltet die Natur mit ihren vielen Farben die ganze Pracht.
Der Diakon erinnerte an den Heiligen Hubertus und die Legende, die sich um ihn rankt. Hubertus von Lüttich wurde 655 in Toulouse geboren. Seine Frau starb bei der Geburt des Sohnes. Danach ist er voller Trauer und Schmerz und frönt nur noch der Jagd. An einem Karfreitag erblickt er einen Hirsch mit einem Kreuz zwischen dem Geweih und er lässt daraufhin seinen Bogen sinken.
Es wurde noch stiller in der Kirche, als Diakon Rempe an den kürzlich verstorbenen Pfarrer Hubertus Rath erinnerte: „Er wäre heute Abend sicher auch sehr gern hier unter uns.“
In den Fürbitten wurde auch der vielen Flutopfer in Spanien gedacht und Trost für die Angehörigen gewünscht. Die Gemeinde wurde eingeladen, bei bekannten Liedern mitzusingen, darunter das traditionelle „Der Mond ist aufgegangen“. Die harmonischen Klänge der Jagdhornbläser, unterstützt von den Stimmen der Gemeinde, ließen die Kirche erstrahlen.
1. Strophe
Der Mond ist aufgegangen,
die goldnen Sternlein prangen
am Himmel hell und klar.
Der Wald steht schwarz und schweiget,
und aus den Wiesen steiget
der weiße Nebel wunderbar.
3. Strophe
Seht ihr den Mond dort stehen?
Er ist nur halb zu sehen
und ist doch rund und schön.
So sind wohl manche Sachen,
die wir getrost belachen,
weil unsre Augen sie nicht sehn.
7. Strophe
So legt euch denn, ihr Brüder,
in Gottes Namen nieder;
kalt ist der Abendhauch.
Verschon uns, Gott, mit Strafen
und lass uns ruhig schlafen.
Und unsern kranken Nachbarn auch!
Roswitha Striewe, eine Jägerin aus Peckelsheim, äußerte sich begeistert: „Es war ein eindrucksvoller Gottesdienst mit den Jagdhornbläsern und ihrer Musik.“
Der Abend endete mit einem Gefühl der Gemeinschaft und Dankbarkeit.
Infobox
Der Heilige Hubertus: Schutzpatron der Jäger und der Natur
Der Heilige Hubertus von Lüttich, geboren um 655 in Toulouse, ist nicht nur als Schutzpatron der Jäger bekannt, sondern auch als Symbol für die Verbindung zwischen Mensch und Natur. Seine Lebensgeschichte ist von tiefen persönlichen Umwälzungen geprägt, die ihn letztendlich zu einer spirituellen Erneuerung führten, so schreibt es das Bistum Augsburg über den Patron.
Nach dem Tod seiner Frau, die während der Geburt ihres Sohnes verstarb, fiel Hubertus in eine tiefe Trauer. Um seinen Schmerz zu lindern, wandte er sich immer intensiver der Jagd zu. Doch an einem schicksalhaften Karfreitag geschah das Unfassbare: Er erblickte einen prächtigen Hirsch, dessen Geweih von einem leuchtenden Kreuz geschmückt war. Dieser Anblick führte Hubertus dazu, seinen Bogen sinken zu lassen und seine Lebensweise zu überdenken.
In der Folge trat er in ein Kloster ein und wurde schließlich Bischof von Lüttich. Er widmete sich der Verbreitung des Christentums und der Förderung eines respektvollen Umgangs mit der Natur. Hubertus setzte sich dafür ein, die spirituellen Werte der Jagd zu betonen, die Dankbarkeit für die Schöpfung und die Verantwortung gegenüber der Natur zu lehren.
Der 3. November wird in vielen Regionen mit Gottesdiensten und Festen gefeiert, bei denen die Jagdkultur und der Erhalt der Natur im Mittelpunkt stehen. Hubertus wird oft mit einem Hirschen dargestellt und seine Legende inspiriert auch heute noch viele Jäger, in der Natur nach Spiritualität und Einklang zu suchen.
war ein besonderes Erlebnis. Die Jagdbläser unter der LG. von Herrn Schlüter war sehr schön. Besonders die Predigt hat mein Herz berührt. Freue mich schon auf den nächsten Auftritt der Jagdbläser.