Leonardo-Outlet in Bad Driburg ist seit zehn Jahren ein Ort, wo Glaskultur auf einzigartige Weise lebendig wird.
Burkhard Battran
Bad Driburg. Mit einem Aktionswochenende hat die Manifattura in Bad Driburg ihr zehnjähriges Bestehen und den Frühling gefeiert. Es gab ein buntes Programm mit Gravuraktionen und Glasmalen für Kinder sowie einem Glücksrad.
Die Manifattura in Bad Driburg ist eine Begegnungsstätte und ein Ort des Verweilens für die vielen Besucher, die sich von immer wieder neuen Geschichten und thematischen
Inszenierungen verzaubern lassen. Die einzigartige Präsentation vereint Tradition und Moderne – zwischen historischen Leiter- und Heuwagen beherbergen die originalen Lagerregale der 20er Jahre die aktuellen Glastrends der Marke Leonardo aber auch wunderschöne Schmuckstücke von Leonardo Jewels. „Mit der Manifattura taucht man ein in die Historie und Herstellung von Glas. Hier wollen wir den Werkstoff Glas erlebbar machen. Außerdem ist die Manifattura ein Ort der Begegnungen, ob kulturelle Anlässe oder besondere Events“, betont Glaskoch-Geschäftsführerin Bianca Kleine.
So finden in der Manifattura unter der Überschrift „Manifattura on Stage“ auch regelmäßig Kulturveranstaltungen statt. Die aktuelle Saison steht unter dem Motto „Fauenpower“. Nach den Kabarettistinnen Nessi Tausendschön und Lisa Feller geht es im Herbst weiter. Am Samstag, 14. September, wird um 20 Uhr die „Queen of Quatsch“ Mirja Boes mit ihrem neuen Programm „Arschbombe Olé!“ auf der Kleinkunstbühne der Manifattura stehen. Am Sonntag, 15. September folgt Bauchredner Sebastian Reich mit seiner quirligen Nilpferd-Dame „Amanda“. Beginn ist hier bereits um 18 Uhr. Karten gibt es in der Tourist Information Bad Driburg (Lange Straße 87, Bad Driburg, Tel. 05253 98940).
Die Manifattura befindet sich in dem 1927 erbauten langjährigen Stammhaus der 1859 gegründeten Firma Glaskoch. Hier kann das traditionsreiche Handwerk der Glasherstellung hautnah erlebt werden: Es ist möglich dem Glasbläser über die Schulter zu schauen. Auch Gläser werden vor Ort durch eine Gravur personalisiert und erhalten so einen ganz individuellen Touch.
Schauglasbläser Stefan Kovacs (73) zeigte dort auch am Samstag und Sonntag anlässlich der Jubiläums-Aktionstage seine Glasbläserkunst. „Ich erhitze die Glasmasse auf 1.600 Grad und die von mir verwendeten Werkzeuge sind teilweise über 150 Jahre alt“, erläuterte Kovacs.
Seit fast 58 Jahren übt Stefan Kovacs das Handwerk des Glasmachers aus. Keine leichte Arbeit. Vor allem die ständige Hitze durch den Ofen und den Umgang mit der 1.600 Grad heißen, flüssigen Glasmasse stellen auch für jüngere Menschen eine körperliche Herausforderung dar. „Mir macht das alles nichts aus, ich bin seit bald 60 Jahren daran gewöhnt und an den Tagen, an denen ich nicht in meiner Werkstatt bin, fehlt mir etwas“, sagt Kovacs. Darum kann sich der Glaskunsthandwerker auch nicht vorstellen, irgendwann einfach in den Ruhestand zu gehen.
Titelbild: Bereichsleitung Corinna Figueiredo, Filialleitung Sabrina Merunka und Glaskoch-Geschäftsführerin Bianca Kleine begrüßen die Besucher in der Manifattura.