Einladung zum Eggegebirgsfest im Schützenhaus in Bad Driburg
Doris Dietrich
Bad Driburg. Am 12. Juli 1898 – also vor 125 Jahren wurde der Heimatverein Bad Driburg als „Driburger Verschönerungs- und Verkehrsverein“ gegründet. Anlässlich dieses Jubiläums richtet die Bad Driburger EGV-Abteilung das diesjährige Eggegebirgsfest aus. Am Sonntag, dem 13. August sind die Mitglieder aller Abteilungen des Eggegebirgsvereins, alle Bad Driburger und Gäste der Stadt herzlich ins Schützenhaus eingeladen.
Seit dem EGV- Gründungsjahr im Jahre 1900 treffen sich alle Vereinsmitglieder jährlich in einer Abteilung, um dort gemeinsam das Eggegebirgsfest zu feiern. Dabei wird der Wimpel des Eggegebirgsvereins von der Austragungsabteilung des letzten Eggegebirgsfestes (2022 Brenkhausen) zur neuen Austragungsabteilung getragen. Das Motto des diesjährigen Eggegebirgsfestes lautet: „Heimat – Miteinander – Füreinander“. Um 13:00 Uhr treffen die auswärtigen Abteilungen ein. Ein erster Höhepunkt wird gegen 14:00 Uhr der Empfang der Wimpelgruppe aus Brenkhausen am Lünnemannstein sein. Diese Gruppe wird dann zum Schützenhaus geleitet. Um 14:30 Uhr beginnt dann die Feierstunde mit Begrüßung, Grußworten, Festvortrag und Übergabe des Eggegebirgswimpels an den Bürgermeister Burkhard Deppe. Dieser wird dann den Wimpel bis zum nächsten Eggegebirgsfest in seinem Dienstzimmer im Rathaus hüten, bis der Wimpel weiterwandert.
Den Festvortag hält Thomas Gemke als Präsident des Landesverbandes NRW. Für die musikalische Umrahmung zeichnet die Stadtkapelle Bad Driburg verantwortlich. Mit Kaffee, Kuchen und Getränken sowie Gegrilltem wird für das leibliche Wohl gesorgt.„Wir freuen uns sehr, unser Jubiläum gemeinsam mit vielen Heimat- und Wanderfreunden aus nah und fern feiern zu können“, so Renate Mügge. Sie ist 1. Vorsitzendes des Bad Driburger Heimatvereins e.V. und koordiniert die umfangreichen Vorbereitungen.
Die Mitglieder des Heimatvereins kümmern sich ehrenamtlich um den Erhalt der Wanderwege, um die Erneuerung der Info-Tafeln und die Driburger Hütte, die vom Heimatverein seit 50 Jahren betrieben wird. Sie liegt am europäischen Fernwanderweg und ist Anlaufpunkt für viele Wanderer. Ihr Bestehen wurde bei bester Laune am 4. Juni mit vielen Gästen gefeiert.
Auch die Herausgabe der Schriftenreihe zu heimatgeschichtlichen Themen gehört zum Anliegen. Die Festschrift zum Jubiläum kann auf dem Eggegebirgsfest käuflich erworben werden. Im Gespräch mit BDiB verrieten die Autoren einige Details zum Inhalt. Dr. Udo Stroop, 2. Vorsitzender des Heimatvereins und Haupt-Autor erzählt: „Ich habe interessante Episoden aus den vergangenen Jahren gesammelt und aufbereitet. Es ging mir nicht um chronologische Inhalte, die in den vergangenen Festschriften schon vielfach dargestellt wurden.“ In einem weiteren Abschnitt beleuchtet Renate Mügge Hintergründe über den Kaiser-Karls-Turm, der 1904 eingeweiht wurde. Franz-Josef Eilebrecht reflektiert 37 „Anwanderungen“, die zum „Deutschen Wandertag“ stattfanden. Er erzählt Anekdoten und Erlebnisse der Wanderer. Wertvolle Fotos sowie die Namen der jeweiligen Teilnehmer werden viele Leser der Festschrift interessieren. Karsten Mügge, Jugendwart des Heimatvereins und 4. Autor berichtet in der Festschrift über seine „Wanderung“ auf Inlinern. Acht junge Leute rollten im Jahr 2000 die 250 Kilometer in die thüringische Stadt Schmalkalden. „Dort wurden wir bei unserer Ankunft von einer Polizeieskorte begleitet“, erinnert sich Karsten Mügge.“
Infobox
Am Ende des 19. Jahrhunderts entstanden in Deutschland viele sogenannte Verschönerungsvereine. Dabei sollte das Stadtbild gegen die Verunstaltung durch die Industrialisierung verbessert werden. Am 3. Juli 1898 trafen sich 20 Bürger der Stadt Driburg. Sie beschlossen, einen Verschönerungs- und Verkehrsverein zu gründen. Ziel sollte es sein, die Schönheit der Stadt und ihrer Umgebung zu erschließen und den Fremdenverkehr zu fördern. Bürgermeister von der Forst, Dr. Lünnemann, Rektor Limberg und Dr. Berliner wurden beauftragt, eine Vereinssatzung auszuarbeiten. Am 12. Juli 1898 wurde diese Satzung bis auf kleine Änderungen angenommen. Sanitätsrat Dr. Leopold Lünnemann erhielt das Vertrauen und wurde als 1. Vorsitzender gewählt.
Ihm zu Ehren gibt es den Gedenkstein nahe des Schützenplatzes auf dem Fußweg zur Iburg.
Wo war der Englische Hof?
Ein sehr informativer und interessanter Beitrag zum 125. jährigen Jubiläum mit viel Hintergrundwissen. Herzlichen Dank
Eine Ergänzung zum Lünnemannstein:
Früher stand der Stein unterhalb der Iburg. Durch den Bau der Umgehungsstraße musste er umgesetzt werden. Der alte ursprüngliche Wanderweg zur Iburg ist durch die Verlegung der Bundesstraße abgeschnitten.
Quelle:”Kreuze, Bildstöcke, Gedenksteine und -tafeln, Klöster und Kapellen in und um Bad Driburg”
Mit freundlicher Genehmigung von Bernd Humborg